mercoledì 23 maggio 2012

Blockupy Frankfurt - Ich war dabei | Kommentar

Als ich daran war, letzten Mittwoch mit KollegInnen nach Frankfurt zu fahren, und Mensch mich im Vorfeld danach gefragt hat, was ich denn dort machen wolle, habe ich die Frage meist mit einem ironischen „ich fahre nach Frankfurt, um den Kapitalismus abzuschaffen“ beantwortet.
Tatsächlich war der Plan des Organisationsbündnisses von Blockupy Frankfurt jener, am Donnerstag verschiedene inhaltliche Veranstaltungen abzuhalten und den Freitag damit zu verbringen das Frankfurter Bankenviertel durch Blockaden lahmzulegen. DAS Zentrum des europäischen Kapitalismus, DIE Zentrale der unsozialen Kürzungs- und Umverteilungspolitik, deren Entscheidungen tausenden von Menschen die Existenz kostet, sollte zumindest für einen Tag  in ihrem zerstörerischen Dasein behindert werden.
In Frankfurt kam dann, wie es so oft der Fall ist, alles anders und doch so wie geplant. Wegen der massiven Polizeipräsenz (über 5000 Polizistinnen belagerten tagein tagaus die Stadt) konnten wir zwar weder die zahlreichen Veranstaltungen am Donnerstag abhalten, die geplant waren (stattdessen mussten wir mit Polizeikesseln und Aufenthaltsverboten in der Innenstadt vorlieb nehmen), noch konnten wir am Freitag unsere Blockadepunkte erfolgreich halten. Dafür durften wir am Freitag alle die Frankfurter GESA von innen besichtigen (Gefangenentransport, nackt ausziehen vor PolizeibeamtInnen und Verhöre inklusive). Auf die Polizeirepression, unsere persönlichen Erfahrungen, sowie, was Mensch in Frankfurt über das neue westliche Demokratieverständnis lernen durfte möchte ich gar nicht weiter eingehen. Es gibt andere die solche Betrachtungen viel besser artikulieren -und auch entsprechend analysieren- können.
Was ich festhalten möchte ist, dass das Frankfurter Bankenviertel trotz der massiven Polizeipräsenz, oder besser noch: WEGEN der massiven Polizeipräsenz während der gesamten Protesttage (also von Donnerstag bis Samstag) wie ausgestorben war. Kein Banker weit und breit. 

Das sagt mir eines: wenn so wenige von uns das System so paranoid machen, dass es sich selbst dicht macht, dann machen wir etwas richtig. 

Was Frankfurt gezeigt hat ist, wie fragil die ausbeuterische Politik der Troika und der großen Banken geworden ist. Frankfurt hat uns gezeigt, wie schnell ein kleiner Anteil von uns allen, der ganz großen Mehrzahl von den Wenigen Angst einjagen kann.
Dieses Moment müssen wir nutzen. Vernetzung, Organisation und Mobilisierung sind jetzt gefragt.

Die genehmigte Demo am Samstag war übrigens ein voller Erfolg. Trotz der Repression der Vortage und der eher kurzfristigen Mobilisierung waren wir mehr als 25.000. Die Stimmung war gut, wir sind nicht auf die Provokationen der Polizei eingegangen, hatten Spaß und hörten gute Redebeiträge direkt aus dem Arabischen Frühling, Griechenland und diversen Bewegungen und Gruppen.

Wir sind viele!

ein Aktivist
Hintergrundinfos: http://european-resistance.org/

martedì 15 maggio 2012

Casapound und die Alpini

Casaitalia, die Bücherei der neofaschistischen Gruppierung Casapound in Bozen "ehrt" das Alpini Treffen in Bozen mit einem T-shirt. Natürlich mit dem "Siegesdenkmal" drauf...

Ein ähnliches Motiv gab es vor letztes Jahr im März, als Casapound mit über 1000 anhägern in Bozen marschierte. Ähnliches Motiv, mit dem Slogan "Bolzano è Italia"

mercoledì 9 maggio 2012

Das Vintler Flüchtlingsheim | RAI-Reportage

Aus aktuellem Anlass die Einschnitte-Sendung über das Fischerhaus und seine Bewohner in Vintl. Alex Ploner war einen ganzen Tag mit seinem Team im Fischerhaus in Vintl, und hat das Leben und die Schicksale seiner Bewohner recherchiert. Geflohen aus Libyen vor dem Bürgerkrieg, haben Ali und seine Schicksalsgenossen in Südtirol eine neue Heimat gefunden. Über ihren Alltag, ihre Sehnsüchte, ihre Ängste und ihre Akzeptanz bei der Bevölkrung handelt diese Einschnitte Sendung. Produziert vom Sender Bozen der Rai.

martedì 8 maggio 2012

domenica 6 maggio 2012

integration-rock: Kein Lausbubenstreich! | Stellungnahme

Stellungnahme des Meraner Kulturvereins integration-rock zu den Brandanschlägen in Vintl:

Mit Fassungslosigkeit haben wir vom feigen und hinterhältigen Brandanschlag in Vintl auf das dortige Flüchtlingsheim erfahren. Gerade weil wir in den letzten Monaten immer wieder die Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingshaus Arnika in Meran vorangetrieben haben und dort wirklich nette und aufgeschlossene Menschen kennengelernt haben, die es zwar alles andere als leicht haben, aber dennoch froh darüber waren, dass sie hier in Südtirol aufgenommen wurden. 
Wir möchten in jedem Fall darauf hinweisen, dass es dieses Mal nicht damit getan sein wird, diese verwerfliche Tat als „dummen Lausbubenstreich“ abzutun, schließlich handelt es sich nicht um ein paar rechte Schmierereien, sondern es handelt sich um einen gezielten Brandanschlag mit drei Wurfgeschossen, welche bei einer unglücklichen Verstrickung der Geschehnisse, hätten zu einer Katastrophe führen können. Nur gut, dass am Ende niemand zu Schaden gekommen ist, obwohl die Absicht der Täter wohl genau darin gelegen hat. Die Geschehnisse in Solingen, Mölln und Rostock-Lichtenhagen kurz nach der Wende in der Bundesrepublik Deutschland sind leider weniger glimpflich abgelaufen und haben den Tod von viel zu vielen Menschen gefordert. Unserer Meinung nach ist es endlich an der Zeit, dass die aufgeklärte Südtiroler Zivilgesellschaft sich zusammentut und endlich aufsteht und Farbe bekennt. 
Immer wieder liest man in einschlägigen Medien Leserbriefe und Kommentare, welche ausländische Mitbürger, Flüchtlinge und Zugewanderte als nicht willkommen bezeichnen. Man liest von den sogenannten „Sozialschmarotzern“, von „Ausländern die unser Geld absahnen“ oder „unseren Leuten die Arbeit weg nehmen“. All dies sind unbegründete Stereotype und Ressentiments die geschürt werden, um ein Feindbild zu konstruieren, welches von den sog. „Einheimischen“ abgegrenzt werden kann. Vorurteile und Xenophobie sind in der Südtiroler Mehrheitsgesellschaft dermaßen verbreitet, dass einem Angst und Bange werden kann. Gerade in Südtirol begegnet man in Wirtshäusern und an Stammtischen immer wieder Menschen, die fremdenfeindliche Ressentiments gegen Einwanderer und Migranten, Andersfarbige usw. vertreten und somit dazu beitragen, ein gesellschaftliches Klima zu erzeugen, das auf Xenophobie und Fremdenhass beruht. 
Auch die Wahl- und Umfrageergebnisse einschlägig bekannter Parteien in Südtirol, welche gezielt Angstthemen besetzen, haben ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht und sollten jedem liberalen, freiheitsliebenden, tolerantem, demokratischem und aufgeklärtem Menschen zu denken geben. Rassismus ist kein Randphänomen, Rassismus begegnet einem eigentlich täglich in diesem Land. Es beginnt bei vermeintlich harmlosen Aussagen und endet irgendwann mit einem Brandanschlag. Gerade aus diesem Grund ist jeder Südtiroler Bürger dazu aufgerufen sein eigenes Gedankengut stärker zu hinterfragen, als er/sie dies vielleicht bisher getan hat. Der Meraner Kulturverein integration-rock verurteilt den rassistisch motivierten Anschlag in Vintl aufs Schärfste! integration-rock & Rock the Lahn against racism!

venerdì 4 maggio 2012

Solidarität mit den Flüchtlingen

Im Moment laufen die Ermittlungen der Carabinieri zum Molotow-Anschlag auf das Flüchthingsheim in Vintl auf Hochtouren. Es könnte gut sein das der oder die Täter aus der relativ großen rechtsextremen Szene im Raum Brixen kommen. Diese hat auch engen Kontakte zu Neonazis im Burggrafenamt. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass vor einiger Zeit scheinbar drei Familien die im "Fischerhaus" gwohnt haben, das Haus verlassen mussten, da es einer Straße weichen sollte. Das leerstehende Haus steht aber jetzt den Flüchtlingen zur Verfügung.

Die Autonome Antifa Meran zeigt sich mit den Flüchtlingen solidarisch und verurteilt die fremdenfeindliche Tat!

giovedì 3 maggio 2012

Wer Wind sät... | was aus den Anschlägen in Vintl zu lernen ist

Die drei Molotov-Cocktails, die im Dunkel der gestrigen Nacht auf das Vintler Flüchtlingsheim geworfen wurden, sind eine Zäsur für Südtirol. Obwohl die Täter noch unbekannt sind, muss von einem rassistischen Hintergrund ausgegangen werden. Das heißt, dass wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher: Schonungslos ist uns vor Augen geführt worden, wohin es führt, wenn wir dem Rassismus in Südtirol nicht entschlossen entgegentreten.
Vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Feindlichkeit gegenüber Einwanderern, der wieder erstarkenden nationalistischen Kräfte und dem Erfolg rechtspopulistischer Parteien in Südtirol kann diese Tat nicht als "Unfall" abgetan werden, nicht als "Ausrutscher" einiger Spinner oder Radikaler. Sie ist vielmehr direkte Folge jener rassistischen Politik, die schon so normal geworden ist, dass sie gar nicht mehr auffällt.
Die Bestürzung ist jetzt natürlich groß. Aber ist es wirklich so verwunderlich, dass jemand das, was er tagtäglichen in den Medien hört, ernst nimmt und zur Tat schreitet, ohne große Diskussion?  Dass es zu viele "Ausländer" in Südtirol gebe, dass sie kriminell seien, auf "unsere Kosten" leben und zudem "unsere Kultur" untergraben würden - es sind diese Ansichten, die den Weg bereiten für Anschläge und Übergriffe, weil sie die Menschenverachtung und Gewalt schon in sich tragen.
In Südtirol hat der Rassismus eine neue Qualität erreicht. Zu lange wurde weggeschaut und beschwichtigt, keine klaren Worte gefunden angesichts klarer Probleme. Der Brandanschlag ist ein politischer Gewaltakt an einer ethnischen Minderheit, und als solcher zwingt er uns zu einer klaren Positionierung: Wir müssen die richtigen Worte finden im Angesicht von Globalisierung und Migration, Krise und sozialer Ungleichheit, Zukunftsangst und Perspektivlosigkeit. Wir müssen diese Phänomene verständlich machen und die Ursachen bekämpfen. Dieses sind die Ansatzpunkte einer antirassistische Praxis, die jetzt umso dringender geworden ist. Und das ist die Lehre, die aus den Ereignissen in Vintl zu ziehen ist.

Hintergründe:
Drei Molotow-Cocktails: Anschlag auf Flüchtlingsheim Vintl - stol.it
Molotov contro il centro profughi di Vandoies, nessun ferito - Alto Adige

Update 6.5.:
Bilden wir Netzwerke - ZigoriMedia
Feiger Einschüchterungsversuch - BBD
Antifa Meran: Konsequenzen aus dem Anschlag ziehen - stol.it
Menschen gegen Flaschen - Facebook-Gruppe

mercoledì 2 maggio 2012

Come può?

"Come può parlare di convivenza chi è venuto qui imponendo lingua, usi e costumi? Come può parlare di immigrazione chi l'immigrazione l'ha favorita per conquistare una terra abitata? Come può lamentarsi di censura chi ha proibito il nome Tirol? Come può scagliarsi contro le banche chi è venuto qui ed ha aperto subito un istituto (italiano) di credito fondiario? Come può parlare di essere umano chi considera l'uomo nient'altro che uno strumento della patria? Come può parlare di arroganza chi ora idealizza,e che un tempo ha fatto, tutto questo? 
Chiudere Casapound (e derivati) non è censura, è rispetto."
by BCA