domenica 6 maggio 2012

integration-rock: Kein Lausbubenstreich! | Stellungnahme

Stellungnahme des Meraner Kulturvereins integration-rock zu den Brandanschlägen in Vintl:

Mit Fassungslosigkeit haben wir vom feigen und hinterhältigen Brandanschlag in Vintl auf das dortige Flüchtlingsheim erfahren. Gerade weil wir in den letzten Monaten immer wieder die Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingshaus Arnika in Meran vorangetrieben haben und dort wirklich nette und aufgeschlossene Menschen kennengelernt haben, die es zwar alles andere als leicht haben, aber dennoch froh darüber waren, dass sie hier in Südtirol aufgenommen wurden. 
Wir möchten in jedem Fall darauf hinweisen, dass es dieses Mal nicht damit getan sein wird, diese verwerfliche Tat als „dummen Lausbubenstreich“ abzutun, schließlich handelt es sich nicht um ein paar rechte Schmierereien, sondern es handelt sich um einen gezielten Brandanschlag mit drei Wurfgeschossen, welche bei einer unglücklichen Verstrickung der Geschehnisse, hätten zu einer Katastrophe führen können. Nur gut, dass am Ende niemand zu Schaden gekommen ist, obwohl die Absicht der Täter wohl genau darin gelegen hat. Die Geschehnisse in Solingen, Mölln und Rostock-Lichtenhagen kurz nach der Wende in der Bundesrepublik Deutschland sind leider weniger glimpflich abgelaufen und haben den Tod von viel zu vielen Menschen gefordert. Unserer Meinung nach ist es endlich an der Zeit, dass die aufgeklärte Südtiroler Zivilgesellschaft sich zusammentut und endlich aufsteht und Farbe bekennt. 
Immer wieder liest man in einschlägigen Medien Leserbriefe und Kommentare, welche ausländische Mitbürger, Flüchtlinge und Zugewanderte als nicht willkommen bezeichnen. Man liest von den sogenannten „Sozialschmarotzern“, von „Ausländern die unser Geld absahnen“ oder „unseren Leuten die Arbeit weg nehmen“. All dies sind unbegründete Stereotype und Ressentiments die geschürt werden, um ein Feindbild zu konstruieren, welches von den sog. „Einheimischen“ abgegrenzt werden kann. Vorurteile und Xenophobie sind in der Südtiroler Mehrheitsgesellschaft dermaßen verbreitet, dass einem Angst und Bange werden kann. Gerade in Südtirol begegnet man in Wirtshäusern und an Stammtischen immer wieder Menschen, die fremdenfeindliche Ressentiments gegen Einwanderer und Migranten, Andersfarbige usw. vertreten und somit dazu beitragen, ein gesellschaftliches Klima zu erzeugen, das auf Xenophobie und Fremdenhass beruht. 
Auch die Wahl- und Umfrageergebnisse einschlägig bekannter Parteien in Südtirol, welche gezielt Angstthemen besetzen, haben ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht und sollten jedem liberalen, freiheitsliebenden, tolerantem, demokratischem und aufgeklärtem Menschen zu denken geben. Rassismus ist kein Randphänomen, Rassismus begegnet einem eigentlich täglich in diesem Land. Es beginnt bei vermeintlich harmlosen Aussagen und endet irgendwann mit einem Brandanschlag. Gerade aus diesem Grund ist jeder Südtiroler Bürger dazu aufgerufen sein eigenes Gedankengut stärker zu hinterfragen, als er/sie dies vielleicht bisher getan hat. Der Meraner Kulturverein integration-rock verurteilt den rassistisch motivierten Anschlag in Vintl aufs Schärfste! integration-rock & Rock the Lahn against racism!


1 commento:

  1. Ganz genau! Ich bin sowieso dafür, dass jeder Südtiroler, der sich einwanderungs- und islamkritisch äußert öffentlich gesteinigt werden sollte. Zum Glück gibt es noch Feste, wie Rock the Lahn, wo solche Meinungen nichts verloren haben, hoffentlich kommt die Band Banda Bassotti wieder und spielt die Kommunistische Internationale!

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