Der Wahlsieg in Ostia motiviert, die Faschisten versuchen offenbar, das Momentum zu nutzen: In dem am Mittelmeer gelegenen Stadtteil von Rom mit seinen 200.000 Einwohner_innen hatte CasaPound 4.862 Stimmen (7,7%) erhalten, der CP-Spitzenkandidat Luca Marsella kam auf 5.499 (9%). Bozen ist neben Rom die zweite Hochburg der Neofaschisten, die sich in letzter Zeit – mit punktuellen Erfolgen – als Partei versuchen. Es verwundert daher nicht, dass die Bozner nun ihre Aktivitäten verstärken:
- In der Landeshauptstadt selbst versucht CP schon seit längerem mit den Themen „Verwahrlosung“, Sicherheit und Rassismus zu Punkten. Als Plattform dient ihnen die als „Bürgerbewegung“ getarnte Facebook-Gruppe „Riprendiamoci Bolzano. Basta degrado“.
- In Kaltern versucht CP gerade aus der Debatte zur Unterbringung von Geflüchteten politisches Kapital zu schlagen. Die Gemeinde, in der CP selbst keine Ratsmitglieder stellt, ist offenbar durch die Nähe zu Bozen zur Zielscheibe der Faschisten geworden. Mehrfach meldeten sich Bozner CP-Aktivisten aka „besorgte Kalterer Bürger“ bei den Gemeinderatssitzungen zu Wort und veröffentlichten – erstmalig – deutschsprachige Mitteilungen.
- In Meran veranstaltete CP am Samstag einen Infostand in der Sprarkassen-Straße und warb für den Vorschlag für ein Kindergeld. Dies soll lediglich ItalienerInnen vorbehalten sein, das Geld solle durch die Streichung der Unterstützung Geflüchteter bereitgestellt werden. Wie andere Rechtsparteien werden hier die unterschiedlichen Gruppen von Deklassierten gegeneinander ausgespielt, anstatt dass die Mächtigen angegriffen würden.
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