lunedì 20 ottobre 2008

Haider, der unerkannte Austrofaschist

Gastkommentar vom österreichischen Schriftsteller Robert Menasse in der "Presse" vom 17. Oktober 2008.
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Sozialdemokraten, Grüne und die kritische Intelligenz haben einen verheerenden Fehler gemacht: Sie witterten bei Haider zwar Faschismus, konnten ihn aber nicht verstehen.
In Österreich wird der Tod einer öffentlichen Person nicht von einem Amtsarzt, sondern erst von den Medien beglaubigt: wenn selbst die Feinde, Gegner und Konkurrenten jemanden in den Zeitungen und im Fernsehen hochleben lassen, dann kann man sicher sein: dieser Mensch ist wirklich tot. Was hierzulande als „Pietät“ bezeichnet wird, nämlich die plötzliche Einigkeit dahingehend, über einen nur noch Gutes zu sagen, ist in Wahrheit bloß deren entfernt verwandte österreichische Kulturtechnik, den konkreten Menschen durch eine Legende zu ersetzen, die es ermöglicht, seine wirklichen Taten und deren Konsequenzen zu verdrängen und zugleich „als Erbe“ anzunehmen. [mehr]


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