Die
Bozner Band „Green Arrows“ kommt nicht zur Ruhe. Dieses Jahr
feiert sie ihr 15-jähriges Bestehen und heute wollen wir einen
kleinen Rückblick auf die letzten Jahre der Band wagen.
RAC, Rechtsrock, Casapound: Im
neofaschistischen und neonazistischen Umfeld scheint sie sich auf
jeden Fall heimisch zu fühlen. Während sie auf der Südtiroler
Musikszene-Seite „airbagpromo“, als Hardcore-Band aufgelistet wird
und Mitte 2012 ihr Musikvideo ebenfalls beworben wurde.
Am
25.01.2014 spielten sie in „Zentraleuropa“ ein Konzert, welches
unter anderem auf der Seite „Nationale Revolution“ beworben wird
und den Titel „Ihr seid unvergessen“ trägt. Wes Geistes Kind die
Veranstaltung ist, offenbart sich bei Begutachtung des Flyers.
Neben
dem Symbol der „Schwarzen Sonne“ auf dem Flyer, welches sich in
der Neonazi-Szene äußerster Beliebtheit erfreut, sollte man einen
Blick auf die weiteren teilnehmenden Bands werfen.
Die
Band Exzess nahm 2010, 2012 und 2013 am „Rock für Deutschland“
teil. Das Rock für Deutschland ist ein neonazistisches Festival,
welches von der NPD organisiert wird und laut Verfassungsschutz den
Zweck verfolgt „mehr
Teilnehmer für öffentlichkeitswirksame Aktionen der Partei zu
gewinnen, die Akzeptanz der NPD im aktionsorientierten
rechtsextremistischen Spektrum zu steigern und in der Öffentlichkeit
größere Präsenz zu zeigen
Die
Infothek Dessau beschreibt den Auftritt folgendermaßen:
„Im Anschluss hetzten die Rechtsrocker von „Exzess“ u.a. mit Coversongs von „Die Lunikoff Verschwörung“ gegen den „Multikulti-Staat“, lobpreisten die Soldaten der „Wehrmacht“ als Helden und verkündeten: „der Morgen wird unser sein … nichts bändigt unsre deutsche Wut!“ Als der Sänger zwischen zwei Titeln mehrmals die Worte „Ruhm und Ehre“ ins Mikro raunte, ergänzten die Fans vor der Bühne begeistert: „Ruhm und Ehre der Wehrmacht“. „Ich glaube, das sollte man ausnutzen, wenn man das mal singen darf“, kommentierte der Sänger, bevor er nach einem Hinweis vom Veranstalter spöttisch meinte: „Ich soll darauf aufmerksam machen, dass hier keiner den Arm hebt, um zu gucken, ob er Sonnenbrand unter dem Arm hat.“ Scheinbar hatten auch die Organisatoren die Hitlergrüße im Publikum bemerkt. Kurz darauf quittierten die Rechtsrock-Fans die Ansage mit den Sprechchor: „Ruhm und Ehre der Waffen-SS!“„
Auch
die Band Hausmannskost zeigt unverhohlen ihre rechtsextreme Fratze in
Liedern wie „Deutsches Volk wach auf!“ oder „In Uniformen sind
wir Brüder“. Zuletzt trat die Band zum 20-jährigen Bestehen
der „Kameradschaft Karlsruhe“ im Oktober in Söllingen auf.
Die
anderen Bands auf den Flyer haben ebenfalls alle einen
rechtsradikalen Hintergrund.
Schon
2011 waren Green Arrows in Deutschland zu Gast. Man spielte mit
weiteren National Socialist Hardcore Bands im Thinghaus in Grevesmühlen,
welches von dem NPD-Mitglied Sven Krüger geleitet wurde
und in die Schlagzeilen kam, wegen eines Grills im Garten mit der
menschenverachtenden Aufschrift „Happy Holocaust“.
Saluti romani in Athen |
Das
Label der Band, welches sich Black Shirts Records nennt, nannte sich
aus einem klaren Grund so. Beim Betreten der Seite wird man nämlich
von faschistischen Schwarzhemden aus den 1920ern begrüßt. Auf der
Seite selbst kann man sich unter der Abteilung T-Shirts gleich mit
einschlägiger Bekleidung eindecken.
Bei
einem Blick in die CD-Sammlung bestätigt sich die Richtung des
Labels: Eine Compilation mit dem Titel „White Pride World Wide“
oder „Soundtrack for a White Revolution“ lässt keinen Zweifel
mehr an der klar rassistischen und menschenverachtenden Ausrichtung
Das
neuste Lied der „unpolitischen Band“ (Selbstbezeichnung) ist Dmytro Yakovets
gewidmet. Dmytro, ein rechtsradikaler Ukrainer, der während des
Aufhängens eines Spruchbands von einem Zug überfahren wurde, wird
im Lied „Warriors don't die“ zu einem Helden stilisiert.
Die Antifa Meran hat auch schon früher auf diese Band hingewiesen:
http://antifameran.blogspot.it/2010/11/protest-zeigt-wirkung-fascho-gruppen.html
http://antifameran.blogspot.it/2011/09/rechtsrockkonzert-zum-wiederholten-male.html
http://antifameran.blogspot.it/2011/09/rechtsrockkonzert-zum-wiederholten-male.html