Jedes Jahr das selbe hässliche Schauspiel: Neofaschisten die am Siegesdenkmal und anderen faschistischen Relikten Kränze niederlegen. Offiziell um (freilich unterschiedslos) "aller Gefallener der Kriege" zu Gedenken, wobei jeder weiß, welche Bedeutung diese Orte im politischen Raum Südtirols haben. Gleichzeitig die nationalistischen Feierlichkeiten zur "Einheit Italiens". Aber heuer gab es einen Farbtupfer im alljährlichen Einheitsbrei - eine aussagekräftige Aktion engagierter Menschen:
"Faschismus bekämpfen - ora e sempre resistenza! Mit diesem Spruchband an einem der politisch und kulturell umstrittensten Orte Südtirols wollen wir den Menschen in Erinnerung rufen, wohin Nationalismus und Rassismus führen: in ein totalitäres System, das nur Vernichtung und Krieg kennt. Während der ethnische Konflikt in Südtirol schon in die x-te Runde geht, das Hick-Hack von deutschen und italienischen NationalistInnen immer wieder neue Worte für die selben abgedroschenen Phrasen des "wir gegen sie" findet, werfen wir die Frage nach den Werten auf, die als Grundlage für eine Zukunft in Freiheit und Wohlstand aller gelten können. Gedenken wir jener, die für die Befreiung vom Joch des Faschismus gestorben sind - denken wir über die Werte nach, für die sie ihr Leben gelassen haben! Was sind wir bereit zu geben, um den überall aufkeimenden autoritären Tendenzen entgegenzutreten?"Der nächtliche Spuk war freilich nicht von langer Dauer - in den Morgenstunden hatten Carabinieri Recht und Ordnung wieder hergestellt und das Banner entfernt. Den Denkprozess anregen wird die Aktion hoffentlich länger.
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