mercoledì 1 aprile 2009

HDJ verboten - Kontakte nach Südtirol

Es kam zwar nicht ganz überraschend, dennoch dürfte es ein ziemlicher Schock gewesen sein, als Sebastian Räbige, Vorsitzender des rechtsextremen "Heimattreue Deutsche Jugend - Bund für Umwelt, Mitwelt und Heimat e.V" am Dienstag morgen die Verbotserklärung übermittelt bekam.
Der Verein war im gesamten deutschen Sprachraum aktiv, hatte mehrere hundert Mitglieder und nutzte vor allem Zeltlager und Abenteuerfahrten, um Kinder und Jugendliche für ihre nationalsozialistischen Ideen zu begeistern.
"In speziellen Schulungen werden bereits Kinder im Grundschulalter gezielt in 'Rassenkunde' unterrichtet", kritisierte das Innenministerium. Sie würden dazu angehalten, für die "Blutreinheit" und das "Fortbestehen des deutschen Volkes" einzutreten. Ausländer und Juden würden als Bedrohung dargestellt. Da dies im Widerspruch mit der deutschen Verfassung steht, wurde die Vereinigung jetzt offiziell aufgelöst. Anschließend fanden Hausdurchsuchungen in ganz Deutschland statt.

Kontakte nach Südtirol

Einige dieser Zeltlager sollen auch in Südtirol stattgefunden haben, das von der HDJ als Bestandteil des deutschen "Kernlands" angesehen wurde. Auch etliche Mitglieder dürften aus Südtirol gewesen sein.
Der Bezug wird auch deutlich, wenn man bedenkt, dass in den Statuten festgehalten war, dass bei regulärer Auflösung das Vereinsvermögen dem Verein "Stille Hilfe für Südtirol" zufließen soll, der vor allem Südtiroler Bergbauern finanziell unterstützt hat. Nach einer Korruptionsaffäre löste er sich aber 2003 auf. Stol berichtet:
Auch der ehemalige Leitende Staatsanwalt Cuno Tarfusser bestätigte am Dienstag Medien gegenüber, dass die „Heimattreue Deutsche Jugend“ in der jüngsten Vergangenheit Kontakte zu Südtirol gehabt hat. „Sämtliche Indizien liegen vor, die davon ausgehen lassen, dass eine Verbindung zu rechtsextremen Gruppierungen in Südtirol bestand.“
So sei im Zuge der Ermittlungen gegen acht Mitglieder des „Südtiroler Kameradschaftsringes“ im Jahr 2005 eine Ausgabe der rechtsextremen Zeitung „Funkenflug“ gefunden worden. Zudem sollen – so Tarfusser – Mitglieder des „Südtiroler Kameradschaftsringes“ ein von Neonazis organisiertes Fest in Österreich besucht haben, bei dem auch Vertreter der „Heimattreue Deutsche Jugend“ anwesend waren. (Quelle: stol.it)
Im Netz-Spielplatz der Neonaziszene, dem Thiazi-Forum, schrieb ein Südtiroler Student mit dem Namen Asgardwächter am 22. Februar 2009 zum Thema HDJ: "Wir hatten in Lana vor einigen Jahren eine neue gegründete HJ, welche Schulung von Jugendlichen betrieb, bzw. diese mit Material versorgten. Dann flog diese Gruppierung auf und die Mitglieder tauchten unter."
Beseitigt ist die braune Sippe mit dem Verbot jedoch noch lange nicht, wie der Spiegel berichtete:

Auch die Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke warnte am Dienstag davor, das Verbot überzubewerten. Es sei wegen seiner "starken Symbolkraft" zwar unerlässlich gewesen, sagte Röpke der Nachrichtenagentur ddp. Die HDJ habe aber genug Zeit gehabt, sich auf Untergrundstrukturen oder Ersatzorganisationen vorzubereiten. Dies könne auch ein kleiner Verein sein, der unscheinbar unter anderem Namen agiere, sagte Röpke. "Sie werden auf jeden Fall weitermachen."

Links:

Artikel auf taz.de
Artikel auf standard.at
Artikel auf spiegel.de

Bildquelle: spiegel.de

5 commenti:

  1. looool die "Hitler Jugend" in Lana neu gegründet ;-). Aprilscherz?

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  2. die verschiedenen hj's von post- oder präpubertierenden unterbelichteten kennen wir ja nur zu gut... hj lana, hj naturns, hj tisens...

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  3. Ach, gibs eine HJ Tisens auch schon?

    Was machen die denn dann den ganzen Tag? Saufen und prügeln für das Reich?

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  4. sempre la stessa cosa, quando ci sono i neonazisti tutti lí a chiudere gli occhi o peggio, scherzare.

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  5. ollte nur mal sagen das auch im Eisacktal ein starker zuwachs von rechtsextremen zu verzeichnen ist.

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