martedì 31 maggio 2016

Neonazigewalt / Türsteher bedroht DiskobesucherInnen

Pressemitteilung: Neonazis attackieren BesucherInnen des „Exclusiv“ Lana - und der Türsteher holt den Schraubenschlüssel...

Die Antifa Meran (Antifaschistische Aktion) zeigt sich fassungslos angesichts eines Vorfalles, der sich am letzten Freitag (27. Mai 2016) in der Nacht zugetragen hat. „Wie uns von Betroffenen mitgeteilt wurde, ist es vor der Diskothek 'Exclusiv' in Lana zu einem gewalttätigen Übergriff durch Neonazis gekommen.“, so die Antifa.

Schon im Lokal gab es Anfeindungen gegen eine Gruppe anders gesinnter Jugendlicher. Eine Gruppe von zehn bis fünfzehn Neonazis hat sich dann gegen 04:00 Uhr morgens vor dem Lokal positioniert, um auf die Jugendlichen zu warten. Beim Versuch, geschlossen das Gelände zu verlassen und dein Heimweg anzutreten, wurden die Jugendlichen von den Neonazis mit Heil-Hitler-Grüßen empfangen. Die Neonazis, alle im Alter von 16 bis 25 Jahren und aus dem Raum Tisens, Prissian und Völlan stammend, verwickelten die Jugendlichen in eine Schlägerei. Unter ihnen auch ein älterer Neonazi (H. M. aus Algund), der bereits im Zuge der Aktion „Odessa“ im Jahre 2008 verhaftet wurde. Bei dem gewalttätigen Übergriff schlug einer der Neonazis einem jungen Mann derart fest ins Gesicht, dass die Glassplitter seiner Brille die Haut rund um das Auge aufschlitzten. Er musste mit 14 Stichen im Krankenhaus genäht werden.

Türsteher mit Schraubenschlüssel


„Skandalös und absolut nicht nachvollziehbar ist zudem die Rolle, die einer der beiden Türsteher im weiteren Verlauf spielte.“, so die Antifa. Während die beiden anwesenden Türsteher zunächst noch versuchten, die Situation (mit zwei Schlagstöcken bewaffnet) zu schlichten, wurde schnell klar, dass einer der beiden Partei ergriff – jedoch nicht jene der angegriffenen Jugendlichen, sondern die der Neonazis.

Besagter Türsteher forderte die Jugendlichen in aggressiver Weise auf, das Gelände zu verlassen, woraufhin diese dann den Heimweg antraten. Während sie mehrerehundert Meter entfernt versuchten, ein Taxi zu organisieren, geschah das Unfassbare: „Der Türsteher hat uns mit seinem Privatauto verfolgt, das Auto mitten auf der Straße stehen gelassen und uns mit einem großen Schraubenschlüssel aus Metall bedroht. Er schubste die Leute herum und verteilte Fausthiebe mit seinen Lederhandschuhen. Sogar die minderjährigen Jugendlichen wurden von ihm massiv bedroht.“, so einer der Beteiligten, der anonym bleiben will. „Nachdem er bemerkt hatte, dass einige Personen den Vorfall filmten, hat er uns angeschrien und uns gedroht, dass er 'uns alle finden' werde.“, so der Jugendliche weiter. Als dann erneut mehrere der Neonazis mit einem Baseball-Schläger und Glasflaschen bewaffnet auf die Jugendlichen losgingen, ging der Türsteher nur halbherzig dazwischen. „Er scheint ein kollegiales Verhältnis zu denen zu haben, kannte sie beim Namen, und war mehr darauf konzentriert, uns zu bedrohen.“ Die Jugendlichen wehrten den Angriff ab und zogen sich zur Bushaltestelle in der Ortsmitte zurück.

HIER gehts zum Video

Ein anderer Augenzeuge gab an, den Türsteher später im Auto Richtung Völlan davonfahren gesehen zu haben – zusammen mit ebenjenen Neonazis auf dem Rücksitz, die vorher bei der Schlägerei beteiligt waren. Dass der Türsteher, der der Antifa Meran namentlich bekannt ist, zumindest eine gewisse Offenheit gegenüber dem Nationalsozialismus an den Tag legt, wird dadurch untermauert, dass ihm auf Facebook Seiten wie „Panzerwaffe – German Armored Force in WW2“, „Germanien – Odins Wölfe“ oder „SS Panzer Pionier Wiking“ gefallen.

Die Antifa Meran zeigt sich besorgt über die Offenheit, mit der gewalttätige neonazistische Gruppen aus den Gemeinden Tisens und Lana in letzter Zeit auftreten. Anfeindungen und Übergriffe auf Andersdenkende sind dabei keine Seltenheit mehr. Skandalös ist zudem das Verhalten jenes Türstehers, der nicht nur die Fassung verlor, wie Videoaufnahmen belegen, sondern Jugendliche mit einem Schraubenschlüssel bewaffnet bedrohte und angriff. Die Diskothek „Exclusiv“ ist schon seit längerem als beliebter Treffpunkt der Neonaziszene bekannt. Auch der Betreiber ist aufgefordert, hier aktiv zu werden, vor allem und schleunigst bei seinem eigenen Personal: „Es kann nicht sein, dass der 'Sicherheitsdienst' von Lokalen wie dem 'Exclusiv' selbst zum Unsicherheitsfaktor wird.“, so die Antifa Meran.


In einem anonymen Interview auf der Plattform Salto spricht einer der Betroffenen.



 


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