giovedì 2 gennaio 2014

Nachtleben und Gewalt | Kommentar

Jugendliche und ihr Anspruch auf ein Nachtleben. Manche tolerieren es, manche wohnen dort und protestieren, anderen sind entsetzt, aber alle sind sich einig dass es so nicht weitergehen kann. 
Keine Woche ohne eine Schreckensmeldung von Randalen und Schlägereien, die Kommentarseiten der Onlinemedien laufen braun an von all den entrüsteten Hobbyrassisten und denjenigen, die sich endlich ernst genommen fühlen, ja womöglich nun die Dolomiten abonnieren um die wöchentliche Beilage "Ausländer gegen Gesetzte" in ihre Stammtischpräsentationen zu kleben.

Andere Gewalt oder andere Wahrnehmung?
Dabei ist es nüchtern betrachtet nicht so, dass die Gewalt zunimmt, sondern nur, dass sie anders wahrgenommen wird. Das hat etwas mit Berichterstattung, aber auch mit der Lage des Geschehens zu tun, welche sich durch mangelndes Angebot auf immer weniger Lokale beschränkt. Als Jugendlicher, der schon einige Jahre das Nachtleben genießt, eines vorweg: Gewalt wird man immer finden, das ist nun mal so, wenn gesoffen wird und sich ein Land entscheidet, der Jugendkultur mit Gleichgültigkeit oder höchstens Ablehnung zu begegnen. Was dieses Thema aber mittlerweile so unerträglich macht, ist die immergleiche Rotation von klagenden Anwohnern auf der einen Seite, einer Jugend ohne Raum auf der anderen und irgendwo zwischen Inkompetenz und Instrumentalisierung die Politik mit Medien. 

Statt verschiedene Zentren: alle in die Stadt Es gab früher mal Einrichtungen wie das Kubo uvm., da waren die einen dort, die anderen da, und so konnte man sich aussuchen, mit welchen Leuten man sich umgibt. Das ist mittlerweile anders. Alle zwängen sich in die Stadt, genauer gesagt auf einen begrenzten Teil der Stadt , weil es sonst einfach nichts gibt das man tun kann. Welche Musik man hört, ob man lieber mit dem Sepp oder dem Achmed ein Bier trinkt, die ganzen Subkulturen werden in eine Gasse gezwängt und sollen dann still und friedlich Wein trinken, oder eben - noch besser - erst gar nicht das tun, was Jugendliche halt so machen, und gleich zuhause bleiben. Nicht genug, dass mittlerweile selbst der Festival-Sommer bürokratisch geschlachtet wird (z.B Miracle Hill), jetzt soll der Jugend auch noch prinzipiell durch Überwachung und von Sicherheitskräften begleitet das Nachtleben vorgeschrieben, kontrolliert, oder ganz unterbunden werden. 

Kritik als Angriff auf den Landesstolz
Der allgemeine Tenor ist doch dieser: "Ihr jungen Leute interessiert uns nicht, aber wenn ihr zu stören beginnt, müsst ihr mit Konsequenzen rechnen." Und wer diese dann tragen muss sind nicht die wenigen Idioten, die provozieren und Schlägereien anzetteln, sondern alle anderen, die sich ja eigentlich nur mit Freunden treffen und Spaß haben wollen. Doch findet der Südtiroler ein Problem, sucht er nicht nach den Ursachen, im Gegenteil, es ist ja fast schon ein Angriff auf den Landesstolz, wenn man behauptet, dass hier etwas ganz grundlegend schief läuft. Nein, es werden Schuldige gesucht, man spielt den entrüsteten, schüttelt arrogant den Kopf und nimmt die erstbeste und bequemste Antwort um dann wieder den unbeteiligten zu spielen. Augenscheinlich begrenzt sich die Wahrnehmung von Kultur bei uns nur auf Schunkelfeste und Weinverkostungen, denn dass kaum Konzerte stattfinden und nur noch sinnlose Sauferei als Beschäftigung bleibt, oder überteuerte Diskotheken, deren Türsteher mit der Anweisung, Leute nach Kleidung und Hautfarbe auszusortieren, niemals allen gerecht werden können, scheint keinem aufzufallen. 

Überwachung und Rassismus als Lösung?!
Soweit so schlecht, aber das Problem nun mit Überwachungskameras und Rassimus tottrampeln zu wollen, ist mehr als unverschämt und zeugt von einer Ignoranz und Gleichgültigkeit, die mich an der Kompetenz sämtlicher beteiligter Instanzen, inklusive gewisser Medien und ihrer Inszenierung von gewalttätigen Minderheiten, nicht nur zweifeln lässt, sondern offensichtlich zeigt wie unfähig diese Gesellschaft ist, wenn es um konstruktive Diskurse oder öffentliche Wahrnehmung überhaupt geht. Hier werden akute Themen sich selbst und den Hetzkollektiven überlassen, Beteiligte ihres Mitspracherechts beraubt und das Vertrauen sowie sozialer Frieden aufgrund von medienwirksamen Blindläufern geopfert. Würden die Südtiroler nur einen Bruchteil an Energie und Mitteln für die Allgemeinheit (in diesem Fall Jugend) aufbringen, welche sie sonst für Wirtschaft, wahlrelevante Senioren und Tourismusstandort ausgeben, dann könnten Jugendliche auch ihre Jugend genießen und ausleben. 

Ein Appell an die Vernunft
Also hier ein kleiner Appell an die Vernunft: Ihr wollt Gewalt unterbinden und nicht nur Schuldige einkassieren? Fangt mal bei den wirklichen Ursachen an. Bietet der Jugend etwas und überlasst sie nicht den Theken, gebt ihnen Möglichkeiten und nicht nur die Verbote, oder mal ganz allgemein; hört auf über der Jugend hinweg zu banalisieren und dieses Problem mit Überwachung und Stigmatisierung nur noch größer zu machen. Kann doch nicht sein dass hier wieder einmal "die Ausländer" herhalten müssen und Überwachungskameras inklusive Mikrofone ernsthaft als Lösung in betracht gezogen werden!?

8 commenti:

  1. Dozehlts sell holt in die Italieno, es Gscheidn.

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  2. I stimm größtenteils zua, ober mecht dechter sogen dass des mit "die Ausländer" net so oanfoch isch wies do beschrieben werd.
    Worscheinlich sein 95% von ollen Ausländern de do wohnen überhaup net gewoltbereit oder mehr schuld an Sachbeschädigungen wie die geborenen Südtiroler ober gibs leider a de Gruppe de geziehlt auf Parkplätzen Schlägereine unfong und viel brutaler sein wie die meisten onderen Menschen.
    De fühlen sich glei von olles und jedem ungegriffen und schlogen donn wegen die banalsten Gründ zu fünft auf oanen mit olles wos se grod finden ein.
    Dass solche Leit gesetzesgerecht bestroft werden und net noch (wenn überhaup) verhoftung alla fine wieder gian gelossen werden lieg in der Verontwortung von inserer Politik und net irgend so a sinnfreie Hetzkampagne von die Dolomiten zu fördern.

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  3. Des muas man net persönlich nemmen, wenn man von 5 leit derschlogen wert. De hobn nix gegen uan persönlich, de hobn selber Probleme. Die Eltern von derschlogenen Jugendlichen solletn no in die Täter weiterhelfen, damit sowas nimmer passiert.Wenn man eppes zu verliern hot überleg man sich sowas sicher dreimal, sunscht ziacht man uanfoch weiter, wenn man do net derhuam isch. Wenn inseruans Albanien geat oder in nahen Osten oder Afrika oder Amerika dann wert er a so behandelt. Wieso behandeln mir Andere so schlecht? Wieso kennen mir net olle hand in Hand durch die Straßen gian und insern Nächsten so nehmen wie er isch? Es sein jo alle Menschen gleich. Und inser Land soll jo a net onderst sein als die restliche Welt, oder?
    Und iaz fertig mit der Hetze, kearn tian Fakten (Zahlen) aufn tisch und dann muas man nimmer rechts gegen links und links gegen rechts hetzen und der rechteste von olle wor a lei der linkeste von olle: sozialistisch und national und Arbeiterpartei als Krieg verkaft und der linkeste wollt den krieg a und hot ondere Völker gons kommunistisch unterdrückt und ausgrottet.

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    1. und der mussolini, der vom finanzgebäude in BZ orlocht muants a lei guat mit ins und reicht ins die Hand, gleich wie die Afrikaner in Lampedusa ins die Hand reichen.Mir sein die Teppen und reichen sie net !

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    2. Wenn i donn ober nochdem mi 5 Leit zomgschlogen hoben auf oan Auge blind bin ( leschtes Johr in Brixen passiert) isch mir gleich ob de persönliche Probleme hoben, sem konn i jo nix drofier.
      Viele wellen sich net amol integrieren und gian oan un weil man net Italienisch redet.

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  4. Wichtig isch anscheinend an kommentar zu verfossen der in irgenda relation zum beitrog steaht obo am kern dor aussuge total vorbeigeaht. Therefore: i trink gerne und viel. Gerne zu an obo am liabsten ohne anlass. Wtf

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  5. Ach, nun ist es soweit, hab mich schon gewundert wie lange es dauern würde bis ihr euch hinter diese gewaltbereiten Schläger stellt!
    Ich frage mich nur warum ihr euch selber belügt und es euch schön redet?
    Es geht nicht nur darum ob Ausländer mehr Schlägereien verursachen, sondern auch darum dass Ausländer viel gewaltbereiter sind, und das könnt ihr noch so verunglimpflichen, aber zum Glück sehen das auch immer mehr "unpolitische" Menschen.
    Ausserdem ist es ja so dass immer mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn ich mit einem Einheimischen und Ausländer wegen dem selben sinnlosen Grund zu streiten habe, so werde ich doch beim einen als Nazi und Rassist beschimpft, während man beim anderen ein müdes Lächeln wahr nimmt, und das könnt nicht mal ihr Blindnasen abstreiten...

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    1. Wo steht das denn, dass Ausländer grundsätzlich gewaltbereiter wären oder doch alle Schlägereien von Ausländern ausgehen würden, wie du sagst? Na gut, in den Dolomiten vielleicht, aber in seriösen Medien oder Statistiken? Ich glaube nicht.

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