sabato 14 marzo 2009

Dolomiten: zensierte Leserbriefe

Folgende drei Leserbriefe wurden aus politischem Kalkül von der Tageszeitung "Dolomiten" nicht abgedruckt, daher sollen sie hier Platz bekommen.
Südtiroler Lebenslüge
von Markus Lobis

Am Mittwoch, 28. Jänner 2009, am Tag nach dem Shoah-Gedenktag, konnten wir auf Seite 9 des Tagblattes „Dolomiten“ unter der Rubrik „In diesen Tagen vor 50 Jahren“ lesen, dass Domprobst Pompanin am 23. Jänner 1959 70 Jahre alt geworden war.
Mit keinem Wort wird im Text erwähnt, dass Pompanin ein recht engagierter Freund des Nationalsozialismus war und dass er in dieser Hinsicht großen Einfluss auf den als zaudernd und unentschlossen beschriebenen Fürstbischof Geisler ausgeübt hat.
Wie lange werden wir Südtiroler noch mit der Lebenslüge unserer Verstrickung in das nationalsozialistische Regime leben müssen? Wir belügen und betrügen uns, wenn wir uns immer und überall nur als Opfer sehen!


Kehren und lüften!
von Markus Lobis

Es ist Frau Martha Flies Ebner hoch anzurechnen, dass sie in einem Gastkommentar in dieser Zeitung klar und unmissverständlich die Täterrolle von SüdtirolerInnen in der Nazizeit angesprochen hat. Dafür bin ich Ihr dankbar, auch wenn ich mir die Frage stelle, warum Frau Ebner ihren Einfluss erst so spät in die Waagschale wirft. Aber: besser spät als nie. Der gesellschaftspolitische Stillstand und die Orientierungslosigkeit, die wir in Südtirol zur Zeit verspüren, rührt auch von einem verlogenen Umgang mit der eigenen Geschichte her. Gerade die, die immer so auf Postulaten herumreiten, die sie aus der Geschichte begründen, sollten sich auch der Zeitgeschichte stellen.
Bevor wieder diese unsägliche Marschierei losgeht, die sich ohne Aufarbeitung des Nationalsozialismus in eine erschreckende Kontinuität einreiht, sollte im eigenen Haus ordentlich gekehrt und gelüftet werden!


Integration
von Michael Schwalt

Die Freiheitlichen beklagen immer wieder, dass ausländische Mitbürger Südtiroler verprügeln und Frauen belästigen. Meiner Meinung nach ist die Integration dann voll geglückt, denn was ist südtirolerischerer als wegen Kleinigkeiten besoffen in der Dorfkneipe eine Prügelei anzufangen und die Frauen nur als Sexobjekt zu betrachten? Wo sollen sich ausländische Mitbürger orientieren, wenn ihr Umfeld verlogene Ideale hat, wie wir haben?
Natürlich muss sich ausländischer Mitbürger integrieren und demokratische/moralische Gesellschaft akzeptieren und mitwirken, aber wenn wir selber nicht an den demokratischen/moralischen Idealen halten, warum sollen es die anderen tun?
Oft haben ausländische Mitbürger mehr Bildung und Erziehung, als unser einer. Also müssen wir ALLE anpacken und eine Gesellschaft erschaffen, die den Begriffen „Demokratie und Solidarität“ gerecht wird.


7 commenti:

  1. Seid ihr jetzt so ne Art Jugendorganisation der GrünInnen geworden? Es kommt mir fast so vor.

    oh Gott, die Süd-Tiroler Lebenslüge?

    Fakt ist:
    -Süd-Tirol war nie Teil des deutschen Reiches. (bis 1943 Italien, 1943-45 Republik von Salò)
    -Süd-Tiroler wurden durch die Option zu Opfern des Nationalsozialismus
    -Täter gab es überall, auch in Polen der Ukraine und Russland wurden Leute von den Nazis eingespannt.

    Die wahre Süd-Tiroler Lebenslüge ist das Märchen von der tollen Autonomie und das wir angeblich Italiener seien...

    Wenn der Lobis meint wir hätten eine Nazivergangenheit aufzuarbeiten kann ich nur sagen, die meisten von uns wurden geboren nachdem Hitler schon tot war, wir haben mit dieser Ideologie nichts zu tun. Muss ich mich für Dinge schuldig fühlen, mit denen ich nichts zu tun habe?

    Zum Glück haben wir nicht diesen BRD-Schuldkomplex!

    Aber bravo, macht weiter damit den Faschismus zu bekämpfen der vor 60 Jahren gestorben ist und lasst die wahren Faschisten weiter ungestört arbeiten...

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  2. wenn du wieder mol wos gscheids zum thema nazis/faschos bringen tasch wurs wohrscheinlich a do zitiert werdn...

    ober da für di di "wahren faschisten" jo wohrscheinlich lei italienisch sein kennen wert sell epper net so schnell passieren.

    af dor uanen seit schwärmt di stf groaß dorvun wia toll di auforbeitung in deitschlond wor/isch und dass dorgegn in italien nia nix passiert isch. ober wenns drum geat di südtiroler geschichte zu reflektieren nor hoaßts "täter hots überoll gebn".

    logisch stimmp sell, ober du verwendesch des lei um di rolle vun südtiroler zu relativieren (übrigens redsch gonz genauso wia dor orfino übern mussolini).

    du bisch a typischer revisionist wenn so aussogn kemmen wia: "Südtiroler worn opfer durch di option" und "südtiroler sein durch di nazis zu täter gwordn".

    totsoche isch: VIELE SÜDTIROLERiNNEN WOREN NAZIS, SEIN IN HITLER NOCHGRENNT UND HOBM GMORDET.
    wenn des olle leit akzeptieren tatn miasst man jo net driber redn. wenns für di klor isch (wos i noch dem statement nimmer glab) donn brausch di jo net sou betroffen zu fühlen wenn dor lobis des betont.

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  3. Dor Lobis instrumentalisiert des, nochn Motto Süd-Tiroler sein Täter hom also kuan Recht auf Selbstbestimmung...

    Logisch hots in Süd-Tirol a Täter gebn, ober dor Groaßteil dor Süd-Tiroler worn Opfer.

    I fühl mi für nix schuldig wos i net getun hon, wieso denn a?

    In Süd-Tirol gibs kuane Nazipartei, es gib kuane Naziverharmlosung und gonz sicher kuane Nazimonumente... Nazis wern in Süd-Tirol ausgegrenzt und net akzeptiert. De por Nazis sein Kriminelle de schlägern und Sochen hinmochen net mehr...

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  4. "Wenn der Lobis meint wir hätten eine Nazivergangenheit aufzuarbeiten kann ich nur sagen, die meisten von uns wurden geboren nachdem Hitler schon tot war"

    so reden a die rechtsextremen in der fpö

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  5. Wos redtschn du fir an bledsinn... dor lobis hot no nia gsogg es terf kuane selbstbestimmung gebn weil a südtiroler unter di nazis worn!

    de total hirnrissige verbindung brengs lei es und di schützen ollm (selbstbestimmung weil italiener faschisten...).

    nor gea mol verdins aui nor siggsch wia brutal zemm di nazis ausgegrenzt werdn. und bei bestimmte schützenkompanien mochts a nix wenn man a strammer deutscher mit nationalistischen tendenzen isch, im gegentoal...

    schuldig muasch di lei fühlen wenn du nazis oder faschos toleriersch. und sell passiert leider viel zu oft.

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  6. "Wenn der Lobis meint wir hätten eine Nazivergangenheit aufzuarbeiten kann ich nur sagen, die meisten von uns wurden geboren nachdem Hitler schon tot war"

    und dor orfino wenns um faschorelikte geat;)

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  7. Der Lobis sagt es nicht direkt, aber er suggeriert es hintenrum, war mir aber klar, dass du diese Botschaft nicht verstehst, da fehlt wohl das politische Hintergrundwissen...

    Es ist nun mal so, dass wir nach dem Nationalsozialismus geboren wurden, wir leben im hier und heute und es liegt an uns was wir aus dieser Welt machen. Was war können wir nichtmehr ändern, was hier und heute ist können wir ändern! Die Brennergrenze ist ein Relikt aus der Zeit des Imperialismus, eine Kolonie mitten in Europa. So etwas darf es nicht geben.

    Die Faschorelikte stehen aber immer noch... Nazirelikte gibt es nicht, siehst du den Unterschied? Ich kämpfe gegen etwas, was konkret existiert! Orfino verteidigt diese Faschistenmonumente, ich würde niemals ein Nazimonument verteidigen.

    Wenn in Verdins die Nazis akzeptiert sind muss in diesem Dorf Aufklärung stattfinden und diese Tendenzen müssen verhindert werden. Aber vergleich mal Verdins und Bozen, das zeigt auch die Qualitätsunterschiede zwischen deutschen Nazis und ital. Faschos. Die Faschos sind geschult, extrem gewaltbereit und in Parteistrukturen eingebunden!

    Ich toleriere weder Nazis noch Faschisten, ich würde sagen ich mehr Antifaschist als du, ich versuche nämlich nicht Unrecht zu relativieren oder zu vergleichen sondern bekämpfe es generell, auch wenn es nur Kleingikeiten sind!

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