Der Bozner SVP-Vizebürgermeister Oswald Ellecosta macht mit einer skandalösen Aussage von sich reden: Gegenüber der Alto Adige sagte er, der Tag der Befreiung in Südtirol war jener, als die Nazis einmarschierten.
„Wenn wir schon von Befreiung reden, dann sollten wir den 9. September 1943 nennen. Damals sind die Deutschen einmarschiert, sie sind von den Südtirolern mit Blumen empfangen worden“, wird Ellecosta vom „Alto Adige“ zitiert. Auf Nachfrage des Redakteurs, dass es sich um die Nazis gehandelt habe, antwortete Ellecosta: „Die Nazis waren Großkriminelle. Die Faschisten haben uns verboten Deutsch zu sprechen und unsere Namen italianisiert. Ab dem 9. September 1943 ist jedoch die deutsche Kultur zurückgekehrt“, so Ellecosta. (stol.it)
Ellecosta, der als Vizebürgermeister nicht an den 25.-April-Feierlichkeiten der Stadt Bozen teilnehmen wollte, nach Kritik dann doch anwesend war, spricht hier eine in Südtirol landläufig verbreitete Meinung aus. Akzeptabel ist dies natürlich keineswegs, ähneln solche Aussagen doch stark an revisionistische Versuche, den Nationalsozialismus (oder Faschismus) durch Hervorhebung der "positiven Seiten" zu rehabilitieren - oder seine Verbrechen zumindest zu relativieren.
Gewiss, die Nazis haben faschistische Repressionsgesetze in Südtirol aufgehoben, doch wer dann von "Befreiung" spricht, blendet alles andere - den Terror und die Massenvernichtung in ganz Europa und auch in Südtirol - bewusst aus: Scheinbar war es für Ellecosta wichtiger, dass man wieder deutsch sprechen konnte, als dass beispielsweise jüdischsprachige SüdtirolerInnen vor dem Tod im KZ bewahrt würden.
Verrat an Südtirol?
Ähnlich abstrus (und egozentrisch) ist die Logik, mit welcher vor allem von patriotischen Kreisen die Gegnerschaft und Abgrenzung vom Nationalsozialismus begründet wird: Ein Patriot könne kein Nazi sein, weil Hitler Südtirol verraten hat.
Da drängt sich die Frage auf: Und wenn er dies nicht getan hätte? Könnte man dann heute ohne schlechtes Gewissen Patriot und Nazi sein? Gibt es nicht viel mehr und bessere Gründe für eine antifaschistische Haltung, als ein gebrochenes Versprechen eines Massenmörders und Diktators? Wer so argumentiert, entlarvt sich nur selbst und zeigt, dass ihm/ihr sein Patriotismus mehr wert ist als fundamentale Menschenrechte.
Gewiss, die Nazis haben faschistische Repressionsgesetze in Südtirol aufgehoben, doch wer dann von "Befreiung" spricht, blendet alles andere - den Terror und die Massenvernichtung in ganz Europa und auch in Südtirol - bewusst aus: Scheinbar war es für Ellecosta wichtiger, dass man wieder deutsch sprechen konnte, als dass beispielsweise jüdischsprachige SüdtirolerInnen vor dem Tod im KZ bewahrt würden.
Verrat an Südtirol?
Ähnlich abstrus (und egozentrisch) ist die Logik, mit welcher vor allem von patriotischen Kreisen die Gegnerschaft und Abgrenzung vom Nationalsozialismus begründet wird: Ein Patriot könne kein Nazi sein, weil Hitler Südtirol verraten hat.
Da drängt sich die Frage auf: Und wenn er dies nicht getan hätte? Könnte man dann heute ohne schlechtes Gewissen Patriot und Nazi sein? Gibt es nicht viel mehr und bessere Gründe für eine antifaschistische Haltung, als ein gebrochenes Versprechen eines Massenmörders und Diktators? Wer so argumentiert, entlarvt sich nur selbst und zeigt, dass ihm/ihr sein Patriotismus mehr wert ist als fundamentale Menschenrechte.
Wie würde denn der Autor dieser Zeilen im Fall Elecostas argumentieren?
RispondiEliminaRücktrittsreif, aber in Südtirol darf man ja alles. Das gilt für Seppi wie für Ellecosta.
RispondiEliminaich warte darauf, dass die so antifaschistischen Schützen den Rücktritt Ellecostas fordern.
RispondiElimina„Beide totalitären Regimes hätten das Ende von Südtirol bedeutet.“ Theiner, designierter SVP-Obmann
RispondiEliminaGibt's eigentlich noch etwas anderes außer euch selbst und euer Südtirol?!?
"Wäre es nach dem Wunsch der Nazis gegangen, wären wir Südtiroler nicht mehr in unserem Land. Die Option war nicht im Interesse der Südtiroler." LH Luis Durnwalder, SVP
RispondiEliminaWie verblendet ist die Bevölkerung, zu der man so reden muss?
Ich wart darauf das sich die Antifa um die viel provkanteren Aktion von Seppi kümmert... Dafür sind die Aussagen Ellecostas harmlos.... Aber anscheinend werden deutsche und italienische Südtirolern mit verschiedenen Maßen berechnet...
RispondiEliminaschande sich antifa zu nennen und keine Reaktionen auf Seppis auftreten mit eindeutigen faschisten am tag der Befreihung in Bruneck zu geben, wo deutschsprachige Südtiroler nicht demonstrieren durften!!!
RispondiEliminaIst der Hass auf die Schützen größer, als die Abneigung des Faschismus????
"Dafür sind die Aussagen Ellecostas harmlos"
RispondiEliminanein, einer, der die Nazis als Befreier bezeichnet, ist nicht harmlos. Und anders als Seppi hat Ellecosta ein Amt.
"wo deutschsprachige Südtiroler nicht demonstrieren durften!!!"
es haben sehr viele demonstriert, und ein Teil hat die Opfer der Nazis verhöhnt mit einer "Nummershow".
du gehörst zu den verblendeten.
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?ArtID=137994&p=1&KatID=fa&SID=0D7F
RispondiEliminasehr billig, klingt ganz wie Haider, als er sich "entschuldigte" und nur Missverständnisse oder ähnliches beaduerte, aber nicht die Aussagen korrigerte.
wie will die SVP die Neofaschisten kritisieren, wenn sie solche Typen in den eigenen Reihen hat.
Viele, sehr viele. Kein Verband, keine Partei bringt heutzutage 6.000 Leute auf die Straße, die Schützen schon.
RispondiEliminaUnd zur "Nummershow". Man sollte nicht den Vergleich kritisieren, sondern den Staat der freie Bürger zwingt Nummern zu tragen, weil sie eine öffentliche Diskussion besuchen. Hier schweigt ihr. Wer schweigt stimmt zu!
Natürlich ist der Vergleich zu kritisieren ! Bei Euch ist Kritik ja nie erlaubt, schon sehr suspekt.
RispondiEliminaAha, und den Quästor nehmt ihr in Schutz? Tolle Antifaschisten seid ihr.
RispondiEliminaES WAR OHNE ZWEIFEL EIN TAG DER BEFREIUNG, DIE DEUTSCHEN WURDEN HERZLICH VON DEUTSCH-SÜDTIROLERN EMPFANGEN!!!!
RispondiElimina