lunedì 24 novembre 2014

Unser rechtes Tirol

Überarbeitet am 25.11.14, 14:00 Uhr.

Das Online-Portal "unsertirol24" sendet seit diesem Herbst Nachrichten aus Nord-, Süd- und Osttirol. Eine Bereicherung für die monopolisierte Medienlandschaft Südtirols? Im Gegenteil.
Die ältesten Artikel sind mit 30. September 2014 datiert, seit Oktober wird täglich aktualisiert. Inhaltlich ist das, was als "Nachrichten aus Österreich (!) und der Welt" verkauft wird, eine dampfende Mischung aus zweizeiligen Meldungen, Presseverlautbarungen von Parteien und Verbänden aus dem rechten Lager und redaktionelle Meinungsmache, die sich in den Mantel journalistischer Objektivität hüllt:

  • Der Großteil der Nachrichten besteht aus Chronik-Meldungen von APA oder anderen Presseverteilern, die oft nicht länger als wenige Zeilen sind.
  • Daneben finden sich überdurchschnittlich viele Pressemitteilungen von Schützenbund, Süd-Tiroler Freiheit, Heimatbund und Freiheitliche.
  • Viele Artikel sind stark ideologisch gefärbt, werden jedoch als Berichte deklariert: Beispielsweise ist in einem Artikel der Name einer NGO, die sich für EinwandererInnen einsetzt, im Titelbild durchgestrichen, ihre Aussagen werden als Lügen bezeichnet.
  • In der Rubrik "Kolumne" kamen bis jetzt Cristian Kollmann (STF), ein Redaktionsmitglied und ein "deutsch-österreichischer Historiker" zu Wort, der unter dem Pseudonym "Reynke de Vos" auftritt.
  • Kein Wunder, dass da auch "Exklusivinterviews" mit Frei.Wild nicht fehlen dürfen. Und Aussagen an der Grenze zur Verschwörungstheorie: "Im Internet kursieren die Vermutungen, dass es für die Redaktionen der großen Fernsehanstalten – nach den jüngsten Hooligan-Randalen in Köln – die Anweisungen gibt, alles was irgendwie heimtbewusst ist, als rechtsradikal abzustempeln."
Ein Blick auf das Redaktionsteam bringt etwas Licht ins Dunkel:
  • Da wären zunächst die beiden Spitzen-Schützen Efrem Oberlechner (rem) und Elmar Thaler (eth) vom Südtiroler Schützenbund, ebenso wie dessen Haus-und-Hof-Historikerin Margareth Lun (ML).
  • Dann ein gewisser Rupert Gietl (gru), wahrscheinlich der Sextner Archäologe, der im STF-Umfeld anzusiedeln ist.
  • Dann - und jetzt wird's übel - Lukas Steinwandter (st), ein "stolzer Südtiroler", der nicht nur für Junge Freiheit und eigentümlich frei geschrieben hat, zwei Publikationen aus dem Spektrum der Neuen Rechten im Übergangsbereich von Konservativismus und Rechtsextremismus. Befremdlich ist, dass er am 13. November 2014 einen Artikel auf "unsertirol24" veröffentlichte, den er einen Tag zuvor in der Jungen Freiheit online gestellt hat.  Und auch für die Blaue Narzisse hat er geschrieben, einer ausländerfeindlichen Jugendzeitschrift, die üblicherweise für ihre Faszination für die neofaschistische Bewegung CasaPound bekannt ist.
  • Diese nette Truppe wird gekrönt durch Georg Dekas, der "Chefredakteur und für den Inhalt verantwortlich im Sinne des Presserechts" ist. Dekas war einst beim südtiroler Privatsender TV3, wurde danach Herausgeber der Athesia-Zeitschrift BAZ und arbeitete für das Landespresseamt. Daneben mischt(e) er bei kleineren Projekten wie dem Tisner und Lananer Gemeindeblatt oder Plus Bozen mit. Wie sich die Zusammenarbeit mit "unsertirol24" und den Schützenvertretern ergeben konnte? Ein Artikel des Schützenbundes vom September 2013 gibt einen Hinweis: Dort lobt der SSB die "sehr positive" Berichterstattung von Dekas über die "Unabhängigkeitsbestrebungen der Europäischen Völker".
Wie sich das Projekt finanziert, bleibt unklar. Sicher ist jedoch, dass es sich dabei nicht um ein normales Nachrichtenportal handelt, das eine Redaktionslinie fährt, die halt weiter rechts steht. Vielmehr zeigen sich hier rechte Meinungsmache in journalistischem Gewand und personelle Konstellationen, die keinerlei Gespür für eine Abgrenzung vom rechten Rand erkennen lassen. Oder wie es ein Facebook-Nutzer auf den Punkt bringt: "Was Fox News kann, kann Südtirol schon lange."

12 commenti:

  1. Und was ist mit den ganzen links bis linksextremen Medien, auf die ihr immer zurückgreift? Sind diese denn auch so "unabhängig", wie ihr es von "korrekten Medien" fordert. Da hat wohl der ein oder Andere Rotfaschist Angst, dass das linke Medienmonopol beschädigt wird, wenn die Meinung von der Eigenen auch einmal abweicht. Wie demokratisch seid ihr denn, wenn ihr andere Meinungen mit Gewalt schlechtreden müsst und nur die Eigene als "richtig" darstellt? Das ist in Wahrheit der wirkliche Faschismus!

    RispondiElimina
  2. Die Qualität dieses angeprangerten Portals mag zwar nicht die Beste sein, aber der Rest sind teils wirre Verschwörungstheorien - wie man sie oft von gewissen Anti-Konservativen Strömungen kennt, Meinungsmache vom Feinsten.. Jenes was ihr anderen vorwerft, wird von euch selbst in Perfektion vorgelebt. Lächerlich..

    RispondiElimina
  3. Unsertirol 24 ist zumindest ein politisch unabhängiges Portal, was man von der Antifa Meran ja leider nicht behaupten kann. Es werden von allen Parteien Nachrichten gleich gebracht! Komisch, dass ihr aber nicht aufschreit, wenn ein Medium eher auf eurer Seite einseitig steht! Aber bekanntlich ist für Antifanten ja alles "rechts", wenn man weit linksaußen steht.

    RispondiElimina
  4. inwiefern ist die antifa meran politisch abhängig? das würde mich jetzt aber interessieren...

    RispondiElimina
  5. der Kommentar war wohl eher so gemeint, dass hier eine unpolitische Darstellung der Tatsachen nicht wirklich stattfindet. Auf dem Nachrichtenportal schon, da dort eine Gleichbehandlung Aller akzeptiert wird.

    RispondiElimina
  6. Nanu, hieß es von euch nicht noch vor kurzem eure "Freunde" von unsertirol24 würden nur patriotisch berichten???

    http://www.unsertirol24.com/2014/12/16/antifa-fordert-umbenennung-meraner-schule/

    Soviel dazu. Ut24 berichtet in völler Länge (was man von anderen Medien nicht behaupten kann) von eurem Vorhaben, ganz egal wie man nun dazu steht.

    RispondiElimina
  7. blödsinn, es ist ein faschistoides portal.
    während andere "Sinti" und "Roma" schreiben, schreibt das rechte Portal immer "Zigeuener": bewusst abwertend, bewusst immer in Zusammenhang mit Kriminalität.
    Und der Artikel von Dekas zu den Flüchtlingen ist wirklich rechtsextreme Herrenmenschenlogik.

    RispondiElimina
  8. PS
    welche Medien wären denn "linksextrem"?

    RispondiElimina
  9. linksunten.indymedia zum Beispiel

    RispondiElimina
  10. Kommt die Antifa einmal wieder mit der Meinungs- und Pressefreiheit nicht klar? Konservativ ist nicht gleich rechts! Hört endlich auf mit diesem "in die Ecke stellen"

    RispondiElimina
  11. Es wäre viel besser, man fände auch einmal lobende Worte dafür, dass es in Südtirol bald kein alleiniges Medienmonopol der Athesia-Herren mehr gibt. Sondern dass sich endlich auch andere, unabhängige Nachrichtenportale einen guten Ruf machen. Aber für die linksextreme und antidemokratische Antifa ist nach wie vor wohl jedes Mittel recht, Menschen die nicht ihre Ansicht teilen, zu verunglimpfen.

    RispondiElimina
  12. Euer ach so böses und rechtsextremes Medium hat wieder zugeschlagen. Mit wahnsinnig rechten Nachrichten.. Siehe hierzu:

    http://www.unsertirol24.com/2016/01/16/14-rapper-nehmen-song-gegen-hass-auf/

    oder wie wäres mit:

    http://www.unsertirol24.com/2015/11/14/refugees-welcome-day-jetzt-auch-in-bozen/

    Und noch einmal für alle, die es nicht verstehen wollen, weil sie mit ihrer linken Ideologie zu vollgepumpt sind: Ich kenne kein anderes Medium im ganzen Land, welches eure haaresträubenden linken Ideen so unabhängig bringt wie Unsertirol24. Von anderen werdet ihr ja ignoriert, gar nicht ernstgenommen. Dort hingegen seid ihr immer in voller Länge zu lesen. Weil es denen um Ehrlichkeit geht. Und die keinen ausgrenzen, wie ihr das macht.

    Von den Grünen bis hin zu anderen linken Parteien: fast jede Pressemitteilung und Initiative wird gebracht. Und wenn ihr euch auch noch darüber aufregt, dann seid ihr einfach dumme Antifanten-Hohlköpfe, sorry!!!

    RispondiElimina