venerdì 5 aprile 2013

Diskussionsabend: Rock für den Volksempfänger - KOMMENTAR

Diskussionsabend: Rock für den Volksempfänger", so lautete der Titel der Veranstaltung am vergangenen 3. April im Stadttheater in Sterzing. Es ging darum wie besonders Südtiroler Deutschrock alla Freiwild im Ausland und auch hier in Südtirol wahrgenommmen wird und welche Positionen mit der Musik vertreten werden.
Es wurder der Film "Blut muss fliessen - Undercover unter Nazis" von Peter Ohlendorf gezeigt.
Die Diskussion wurde geführt von: Thomas Kuban (Journalist), Peter Ohlendorf (Filmemacher), Hans Heiss (Politiker und Historiker), Michael Torggler (Jugendarbeiter und Musiker), Heinrich Schwazer (Journalist) und Lukas Schwienbacher (Forum Prävention). Gudrun Esser moderiert den Abend.
KOMMENTAR:

Von freien Kühen

Bildquelle: STOL
Als ich gestern Abend nach Sterzing fuhr, hatte ich eigentlich keine großartigen Erwartungen an das was im dortigen Stadttheater geschehen würde, ich freute mich lediglich darauf den Film „Blut muss fließen zu sehen“, da man aufgrund der Verweigerung der öffentlich-rechtlichen TV-Stationen in Deutschland bisher keinerlei Möglichkeit hatte, den Streifen zu begutachten. Umso erschrockener war ich, als ich wieder den Nachhauseweg antrat. Denn nach dem gestrigen Abend in der Fuggerstadt muss ich gestehen, dass ich regelrecht schockiert und in meinem Südtirol-Bild leider nur ein weiteres Mal bestätigt wurde. Jene Argumente welche von Thomas Kuban und Regisseur Peter Ohlendorf geliefert wurden, sind schlichtweg ignoriert worden und wurden dann sowohl von den Verlautbarungen im Publikum, als auch vom Kulturjournalisten der Tageszeitung Heinrich Schwazer gekonnt umgangen. Es ist zwar festzustellen, dass es von den Organisatoren reichlich ungeschickt war den Film „Blut muss fließen“ auszustrahlen und nachfolgend eine Diskussion über Deutschrock bzw. letztlich über Frei.Wild zu führen, da die beiden Thematiken nur am Rande etwas miteinander zu tun haben, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Gefahr welche von bestimmten Liedtexten, auf die u.a. und zum Glück auch von Hans Heiss hingewiesen wurde, von viel zu großen Teilen des Publikums nicht beleuchtet wurde. Als dann
 ein junge Herr, der anscheinend der Vorsitzende des Fanclubs der Brixner Band war, sich zu Wort meldete und die große Anti-Rechtsextremismus-Keule auspackte um sich und seine Frei.Wild-Schäfchen reinzuwaschen, war der Abend für mich eigentlich schon wieder gelaufen.

Die weiteren Wortmeldungen von einem Südtiroler Schützen und dem Bürgermeister von Natz-Schabs haben mir dann endgültig alle Hoffnungen geraubt, dass man in diesem Stück Land irgendwann aufhören wird, seine Opferrolle wieder und wieder auszuschlachten. Am Ende bleibt wieder einmal und diese Tatsache habe ich mittlerweile einige Male kritisiert, dass das Gros der Personen es nicht schafft auf bestimmte Argumentationen einzugehen oder schlichtweg nicht dazu gewillt ist. Denn und das ist der entscheidende Punkt: Keiner der Frei.Wild-Kritiker hatte während des Abends auch nur einmal behauptet, Frei.Wild sei eine Naziband, sei rechtsradikal oder bewege sich nicht in einem demokratischen Rahmen.
Was aber sehr wohl festzustellen ist (was von Heiss, Kuban und Ohlendorf auch gemacht wurde), ist die Tatsache, dass Frei.Wild zumindest als rechtspopulistische Band bezeichnet werden kann, ja, muss. Sämtliche Paramter die einer politischen Partei wie der FPÖ in Österreich oder den Freiheitlichen in Südtirol zugeschrieben werden können, treffen auch auf Frei.Wild zu. Es wird mit einfachsten Schwarz-Weiß –Schemata gearbeitet (Feinde vs. Freunde, ihr da oben gegen uns… usw.), es wird keine anders geartete Meinung als jene der Band geduldet, sprich Andersdenkende werden kategorisch ausgeschlossen, Kritiker sollen „in der Hölle schmoren“, wenn deren Heimatbegriff (welcher ständig den Ausschluss des Anderen bedingt) sich nicht mit jenem der Band deckt usw. Dazu scheint Frei.Wild tendenziell (zwar nicht so stark ausgeprägt wie bei den genannten Parteien) xenophob zu sein (Burger ließ in einem Interview vor wenigen Jahren ja verlautbaren, dass er es nicht dulde wenn „Einheimische von ausländischen Jugendlichen verprügelt werden“, was im Umkehrschluss nichts anderes bedeutet, als dass die Gefahr in eine Schlägerei verwickelt zu werden, nur von Menschen mit Migrationshintergrund ausgehen kann und en passant damit eine ganze Bevölkerungsgruppe an den Pranger gestellt wurde). Auch hier kann man wieder bestens festhalten, dass Burger zwar mit seiner Nazi-Vergangenheit als Sänger der Band „Kaiserjäger“ gebrochen hat (was ich ihm auch ohne Umschweife glaube!) aber eben sehr wohl und weiterhin mit den Ideen oder dem Programm der, wie gesagt, deutlich rechtspopulistischen Freiheitlichen sympathisiert. Er hatte vor wenigen Jahren ja noch auf einer Wahlliste der „Blauen“ im Eisacktal kandidiert und scheint in dieser Partei auch am meisten Anknüpfungspunkte zu finden, was auch durch die Liedtexte immer wieder unterstrichen wurde.
Da passte es gestern Abend dann ganz gut ins Bild, dass nach dem Ende der Podiumsdiskussion plötzlich viele Menschen mit Flugblättern der Freiheitlichen herumliefen, auf welchen wieder einmal Ängste vor „Ausländergewalt“ geschürt wurden. Anscheinend hatte jemand der Anwesenden die Gunst der Stunde genutzt und die Veranstaltung für seine Propaganda-Zwecke missbraucht.

Der Abend bzw. die Diskussionsrunde tat sich in Heinrich Schwazer und Lukas Schwienbacher (Forum Prävention mit Schwerpunkt Gewaltforschung) dann nochmals durch schlichte Unwissenheit und ständige Relativierungen hervor. Schwazer ließ durchklingen, worin auch Frei.Wild niemals müde zu scheinen werden, nämlich, dass der gemeine Deutsche einfach viel zu ängstlich und vorsichtig sei, wenn es um bestimmte völkische und deutschtümmelnden Themen gehe. O-Ton-Schwazer: Die sogenannten Rechten bzw. faschistischen Schreckgespenster seien schließlich heutzutage nicht mehr aktuell. Dass ein anscheinend allseits geschätzter Journalist der auflagenstärksten Zeitung nach den Dolomiten bereit ist, solch einen Stumpfsinn zu verbreiten, ließ mich endgültig vor Scham in meinem Sitz versinken. Herrn Schwazer scheinen bestimmte Realitäten welche sich Tag für Tag und das seit Monaten im Herzen Europas abspielen, schlichtweg entgangen zu sein. Es würde eigentlich ein kurzer Blick in die „süddeutsche“ oder „die Zeit“ reichen, um sich als Journalist (der er ja ist) über die Geschehnisse in Ungarn zu informieren. Die Mehrheitsregierung von Viktor Orban (Fidesz-Partei) paktiert dort ungeniert mit einer nazistischen Organisation wie der Jobbik-Partei und ist gerade dabei die Pressefreiheit derart einzuschränken, dass Staaten wie Burundi und Papua Neuguinea auf dem Index der Staaten mit der ausgeprägtesten Pressefreiheit das Land Imre Kertesz‘ problemlos hinter sich lassen würden. Nebenbei ist es in Budapest und anderer Orts mittlerweile absolut en vogue, Gewalt gegen Juden zu tolerieren oder antisemitische Ausfälle nicht einmal mehr strafrechtlich zu verfolgen. Oder, dass in Österreich ein H.C. Strache mit dumpfen Anti-Ausländerparolen („Asylbetrug bedeutet Heimatflug“) kurz davor scheint die 30%-Marke bei Umfrageergebnissen zu knacken, scheint an Herrn Schwazer auch gänzlich vorbeigegangen zu sein. Man könnte noch weitere Beispiele solcher Schreckgespenster in ganz Europa nennen, dies würde hier aber endgültig den Rahmen sprengen.

Schwazer tat sich zudem durch einen Obrigkeitsgehorsam hervor, der für mich nur schwer zu verdauen war. Er ließ durchklingen, dass alles was Gesetz sei, so auch kritiklos hingenommen werden muss. Er bezog sich damit darauf, dass der deutsche Verfassungsschutz bisher keinerlei Anlass gesehen hatte, die Texte der Brixner zu indizieren. Nicht, dass ich es wünschenswert gefunden hätte, dass man das Liedgut der Band auf den Index setzen würde, aber die Hörigkeit mit der der sogenannten Kulturjournalist(!) auftrat, erschreckte mich dann doch ein wenig. Gerade weil die Geschichte nunmal allzu oft und allzu deutlich gezeigt hat, was geschehen kann, wenn Bürger das selbstständige und reflexive Denken einstellen.
Dann erwähnte Lukas Schwienbacher, mit dem ich einmal Gelegenheit hatte ein Gespräch über Rechtsextremismus und Rechtspopulismus zu führen, bestätigte mich nur ein weiteres Mal in meiner Annahme, dass er der gänzlich falsche Ansprechpartner für solche Thematiken in Südtirol ist. Genannter Herr tat während der gesamten Diskussionsrunde nichts anderes als den Argumentationen von Ohlendorf und Kuban komplett auszuweichen und von Dingen zu erzählen, welche mit der Thematik nicht Allzuviel gemeinsam hatten. Es war daher auch absolut wohltuend, dass Hans Heiss den wenigen Geschichtsaffinen und Politikbegeisterten, wenigstens ein klein wenig Paroli bieten konnte und mit seinen Thesen und Argumentationen wie eigentlich immer den Nagel auf den Kopf traf.
Nachfolgend gab es noch eine Wortmeldung aus dem Publikum, natürlich wieder von jemandem der „die Jungs“ von Frei.Wild persönlich kannte und der groß und breit ausführte, dass man die Brixner eigentlich als Brückenbauer sehen müsste. Dass ich mich mit einem Synonym wie „Brücke“ schwertue, wenn anders geartete Meinungen großteils abgelehnt werden und jeder der nicht mit Kritik an den Texten der Band spart, als „Gutmensch oder Moralapostel“ bezeichnet wird, sollte dann irgendwo auch verständlich sein.

Am Ende bleibt für mich, was der deutsche Kultur- und Musikkritiker Thorsten Hindrichs schon mehrmals betont hatte, nämlich, dass Frei.Wild ganz entscheidend dazu beitragen, „die Sarrazinisierung des Popdiskurses“ voranzutreiben und rechtskonservative Positionen wie das „Los von Rom“ oder die Gefahr welche von prügelnden, ausländischen Mitbürgern ausgehe, salonfähig zu machen. Hindrichs stellt im Zeit-Interview (http://www.zeit.de/kultur/musik/2013-03/freiwild-interview-thorsten-hindrichs/seite-1) außerdem bezüglich Frei.Wild jenes fest, was mir in meiner Diplomarbeit zum Thema „Rechtspopulismus in Europa“ immer wieder begegnet ist, nämlich, dass es „wirklich bedenklich ist, in wie weit patriotische, tendenziell nationalistische Ressentiments vom rechten Rand nach innen vordringen, wie der Konflikt-Forscher Wilhelm Heitmeyer festgestellt hat. (...) Ich halte den massentauglichen Transport eines latent völkischen Nationalismus wie bei Frei.Wild für bedenklicher."
Dies ist bzw. wäre letztlich der Sukkus der Diskussion gewesen, auf den Heiss und ein zurecht zorniger Markus Lobis im Publikum, sowie Olendorf und Kuban zwar hingewiesen hatten, aber letztlich nicht ernst genommen wurden. Schließlich wurden die anderen Anwesenden nicht müde zu betonen, dass „Frei.Wild keine Naziband sei“ (sic!). Das zuvor angeführte Wort „Nationalismus“ kann man dann auch gerne durch den Begriff des Regionalismus austauschen wie eine ältere Dame vor mir beanstandet hatte. Sie forderte von Thomas Kuban nebenbei noch, dass er aufhören solle, Südtirol als italienische Provinz zu bezeichnen, da dies absolut nicht zutreffend wäre. Da reichte es mir dann gänzlich und ich erklärte der gar nicht so netten Dame, dass sie es bitte in Zukunft unterlassen solle, im Namen aller Südtiroler zu sprechen, da ich mich mit den aktuellen realpolitischen Begebenheiten ganz gut abfinden könne und mich dann doch eher als offenen Weltbürger (eine freie Kuh sozusagen) sehen würde, denn als kleingeistiger, immer die Opferrolle betonender, ewig keifender Südtiroler. Der Dame hat es weniger gefallen, sie war regelrecht schockiert, über soviel „zivilen Ungehorsam“ von einem ihrer Südtiroler „Landsmänner“.

Kommentar veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von scapigliatura-meranese

14 commenti:

  1. Faschismus stört nur, solange er italienisch ist.

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  2. Das gewisse Inhalte auch problematisch sind, wenn sie nicht rechtsextrem sind, trifft sicherlich zu. Die Mehrzahl der Anwesenden war nunmal nicht gewollt oder nicht im Stande das zu identifizieren.

    Jedoch muss ich auch einige Kritik am Artikel verlauten lassen. Thomas Kuban hat Frei.Wild als "Rechtsrockband" bezeichnet und einen "aggressiven Nationalismus" (da hat er wohl einen neuen politikwissenschaftlichen Terminus erfunden) gepaart mit "Hass auf Andersdenkende" festgestellt. Zuerst einmal, ist Nationalismus im öffentlichen Diskurs generell als exklusiver Nationalismus besetzt. Angesichts dessen tu ich mich schwer einen "aggressiven Nationalismus" bei Frei.wild zu sehen.
    Zweitens, muss man sehr großzügig in seiner Interpretation sein damit man aus der Textpassage die nichtakzeptanz von Krtik herausliest. In dieser Textpassage von diesem einem Lied (von ungefähr 100) wird gesagt, dass keine Kritik am Land Südtirol. (wobei in dem Lied nur auf Naturgegebenheiten wie Berge eingegangen wird) Ähnliches gilt für das Lied "Gutmenschen und Moralapostel", ich finde man muss einiges an Fantasie mitbringen, um aus diesem Lied eine generelle Ablehnung jedweiger Kritik herauszulesen.

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  3. argumente von kuban waren welche?
    ist frei.wild nach deinem verständnis also eine naziband?
    wer entscheidet, was sich im demokratischen rahmen bewegt und was nicht?

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  4. Es reicht!

    Frei.Wild schränkt meine Freizeit ein! Die Frage die sich jetzt aufdrängt: "Wie kann diese Band jemandes Freizeit beschränken?"
    Nun denn, wenn ihr es wirklich wissen wollt, eine Erklärung:
    Nahezu tagtäglich muss ich im Internet, in Printmedien, im Radio, in Fernsehshows etwas über diesen Haufen aus Brixen lesen, bzw. hören oder sehen.
    Das nervt mich tierisch! Wirklich! Ich will von dieser Band nichts lesen, sehen oder hören! Leider bin ich doch noch etwas politisch interessiert und zudem ein Landsmann der Brixner Idioten, so dass es sich mit der Band wie mit einer lästigen Schmalzfliege verhält: Man möchte sie zwar ignorieren, bringt es dann doch nicht fertig und schlägt nach ihr.
    Das einzig merkbare Resultat: die Schmalzfliege, ääähm patriotische Band nervt noch viel mehr.
    Vielleicht geht es manchen von Euch ähnlich wie mir, deswegen ein, bzw. zwei Verbesserungsvorschlage zum Umgang mit den Vertretern des Landes der Vollidioten.
    Erster Vorschlag wäre die Jungs TOTAL zu ignorieren, denn wie seit Zeiten der böhsen onkelz hinlänglich bekannt sein sollte, ist schlechte Publicity z.T. noch effizienter als positive. Zumindest wenn man von Popularitätswerten ausgeht. Zudem sollte inzwischen jedem halbwegs vernünftig denkenden Menschen bekannt sein, dass Frei.Wild nationalistische und völkische Kackscheiße von sich gibt. Ganz nebenbei trau ich den meisten Fans der Band nicht zu, einem gehobenen politischen Diskurs zu folgen, was eben diese Diskussion als obsolet erscheinen läßt.
    Wer jetzt auf den zweiten Vorschlag hofft, der möge „Dritte Wahl – greif ein“ auf Youtube eingeben, mehr möchte ich dazu nicht sagen.
    Der Kommentar hat mich jetzt wieder zehn Minuten meiner kostbaren Freizeit gekostet und schuld ist.... ja genau.
    In diesem Sinne: love spare time, hate Frei.Wild.

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  5. eine Frage an den Verfasser:

    "Da reichte es mir dann gänzlich und ich erklärte der gar nicht so netten Dame, ..."

    Hast du das der Dame durch eine Wortmeldung - oder in eimem 4-Augen-Gespräch mitgeteilt?

    Im Übrigen teile ich deine Auffassung (zumindest zu einem großen Teil).
    Allerdings lag die Verantwortung, bestimmte Punkte durch Wortmeldungen aufzugreifen bzw. in die Diskussion miteinzubringen bei jedem Besucher - somit auch bei dir, und auch bei mir.
    lg

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  6. Wie war das mit den "Schwarz - Weiß" Schemata?

    Dazu zwei Fragen an den Verfasser des Beitrages:
    1) Wieso hast du dich bei der Diskussion am Abend nicht zu Wort gemeldet? Deine Kritik wäre an Ort und Stelle wichtig gewesen! Ich bzw. wir hätten direkt darauf eingehen können!
    2) Nenn mir bitte einige meiner am Abend eingebrachten Beiträge bzw. "Dinge", die mit "der Thematik wenig gemein hatten" und mich als "gänzlich falschen Ansprechpartner" für das Thema machen (Das empfinde ich übrigens als Schwarz - Weiß Malerei und Abwertung meiner Beiträge am Diskussionsabend)

    Würde mich gerne mal mit euch zu einem Gespräch zum Thema treffen - schätze euer Engagement!

    Lukas S.

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  7. @Lukas Schwienbacher: Lieber Lukas, ich hatte befürchtet, dass du meine Kritik falsch auffassen könntest. Deshalb möchte ich mich dafür auch gleich entschuldigen! Dein Engagement und deine Arbeit bezgl. Gewaltprävention sind wichtig und absolut sinnvoll, aber ich glaube, dass du deswegen nicht der richtige Ansprechpartner für diese Dinge ist, weil die Thematik eigtl. an deinem Berufsfeld vorbeigeht! Hier geht es um einen politischen Diskurs und eben keineswegs um Gewaltprävention. Das Thema ist eben (und das soll keine Kritik an deiner Person sein!) zu spezifisch und sollte keineswegs mit deinem eigtl. Tätigkeitsbereich vermischt werden. Ich hätte mir schon lange gewünscht, dass es in Südtirol diesbezgl. ein neues Berufsfeld geben würde, da das Thema hochaktuell und sehr komplex ist. Ich gehe davon aus, dass du deine akademischen Weihen im Bereich der Psychologie/Pädagogik absolviert hast, was es aber im Bereich der Prävention benötigen würde, wäre jemand der aus der soziologischen/politikwissenschaftlichen Ecke kommen würde. Es ist eben sehr wichtig, das Kind beim Namen zu nennen und nicht anders geartete Schauplätze zu eröffnen und über Dinge zu diskutieren, die mit dem Thema nur am Rande zu tun haben. Hier wäre es wichtig gewesen tief in die Materie einzutauchen und sich an den Gedanken von Prof. Heitmeyer oder den Verlautbarungen des Musikkritikers Hindrichs abzuarbeiten. Ps. Warum ich mich nicht gemeldet habe? Ganz ehrlich: Weil ich schlichtweg nicht die Kraft und die Muse hatte nach soviel Stuss und Fanhörigkeit, welche ich vor allem aus dem Publikum vernommen hatte, auf diese Dinge einzugehen und schlichtweg der Meinung bin, dass ein Großteil der Personen mit irgendwelchem politikwissenschaftlichem Geschwurble eh nichts anfangen kann. Wie gesagt, die Materie ist zu komplex, um sie einem breiten Publikum, welches sich nicht schulmäßig mit der Thematik auseinandergesetzt hat nahe zu bringen. Und bitte nicht falsch verstehen: Das soll auf keinen Fall überheblich klingen! Wirklich nicht! Ich hoffe man kann meine Argumentation irgendwie nachvollziehen! Und nochmal an dich Lukas: Nichts für ungut! Ich schätze deine Arbeit und bin froh darüber, dass wir solche Personen in den entsprechenden Stellen haben, die mit dem nötigen Feingefühl und Distanz an die Dinge herangehen!

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  8. Ps. @Anonimo1: Ich habe der älteren Dame meine Meinung nach der Veranstaltung mitgeteilt.

    @Anonimo2: Was soll die Frage, ob ich glaube, dass Frei.Wild eine Naziband sei? Entweder du hast den Artikel gelesen oder nicht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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  9. Ich finde die Verwendung des Begriffs "Rechtspopulismus" problematisch. Erstens weil aus der bis dato geführten wissenschaftlichen Diskussion noch keine eindeutige und einheitliche Definition des Begriffs hervorgegangen ist und zweitens weil Populismus im Alltagsverständnis zwar negativ konnotiert ist, aber nichts, gegen das man kämpfen muss (bzw. - weil nicht zu fassen - kann).
    Der Kampf gegen den Faschismus hingegen ist gut dokumentiert, seine Siege und Niederlagen sind einsehbar, verschiedene Taktiken zu erlernen. Außerdem ist Faschismus ein Phänomen, welches beim Namen genannt werden muss, um es allen Menschen zu ermöglichen, den Feind zu erkennen.
    Was Freiwild anbelangt, will ich ergänzen, dass der wirtschaftliche Aspekt der ganzen (Erfolgs-)Geschichte in der Diskussion fast gänzlich untergeht. Freiwild hat die enorme Lücke in der so genannten "Deutschrock"-Szene, welche die Böhsen Onkelz nach ihrem Rücktritt hinterlassen haben, (mit entsprechender Unterstützung aus dem Umfeld der Onkelz) bestens ausgefüllt.
    Freiwild übernimmt dabei von den Onkelz nicht nur Melodien und textliche Komponenten, sondern auch einen bedeutenden Teil der Fans, welche die erklärte Läuterung ehemaliger Nazis schon bei den Onkelz begrüßt haben. Die Nazis unter den Freiwild-Fans trösten sich derweil mit den Aufnahmen aus der Anfangszeit der Band und dem "Wissen", dass die Jungs insgeheim ja auf ihrer Seite stehen, der kommerzielle Erfolg jedoch kein offenes Auftreten zulässt.
    Und Freiwild verdient in dieser Situation ein Milliönchen nach dem anderen.

    Was die FPÖ betrifft, empfehle ich, diese als faschistische Partei zu bezeichnen. Der Begriff "faschistisch" wird dem Wesen der Freiheitlichen, ihren Zielen und der Gesinnung der Mehrheit ihrer Führungsriege, am besten gerecht.
    Als Antifaschistinnen und Antifaschisten ist es unsere Aufgabe, Veränderungen in der taktischen Herangehensweise der Faschisten als solche zu erkennen und damit ihren Versuch, den Fokus vom Kern ihrer faschistischen Ideologie hin zu ihrer parlamentarischen Tätigkeit abzulenken, aufzudecken.

    Das vielzitierte Zitat von Hitler aus dem Jahr 1934 sollte uns diesbezüglich eine Warnung sein:
    »Nur eines hätte unsere Bewegung stoppen können – wenn unsere Gegner ihr Prinzip verstanden hätten und vom ersten Tag an den Kern unserer neuen Bewegung mit aller Brutalität zerschlagen hätten.«

    Ein älteres Zitat Hitlers (aus 1924) bringt es noch eher auf den Punkt:
    »Statt die Macht durch Waffengewalt zu erringen, werden wir […] unsere Nasen in den Reichstag stecken. Wenn es auch länger dauert, sie zu überstimmen, als sie zu erschießen, so wird uns schließlich ihre eigene Verfassung den Erfolg garantieren.«

    Antifaschistische, solidarische Grüße von Wien nach Meran

    Didi

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  10. Ich habe den Begriff des Rechtspopulismus deshalb gewählt, weil die wissenschaftliche Literatur (Decker, Frank (2004): Der neue Rechtspopulismus. Opladen. 2. Auflage. Wiesbaden; Gärtner, Reinhold (2009): Politik der Feindbilder, Rechtspopulismus im Vormarsch. K&S Verlag. Wien. usw. diesen entsprechend benutzt. Da es nunmal so gut wie unmöglich ist eine politische Band, als welche ich Frei.Wild bezeichne, entsprechend einzuordnen, habe ich die Anknüpfungspunkte am ehesten bei der FPÖ und den Freiheitlichen gefunden. Dass der Begriff in Bezug auf die Band natürlich sehr schwammig ist, ist mir aber natürlich bewusst.

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  11. Diese ganze dumme scheinheilige Diskussion der Deutschen Linken , wie Kuban und CO
    ist an Doppelmoral nicht zu überbieten, auch bei den og.aufgelisteten Medien!
    Freiwild distanziert sich ganz klar gegen den italienischen Faschismus!
    Europa: Huldigung von Massenmördern bei Alpinitreffen in Südtirol
    http://dolomitengeistblog.wordpress.com/2012/05/12/europa-huldigung-von-massenmordern-bei-alpinitreffen-in-sudtirol/
    Und die angeblichen “Kampf gegen Rechts ” Medien, blenden dies vollkommen aus!
    Die italienischen Faschisten verfolgen das gleiche Ziel mit den deutschsprachigen
    Südtirolern, wie die Linke und deutschen Grünen mit ihrer eigenen Bevölkerung.
    Die “Werte” hinter denen Ohlendorf und Kuban stehen, decken sich mit der Meinung von..
    [„Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig.”
    Jürgen Trittin, Bündnis90/Die Grünen]
    Die Faschisten in Italien haben die gleiche Ideologie
    wenn es gegen die deutsche Minderheit (Südtirol) in Italien geht!
    Damit ist ganz klar, Kuban ist ein linker Faschist!! Denn er wirft ja Freiwild vor, daß “Deutschtümmelei”
    und Patriotismus nicht mehr gefragt sind! Warscheinlich hat dieser Vollidiot,
    nie die Geschichte der Option gelesen, wo Hitler mit Mussolini, Südtirol total
    Italieniesieren wollte! Sogar die Gräber hatte man ital.verhuntzt, bei einen Verwandten von uns, war auf den
    Grabstein (1932) nicht mehr der deutsche Namen “Schweighofer ” zu lesen, sondern “Duecoppe” !

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  12. @dolomitengeistblog. mal ganz nebenbei zu deinen leeren aussagen, versteht man bei deinem blog nicht ob er ernstgmeint oder ein knallharter satireblog ist. ich hoffe auf letzteres, ansonsten hab ich schlechte nachrichten für dich...

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  13. Dieser dolomitengeist ist so ziemlich das Übelste was mir an rechter bzw. fast schon nazistischer Propaganda neben den sog. Etschlichtern bisher in Südtirol untergekommen ist. In Deutschland wäre es wohl eine Sache für den Verfassungsschutz, in Südtirol bekommen solche Kasper auch noch entsprechenden Zuspruch.

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  14. Nur damit sich dieser Spinner nicht hinter einem Namen verstecken kann, mit dem er zum einen sein faschistoides Gedankengut mit den wunderschönen Dolomiten in Verbindung bringt und diese damit verunglimpft und der in der Koppelung mit dem Begriff "Geist" zum anderen darauf verweist, dass sich hinter dem hirnrissigen Geschwafel eine wie auch immer geartete Intelligenz stecke:

    Die inhaltlich kaum zu untertreffende Dolomitengeist-Seite wird betrieben von:


    MANFRED BRICHENFRIED, wohnhaft in Algund.

    (http://www.facebook.com/mbrichenfried?fref=ts)


    Antifaschistische Grüße

    Didi

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