Am vergangenen Freitag und Samstag trafen sich in Innsbruck Burschenschafter aus dem ganze deutschsprachigen Raum, um den Burschenschafterkommers 2009 zu begehen. Die Gegendemonstrationen verliefen weitgehend friedlich und waren gut besucht.
Die Organisation des Kommerses wurde von einer interkorporativen Arbeitsgruppe geleitet. Mit im Boot waren die Burschenschaft Brixia, die Burschenschaft Suevia, die Corps Athesia und Gothia, die Sängerschaft Skalden, die Landsmannschaft Tirol und die akademische Turnverbindung. Schon im Vorfeld wurde diese Veranstaltung von vielen Seiten kritisiert und es wurde zu Gegenaktivitäten mobilisiert.
Bei den zwei Gegendemonstrationen und dem breiten Rahmenprogramm an Informativem und Kulturellem waren über 2000 Menschen anwesend, abgesehen von zwei kleineren Zwischenfällen verliefen die Gegenveranstaltungen alle wie geplant.
Als äußerst bedenklich hingegen muss die Anwesenheit von Eva Klotz, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, bewertet werden, welche es sich nicht nehmen ließ, vor den versammelten Deutschnationalen und Rechtsextremisten eine Festrede abzuhalten - wieder einmal (stol-Artikel und Bildquelle).
Inzwischen wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Unbekannt wegen NS-Wiederbetätigung eingeleitet hat, wie die TT berichtete: "Darauf streckt ein Teilnehmer die rechte Hand zum Gruß. Dieser ältere Herr soll übrigens nicht der einzige gewesen sein, der die Hand in dieser Pose streckte. Bis zu zehn Teilnehmer des Kommerses hätten den Hitler-Gruß gezeigt, berichten Augenzeugen. Zu der Szene kam es, als das "Südtiroler"-Lied zum Abschluss des Festaktes gespielt wurde. Mancher der Teilnehmer zeigte den Treueschwur - andere sollen eben den gestreckten rechten Arm samt ausgestreckter Hand gezeigt haben. Auch "Heil!"-Rufe sollen vereinzelt während der Graf-Rede gefallen sein."
Demo-Bericht: "Entschlossenheit und Partizipation"
Unter großem medialen Interesse sind dieses Wochenende die Gegendemonstrationen gegen den rechtsextremen Burschenschafter-Kommers in Innsbruck über die Bühne gegangen. An den Gegenaktivitäten beteiligten sich rund 2200 Menschen. Entgegen der Schreckensszenarien, die im Vorfeld der Demonstrationen an die Wand gemalt wurden, verlief das gesamte Wochenende weitgehend friedlich.
Den Auftakt machte am Freitag ein Vortrag über die Verstrickungen der Burschenschafter mit rechtsextremen Gedankengut im Hutterheim und dezentrale Aktionen, in Folge derer auch die Zufahrtswege zum Bergisel kurzfristig blockiert wurden. Für Samstag waren gleich zwei Demonstrationen in Innsbruck angemeldet. Die erste wurde von einem breiten Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Gruppen unter der Führung der „Plattform gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ getragen. In dessen Demoaufruf konnten sich jedoch zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen inhaltlich nicht wieder finden, wodurch eine zweite Demonstration angemeldet wurde.
Gegen 12 Uhr startete die erste Veranstaltung, ein Straßenfest beim Gasthaus „Bierstindl“ von wo aus sich eine Demonstration gegen 17:00 Uhr in Bewegung setzen sollte, um sich mit der um 15:00 Uhr startenden Demonstration der Plattform gegen Rechtsextremismus zu einer Abschlusskundgebung zu vereinigen. Geboten wurden beim Straßenfest gratis vegetarisches/veganes Essen, analkoholische Getränke und Infomaterial zu diversen politischen Fragen. Bands und DJs sorgten für die richtige musikalische Untermalung. Nachdem sich der Veranstaltungsort zusehends füllte kam es auch schon zum ersten Aufreger des Tages.
Vor dem Straßenfest wurden Besucher von einer Gruppe rechtsgerichteter Personen unter zu Hilfenahme eines Baseballschlägers angegriffen, jedoch in die Flucht geschlagen. Für Beobachter völlig unverständlich wurde jedoch einer der Angegriffenen von der Polizei in Gewahrsam genommen, während die Angreifer Fersengeld zahlten und das Weite suchten. Die bis dahin friedliche Stimmung drohte zu kippen, als immer mehr Besucher des Straßenfestes auf die Strasse strömten und lauthals die Freilassung des Verhafteten forderten. Die Situation beruhigte sich erst wieder, als der Gefangene wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
In der Zwischenzeit war die Demonstration der Plattform gegen Rechtsextremismus in der Innenstadt bereits vom Landhausplatz gestartet und auch die Besucher des Straßenfestes formierten sich langsam zum Protestzug. Die nächste unverständliche Handlung der Polizeikräfte folgte jedoch auf den Fuß. Als die Demonstration sich formiert hatte und bereit war loszugehen wurde die Strasse von der Polizei blockiert und ohne Nennung eines Grundes für rund 20 Minuten besetzt. Als diese Kunde die Demonstranten in der Innenstadt erreichte veranstalteten diese eine Sitzblockade, um ihre Solidarität mit der anderen Demonstration auszudrücken.
Nach schier endlosen Warten konnte es dann doch losgehen – angeführt von Frauen mit antisexistischen Transparenten setzte sich die Demonstration in Bewegung. Flankiert von Polizeikräften ging es Richtung Innenstadt, vorbei an zahlreichen Passanten und Schaulustigen, die eifrig mit Flugblättern versorgt wurden. Die Reaktionen reichten von Desinteresse, über offener Sympathie und Unterstützung bis hin zu augenscheinlicher Ratlosigkeit und Verwirrung angesichts der lautstarken und entschlossenen Demonstration. Positiv zu erwähnen ist eine Gruppe älterer Herren, die sich vor einem Gasthaus positioniert hatten und durch farbenfrohe und kreative Kostüme einen komödiantischen Gegenpunkt zum kruden patriachalen Gesellschaftsbild der Burschenschafter setzten. In der Innenstadt angekommen näherten sich auch erste Gruppen von Neonazis und Burschenschafter der Demonstration, um sich in typischer Pose des starken Mannes, in Reih und Glied und ohne die geringste Gesichtsregung am Rande des Zuges zu positionieren. Ein Aufeinandertreffen beider Lager wurde von der Polizei jedoch verhindert.
Rund 1 ½ Stunden nach dem Start passierte die Demonstration den letzten Abschnitt durch ein Wohngebiet, in dem sich nochmals einige Menschen der Demonstration anschlossen, bevor sie den Ort der Abschlusskundgebung erreichte, an dem sich beide Demonstrationen trafen und ineinander aufgingen. In einem kleinen Park wurde den Besuchern nun noch ein breites Programm geboten, während auf einer aufgebauten Bühne Redner aus verschiedensten politischen Zusammenhängen auf den Sinn und Zweck der Gegenaktivitäten zum Burschenschafter-Kommers eingingen. Gegen 22:00 Uhr löste sich auch diese Veranstaltung langsam auf, wodurch das offizielle Programm beendet war Entgegen der Panikmache der Medien verlief der gesamte weitestgehend Tag friedlich.
Die Demonstrationen stießen auf weit mehr Resonanz und Beteiligung, als dies im Vorfeld erwartet wurde – an der Demonstration der Plattform gegen Rechtsextremismus beteiligten sich rund 1800 Menschen, an jener der autonomen Gruppen ca. 400. Insgesamt waren also rund 2200 Menschen auf den Beinen um ein entschlossenes Zeichen gegen Patriarchat, sowie nationalistisches und elitäres Gedankengut zu setzen. Die Forderungen nach einer egalitären Gesellschaft, in der die Frau nicht nur ein Zierobjekt ist und die Forderung nach der politischen Mitbestimmung aller Menschen dem Eliten-Gedanken einer kleinen Gruppe gegenübersteht, wurde erfolgreich einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.
Erfreulich ist zudem die breite Beteiligung aus der Bevölkerung, die mit dazu führte, dass die Gegenproteste weitaus zahlreicher und entschlossener waren, als dies Medien und Polizei im Vorfeld erwartet haben.
Bei den zwei Gegendemonstrationen und dem breiten Rahmenprogramm an Informativem und Kulturellem waren über 2000 Menschen anwesend, abgesehen von zwei kleineren Zwischenfällen verliefen die Gegenveranstaltungen alle wie geplant.
Als äußerst bedenklich hingegen muss die Anwesenheit von Eva Klotz, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, bewertet werden, welche es sich nicht nehmen ließ, vor den versammelten Deutschnationalen und Rechtsextremisten eine Festrede abzuhalten - wieder einmal (stol-Artikel und Bildquelle).
Inzwischen wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Unbekannt wegen NS-Wiederbetätigung eingeleitet hat, wie die TT berichtete: "Darauf streckt ein Teilnehmer die rechte Hand zum Gruß. Dieser ältere Herr soll übrigens nicht der einzige gewesen sein, der die Hand in dieser Pose streckte. Bis zu zehn Teilnehmer des Kommerses hätten den Hitler-Gruß gezeigt, berichten Augenzeugen. Zu der Szene kam es, als das "Südtiroler"-Lied zum Abschluss des Festaktes gespielt wurde. Mancher der Teilnehmer zeigte den Treueschwur - andere sollen eben den gestreckten rechten Arm samt ausgestreckter Hand gezeigt haben. Auch "Heil!"-Rufe sollen vereinzelt während der Graf-Rede gefallen sein."
Demo-Bericht: "Entschlossenheit und Partizipation"
Unter großem medialen Interesse sind dieses Wochenende die Gegendemonstrationen gegen den rechtsextremen Burschenschafter-Kommers in Innsbruck über die Bühne gegangen. An den Gegenaktivitäten beteiligten sich rund 2200 Menschen. Entgegen der Schreckensszenarien, die im Vorfeld der Demonstrationen an die Wand gemalt wurden, verlief das gesamte Wochenende weitgehend friedlich.
Den Auftakt machte am Freitag ein Vortrag über die Verstrickungen der Burschenschafter mit rechtsextremen Gedankengut im Hutterheim und dezentrale Aktionen, in Folge derer auch die Zufahrtswege zum Bergisel kurzfristig blockiert wurden. Für Samstag waren gleich zwei Demonstrationen in Innsbruck angemeldet. Die erste wurde von einem breiten Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Gruppen unter der Führung der „Plattform gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ getragen. In dessen Demoaufruf konnten sich jedoch zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen inhaltlich nicht wieder finden, wodurch eine zweite Demonstration angemeldet wurde.
Gegen 12 Uhr startete die erste Veranstaltung, ein Straßenfest beim Gasthaus „Bierstindl“ von wo aus sich eine Demonstration gegen 17:00 Uhr in Bewegung setzen sollte, um sich mit der um 15:00 Uhr startenden Demonstration der Plattform gegen Rechtsextremismus zu einer Abschlusskundgebung zu vereinigen. Geboten wurden beim Straßenfest gratis vegetarisches/veganes Essen, analkoholische Getränke und Infomaterial zu diversen politischen Fragen. Bands und DJs sorgten für die richtige musikalische Untermalung. Nachdem sich der Veranstaltungsort zusehends füllte kam es auch schon zum ersten Aufreger des Tages.
Vor dem Straßenfest wurden Besucher von einer Gruppe rechtsgerichteter Personen unter zu Hilfenahme eines Baseballschlägers angegriffen, jedoch in die Flucht geschlagen. Für Beobachter völlig unverständlich wurde jedoch einer der Angegriffenen von der Polizei in Gewahrsam genommen, während die Angreifer Fersengeld zahlten und das Weite suchten. Die bis dahin friedliche Stimmung drohte zu kippen, als immer mehr Besucher des Straßenfestes auf die Strasse strömten und lauthals die Freilassung des Verhafteten forderten. Die Situation beruhigte sich erst wieder, als der Gefangene wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
In der Zwischenzeit war die Demonstration der Plattform gegen Rechtsextremismus in der Innenstadt bereits vom Landhausplatz gestartet und auch die Besucher des Straßenfestes formierten sich langsam zum Protestzug. Die nächste unverständliche Handlung der Polizeikräfte folgte jedoch auf den Fuß. Als die Demonstration sich formiert hatte und bereit war loszugehen wurde die Strasse von der Polizei blockiert und ohne Nennung eines Grundes für rund 20 Minuten besetzt. Als diese Kunde die Demonstranten in der Innenstadt erreichte veranstalteten diese eine Sitzblockade, um ihre Solidarität mit der anderen Demonstration auszudrücken.
Nach schier endlosen Warten konnte es dann doch losgehen – angeführt von Frauen mit antisexistischen Transparenten setzte sich die Demonstration in Bewegung. Flankiert von Polizeikräften ging es Richtung Innenstadt, vorbei an zahlreichen Passanten und Schaulustigen, die eifrig mit Flugblättern versorgt wurden. Die Reaktionen reichten von Desinteresse, über offener Sympathie und Unterstützung bis hin zu augenscheinlicher Ratlosigkeit und Verwirrung angesichts der lautstarken und entschlossenen Demonstration. Positiv zu erwähnen ist eine Gruppe älterer Herren, die sich vor einem Gasthaus positioniert hatten und durch farbenfrohe und kreative Kostüme einen komödiantischen Gegenpunkt zum kruden patriachalen Gesellschaftsbild der Burschenschafter setzten. In der Innenstadt angekommen näherten sich auch erste Gruppen von Neonazis und Burschenschafter der Demonstration, um sich in typischer Pose des starken Mannes, in Reih und Glied und ohne die geringste Gesichtsregung am Rande des Zuges zu positionieren. Ein Aufeinandertreffen beider Lager wurde von der Polizei jedoch verhindert.
Rund 1 ½ Stunden nach dem Start passierte die Demonstration den letzten Abschnitt durch ein Wohngebiet, in dem sich nochmals einige Menschen der Demonstration anschlossen, bevor sie den Ort der Abschlusskundgebung erreichte, an dem sich beide Demonstrationen trafen und ineinander aufgingen. In einem kleinen Park wurde den Besuchern nun noch ein breites Programm geboten, während auf einer aufgebauten Bühne Redner aus verschiedensten politischen Zusammenhängen auf den Sinn und Zweck der Gegenaktivitäten zum Burschenschafter-Kommers eingingen. Gegen 22:00 Uhr löste sich auch diese Veranstaltung langsam auf, wodurch das offizielle Programm beendet war Entgegen der Panikmache der Medien verlief der gesamte weitestgehend Tag friedlich.
Die Demonstrationen stießen auf weit mehr Resonanz und Beteiligung, als dies im Vorfeld erwartet wurde – an der Demonstration der Plattform gegen Rechtsextremismus beteiligten sich rund 1800 Menschen, an jener der autonomen Gruppen ca. 400. Insgesamt waren also rund 2200 Menschen auf den Beinen um ein entschlossenes Zeichen gegen Patriarchat, sowie nationalistisches und elitäres Gedankengut zu setzen. Die Forderungen nach einer egalitären Gesellschaft, in der die Frau nicht nur ein Zierobjekt ist und die Forderung nach der politischen Mitbestimmung aller Menschen dem Eliten-Gedanken einer kleinen Gruppe gegenübersteht, wurde erfolgreich einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.
Erfreulich ist zudem die breite Beteiligung aus der Bevölkerung, die mit dazu führte, dass die Gegenproteste weitaus zahlreicher und entschlossener waren, als dies Medien und Polizei im Vorfeld erwartet haben.
Laut ORF(welcher sich auf die Polizei bezog) waren es sogar 3000, und wenn man bedenkt, dass die Polizei immer die Zahlen drückt, können wir schon zufrieden sein :)
RispondiEliminaUnd das mit der Klotz (und ihren Ausspruch: Ach, was schießt ihr doch schlecht!) ist schon sehr bedenklich und peinlich! Für mich ist es jetzt klar, die STF ist wie die Freiheitlichen und die Union eine extrem Rechte Partei ist... ich frage mich was die noch in der EFA wollen?
3000 halte ich doch für etwas übertrieben. 2500 ist die Obergrenze, die ich ansetzen würde.
RispondiEliminaTja, wie gesagt ich zitieren den ORF und verlasse mich nicht auf mein persönliches Gefühl.
RispondiEliminakonn man mir erklären von wo die gonzen burschenschoften kemmen???
RispondiEliminaWas meinst du jetzt genau?
RispondiEliminaWoher die Teilnehmer des Kommers kamen oder die geschichtlichen Hintergründe zu den Burschenschaften?
die klotz schimpft gegen die faschisten und geht dann zu faschisten, um eine rede zu halten.
RispondiEliminaisch jos problem von dor stf
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