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Maßnahmen zur Abschottung und weitreichenden Einschränkung der
Bewegungsfreiheit, die die Staaten der EU derzeit umsetzen, sind
emblematisch für die Richtung insgesamt,
welche die europäische Politik auf dem Gebiet der Bürger- und
Grundrechte eingeschlagen hat. Die Absperrungen, der Stacheldrahtzaun
und die Militarisierung der Grenzen sind in diesem Augenblick die
sichtbarsten Zeichen der allgemeinen Verweigerung des Asylrechts und der
Aufnahme neuer Geflüchteter. Jeder neue Abschnitt dieser Grenzzonen
bedeutet die Verletzung und Verweigerung von Grundrechten ebenso wie
Anwendung illegaler Methoden und Handlungen.
Die
Debatte, die sich von Schweden bis Griechenland, von Ungarn bis
Großbritannien, um diese Themen entwickelt hat, schafft das politische
und kulturelle Fundament für eine Revision des Schengen-Vertrages in
Bezug auf den freien Personenverkehr, ebenso wie für die Legitimierung
eines neuen Grenzregimes. Dies reinstalliert nicht nur neue
Grenzpolizeikontrollen, sondern einen Mechanismus, der zwischen jenen
unterscheidet, die das Recht auf die minimalen Bürgerrechte haben, und
jenen, die nur in außergewöhnlichen Momenten einreisen dürfen – was
nicht mehr auf Basis eines gemeinsamen Rechtes entschieden wird, sondern
„von oben“ und durch Kriterien ethnischer Herkunft. In anderen Worten:
Wer heute, von Idomeni, von Calais, von Ceuta und Melilla, von Lampedusa
oder den Inseln des Ägäischen Meeres, von den türkischen bis zu den
libyschen Küsten, ein würdevolles Leben einfordert, steht immer
ausgeklügelteren und gewaltsameren Hindernissen materieller und
immaterieller Natur gegenüber.
Österreich und
Mazedonien sind heute unter jenen Ländern, die einem Modell Tür und Tor
öffnen, das – im Rahmen des globalisierten Kapital- und Güterverkehrs –
für neue Formen nationaler Souveränität steht, basierend auf der
gewaltsamen Durchsetzung und Militarisierung der Grenzen. Die
Migrant*innen, die um Asyl ansuchen oder durchreisen wollen, werden
dabei zum Feind stilisiert, vor dem es sich zu schützen gilt. Der
Dominoeffekt dieser Strategie ist jetzt schon sichtbar, an der
griechisch-mazedonischen Grenze, wo Tausende, die alles verloren haben,
eingekesselt sind, ohne Möglichkeit, in die anderen europäischen Länder
weiterzukommen.
Im Angesicht dieses Szenarios
eröffnet sich ein neues Feld der Auseinandersetzung, zu der die sozialen
Bewegungen nicht untätig bleiben können, nein, bei der sie vielmehr den
Druck, den die Migrant*innen an den Grenzen der Balkanroute ausüben,
und die Solidarität, die sie sich geben, in Prozesse der radikalen
Transformation übersetzen müssen, um eine neue europäische Bürgerschaft
zu erkämpfen. Nur so können wir von unten die Ideologie des „Krieges
unter den Armen“ unterlaufen, die immer funktionaler wird für die
Interessen des Sparregimes, und eine öffentliche Debatte anstoßen, die
das Ziel hat, neue Modelle inklusiver Sozialstaatlichkeit und einer
Ausweitung der Rechte von allen anzuregen.
Deshalb
sind wir am 3. April am Brenner, um uns der italienisch-österreichischen
Grenze zu widersetzen und die Realisierung jener Mittel zu verhindern,
welche den freien Personenverkehr einschränken sollen. Wir sind viele,
wir machen dies in einer popularen Kundgebung, die beim Bahnhof Brenner
beginnt und Österreich erreichen wird, ohne nach einer Genehmigung zu
fragen, ohne individuelle oder kollektive Kontrolle, da es die Grenze
selbst ist, die keine Legitimität hat. Das Europa, das wir aufbauen
wollen, sieht keine Mauern und Barrieren vor, nur unser lebendiger
Widerstand kann die traurige Passion des rassistischen Hasses und der
nationalen Egoismen zerstören.
Wir laden alle
Zusammenhänge und Einzelpersonen, die interessiert sind, diesen Tag
zusammen mit uns zu gestalten, ein, uns für eine organisatorische
Web-Konferenz zu kontaktieren.
In der Krise handeln – Freiheiten vereinigen.
Info und Mitmachen: 3aprilenoborder@gmail.com
Treffpunkt: 13:30 Uhr, Bahnhof Brenner
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