Für Ende November war im Martini-Club in Bozen eine Veranstaltung geplant, bei der mindestens eine einschlägig bekannte rechte Szeneband spielen sollten. Wie der Betreiber nun erklärt, ist das Konzert abgesagt worden.
Spielen sollten "Green Arrows" und "No Prisoners" aus Bozen, mindestens eine ist bekannt für ihren neofaschistischen Background und Verbindungen zu CasaPound. Beide Gruppen haben schon des öfteren mit Rechtsrock-Bands gespielt. Veranstalter ist eine Snowboard-Gruppe aus Auer.
Wie der Betreiber des Martini-Clubs nun erklärt, war er über die Bands nicht informiert worden. Als eine Mitarbeiterin ihn auf die Berichterstattung der Antifa Meran aufmerksam machte, reagierte er vorbildhaft: Der Auftritt der beiden Bands wurde untersagt, und er bedankte sich für die Informationsarbeit der Antifa. Die Erklärung im Wortlaut:
"ich wurde nicht informiert, was hier abgeht, welche bands spielen usw. zum glück hat mir heute eine mitarbeiterin euren blog geschickt... ich war schockiert und das in meinen lokal. sofort benachrichtige ich die veranstalter und habe ihnen mitgeteilt, dass alle livegruppen solcher art in meinem lokal keine chance habe. sollte die veranstaltung bleiben, wird ein DJ angestellt, der fetenhits spielt. in meinem lokal verkehren ordentliche leute und das ist eines meiner anliegen. ich bedanke mich bei euch und macht weiter so... dem faschismus keine chance."
Es wäre wünschenswert, wenn auch andere Lokalbetreiber sich mit einem so klaren Statement positionieren und damit beitragen, die Ausbreitung neofaschistischer Kultur und Ideologie einzudämmen.
[Update 9.11.]
Wie nun bekannt wurde, hat der Lokalbetreiber des Martini seine Zusammenarbeit mit dem Snowboardclub "Jokers" (www.jokers.it) aus Auer aufgekündigt und das Wintereröffnungsfest, bei dem die neofaschistische Band von Andrea Bonazza "No Prisoners" auftreten sollte, abgesagt. Der Martini-Club wolle sich nicht für solche politischen Interessen instrumentalisieren lassen, hieß es weiter.