Wie die Freiheitlichen in einer Aussendung mitteilten, wurden nach Beschluss des Landesvorstandes alle Verbindungen mit der österreichischen FPÖ "auf Eis gelegt" - die Gründe sind mehrere. Was zudem zu Tage kommt: Südtirol ist eine Herzensangelegenheit (rechts)rechter Parteien.
Es sollte Gespräche geben nach jeweils geschlagener (und für beide Parteien schlussendlich erfolgreicher) Wahlen, dies- und jenseits der Brennergrenze. Dazu kam es aber nicht, vielmehr kam es zum Bruch: Für die Freiheitlichen, die sich eh schon dem Vorwurf ausgesetzt sahen, im rechten Eck zu agieren, waren die Tätigkeiten der FPÖ politisch nicht mehr tragbar. Die Kollaboration zwischen FPÖ und neofaschistischen Parteien (in der ITS-Fraktion als auch mit der Forza Nuova) hätte den Südtiroler Freiheitlichen mehr geschadet als Vorteile gebracht. Einer solchen Doppelmoral wie die Strache-FPÖ - einerseits Zusammenarbeit mit Neofaschisten, andererseits Forderung nach Entfernung der faschistischen Relikte - konnten und wollten sich die Freiheitlichen nicht aussetzen.
Es sind dann auch genau diese Gründe, die für die auf Eis gelegte Beziehung angegeben werden: Arbeit in der ITS, Verbindung zur Forza Nuova und das als Raktion auf den Austritt von Ulli Mair aus der FPÖ von dieser in Umlauf gebrachte Foto von Mair und Alessandra Mussolini. Der vierte von den Freiheitlichen angegebene Punkt muss dann aber seinerseits Anlass zur Sorge geben - auch weil er bis jetzt verschwiegen wurde: "Die FPÖ hat trotz Warnungen und Kritik unsererseits versucht, in Südtirol einen eigenen Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) auf die Beine zu stellen, weil ihnen unsere Jugendlichen politisch zu brav sind. Unsere Jugend hat aufgrund verschiedener Vorkommnisse eine Zusammenarbeit mit dem RFJ abgelehnt. Als Retourkutsche wollte die FPÖ eine eigene freiheitliche Jugendbewegung in Konkurrenz zu unserer Jugend auf die Beine stellen – und zwar mit jungen Leuten, die in Südtirol bei keiner Partei erwünscht sind.", schreiben die Freiheitlichen. Nicht nur die NPD interessiert sich für die Südtiroler Jugend.
Lob verdienen sich die Freiheitlichen aber sicher keines, wenn sie sich nun endlich von ihrer rechtsrechten Mutter entnabelt haben, geschah dies doch rein aus parteipolitischem Kalkül denn aufgrund ideologischer Differenzen: Weder die Nähe der FPÖ zur rechtsextremen Szene und den Burschenschaften war der Grund, noch die faschistischen und revisionistischen Äußerungen verschiedenster FPÖ-Exponent(innen), und schon gar nicht ihr rassistischer politischer Kurs. Den Südtiroler(innen) kann man nun mal keine Verbindungen mit Neofaschisten schönreden, der Bruch war bei dieser "Außenpolitik" der FPÖ unvermeidlich. Und so bleibt es bei aufs Eis gelegten Beziehungen und ist es kein entgültiger Bruch. Ideologisch steht man sich dafür dann doch zu nahe.
Es bleibt zu hoffen, dass dem H.C. Strache nach dieser Abfuhr aus Südtirol die Lust auf einen Besuch vergangen ist und dem "Alles Gute und viel Erfolg"-Wunsch an die Freiheitlichen ein "Doch lieber nicht" an die Südtiroler(innen) folgen wird.
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