martedì 17 dicembre 2013

CasaPound: deutsche Nationalisten schielen nach Italien

CasaPound Italia ist in den letzten Jahren bei allen mögliche Rechten in Europa auf großes Interesse gestoßen. Auch in Deutschland. 
Zunächst nur bei Nationalrevolutionären und Zirkeln der Neuen Rechten. Mittlerweile aber auch bei neu-rechten Zeitungen wie der „Sezession“ und der „Blauen Narzisse“, sowie der Jugendorganisation der NPD, den Jungen Nationaldemokraten (JN)
Bei der JN sind es vor allem deren Vertreter aus Sachsen, die in den letzten Jahren schon mehrere Male nach CasaPound in Rom pilgerten. Das Interesse innerhalb der JN/NPD an Inhalt, aber vor allem Stil der CasaPound Faschisten ist groß. Im Sinne »Von Italien lernen, heißt siegen lernen« war im Dezember 2012 auf der JN-Internetseite „Aktion-Widerstand“ zu lesen: 
 »Jeder der sich mit der Casapound-Bewegung beschäftigt, ihre Ausstrahlung bewundert und ihren Gedanken zu einer europäischen Idee im 3. Jahrtausend verfolgt, kennt die Faszination, mit der viele von uns nach Rom blicken. Das Leuchten in den Augen derer, die aus Rom zurückkehren und berichten, wie gelebter Nationalismus aussehen kann, zeigt, wie viel wir von unseren italienischen Freunden lernen können.« 
Dieser Text bewarb die Dezemberausgabe 2012 des JN-Zentralorgans „Der Aktivist“. Leitthema der Ausgabe war »Nationale Zentren und Orte«. Im Heft war ein vierseitiges Interview mit dem Titel »Auf einen Teller Pasta mit Gianluca Ianonne« zu lesen. Und ein weiterer Artikel ging auf die »Bedeutung eigener Immobilien für die nationale Bewegung« ein. 
So verwundert es nicht, dass sich die NPD-Jugend im italienisch-deutschen Ideologietransfer ergeht und versucht Konzepte der rechten Sozialbewegung CasaPound Italia nach Deutschland zu importieren. Der NPD-Stadtrat Dr. Olaf Rose aus Pirna dürfte seinem NPD-Nachwuchs dabei keinerlei Steine in den Weg legen. Auch er gastierte schon bei CasaPound Italia. Im Mai diesen Jahres war er zu Gast bei eine Tagung von CasaPound Italia in Florenz und referierte dort neben CasaPounds Kultursprecher Adriano Scianca auf einer Tagung. Roses Thema: Die Bombardierung Dresdens durch Alliierte Luftverbände.
So steht die Namensgebung des „Haus Montag“ in Pirna ganz im Sinne des italienisch-deutschen Ideologietransfers. Im Italienischen steht Casa für Haus. Und „Casa Montag“ war das erste besetzte Haus der römischen Rechtsradikalen an der Via Tiberina 801 bevor sie im Dezember 2003 die Mietskaserne in der via Napoleone III besetzten und es „Casa Pound“ nannten. In der letzten Woche erschien ein Artikel über die sächsische NPD in der Süddeutschen Zeitung, in dem sich Olaf Rose und der JN-Bundesgeschäftsführer Julian Monaco im „Haus Montag“ vor einem Ezra Pound - Plakat CasaPound Italias abbilden ließen. Olaf Rose deutete an, dass neben Parteitreffen auch an Nachhilfeunterricht für SchülerInnen der nahe gelegenen Schule gedacht würde. Das würde ganz auf CasaPound Linie und deren Schüler-und Studentenorganisation „blocco studentesco“ liegen. 
Mittlerweile existiert auch eine Facebook Seite des „Haus Montag“. Dies zeigt neben den Räumlichkeiten, eine kleine Bibliothek und einen Kraftraum. Ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Den Tiger reiten“ nach dem Buch „Cavalcare la tigre“ des faschistischen Theoretikers Julius Evola ist zu bewundern. Versehen mit einem Emblem, dass der Hausband CasaPound Italia, „Zetazeroalfa“, nachempfunden ist. Der Sänger dieser Band, Gianluca Ianonne, ist gleichzeitig Präsident CasaPound Italias. Ein zweites T-Shirt trägt vorne den Aufdruck „Haus Montag“ und auf der Rückseite das schon genannte Logo mit dem Aufdruck „Make Love and war“. Dieser Spruch ist der derzeitigen Kampagne Faites l'amour et la guerre“ auf der national-revolutionären Internet Seite „Zentropa.Info“ abgeschaut.  
Ursprünglich lautet der Spruch „Faites l'amour, pas la guerre“ - „make love, not war“ und entstammt der Anti-Kriegs Bewegung Ende der 60er Jahre. Diese eindeutige Aufforderung zum Krieg durch die Zentropisten ist eine Verhöhnung des pazifistischen Slogans der Friedensbewegung. Des weiteren findet man auf der Facebook Seite des „Haus Montag“ ein antiamerikanisches und pro Assad Plakat aus der derzeitigen „European Solidarity Front for Syria“-Kampagne der europäischen radikalen Rechten, den üblichen positiven Bezug auf den umstrittenen Film „Fight Club“ nach Chuck Palahniuks literarischer Vorlage und weitere Grafiken aus dem CasaPound Italia Repertoire.

Quelle: Heiko Koch, linksunten.indymedia.org

domenica 15 dicembre 2013

Ostwest Club - Neue Homepage

Im stylischen neuen Kleid präsentiert sich der OW-Club im Netz
Der Ostwestclub ist jetzt auch unter der Adresse www.ostwest.it zu erreichen!


"Als parteilich und konfessionell ungebundener und selbstverwalteter Verein ohne Gewinnabsichten wollen wir eine kreative, basisdemokratische, multiethnische, solidarische und ökosoziale Kultur in Meran und Umgebung entwickeln und fördern."

Der Ostwest Club, ein kleines pulsierendes Nest in der Meraner Altstadt, ist ein Ort wo politische und ökosoziale Themen objektiv und ohne parteipolitischen Einfluss diskutiert werden. Ein Ort wo Kunst, Film und Tanz nicht zu kurz kommen. Ein Ort wo jede/r seine Ideen und Projekte mit einbringen kann.

Gerade jetzt ist er eine wichtige Alternative, parallel zu der gutbürgerlichen Mittelschicht die die Passerpromenade bzw. den Weihnachtsmarkt entlang hastet und im Konsumrausch mit Tüten vollgepackt durch die Lauben huscht. Fernab gesellschaftlicher Normen und Zwänge ist der Club ein links-alternativer Freiraum, größtenteils autonom organisiert und mit dem Ziel sich selbst zu finanzieren. Die Antifa Meran schätzt und unterstützt die kulturelle Arbeit des Clubs und hofft dass er noch lange bestehen bleibt.

martedì 3 dicembre 2013

Neonazistische "Informationsseite" nicht mehr erreichbar

Die neonazistische Facebook-Seite "Informationsseite: Ein Tirol" mit 757 Likes, ein Sammelbecken für Rassisten und Nationalisten aus Süd- und Nordtirol, ist nach beherzter Intervention von AntifaschistInnen (vorübergehend?) nicht mehr erreichbar.
Auslöser des Zorns waren etliche Einträge über den Neu-Schützen John Christopher aus der Dominikanischen Republik, dessen Aufnahme beim Südtiroler Schützenbund als "Rassenvermischung", "Überfremdung" und "Volkstod" betituliert wurde.
Die "Informationsseite" steht politisch der Süd-Tiroler Freiheit nahe, für deren Kampagnen wie etwa dem Selbstbestimmungsreferendum sie massiv Werbung gemacht hat. Von dererlei Unterstützung will die Süd-Tiroler Freiheit indes nichts wissen: Werner Thaler, Sprecher der Bewegung, hat auf Nachfrage sofort den Betreiber kontaktiert und findet für die verbreiteten Inhalte klare Worte:
"Vielen Dank für den Hinweis. Haben sofort eine Meldung an Facebook gemacht und den/die Betreiberin angeschrieben. Etwas wurde entfernt, aber noch nicht alles. Habe vorhin nochmals geschrieben. Einfach schrecklich! Ohne Worte."
Nachdem die Seite mehrfach bei Facebook wegen Rassenhetze gemeldet wurde und etliche couragierte AntifaschistInnen massiv auf der Seite Kritik geübt hatten, ist sie nun nicht mehr erreichbar - wie lange, wird sich erst noch herausstellen.
Wie eine Datenanalyse gezeigt hat, kommen die UnterstützerInnen der Seite vor allem aus Österreich, Italien (Südtirol) und Deutschland. Betrieben wurde sie von Wien aus. Immer wieder waren sie durch rassistische und nationalistische Äußerungen und Links aufgefallen.

Die Wende von Innsbruck

 
Im Jahre 2000 sah die Sache noch ganz anders aus: Damals hatte Herwig van Staa, ÖVP-Politiker und Bürgermeister von Innsbruck, das Treffen der deutschnationalen Burschenschaften in der Tiroler Hauptstadt noch mit einer Festrede geschmückt. Zehn Jahre später sieht die Situation ganz anders aus, und es ist nicht untertrieben, von einer "Wende im Umgang mit Burschenschaften" zu sprechen, die in ganz Österreich Schule machen könnte.
Durch ein breites Bündnis von Organisationen und Parteien war es gelungen, das diesjährige Treffen in das Zentrum der politischen Debatte zu rücken. Dadurch sah sich die Bürgermeisterin Oppitz-Plörer zum Handeln gezwungen - was sie zwar spät, aber beherzt tat und den Burschis den öffentlichen Raum entzog.
Über 1500 TeilnehmerInnen zählte die Gegendemonstration, die durch Innsbruck zog und sich auf diese Weise den Raum zurückeroberte, den in den letzten Jahren allzu selbstverständlich die Burschis beanspruchten. In diesem Sinne war die Demonstration ein starkes Zeichen und ein großer Erfolg, auch mitgetragen durch Unterstützung aus dem Süden. Es bleibt zu hoffen, dass das Innsbrucker Beispiel in ganz Österreich Schule macht.

Bilder auf innsbruckgegenfaschismus oder der Facebook-Seite der Antifa Meran.