sabato 19 febbraio 2011

Neonazi-Aufmarsch in Dresden

Straßenblockade in Dresden, 19.2.2011
Heute findet in Dresden der größte Aufmarsch von Neonazis und Rechtsradikale Europas statt: Mehrere Tausend werden erwartet, auch aus Südtirol werden etliche dabei sein. Es ist dies die Bilanz jahrelangen Wegsehens.
Bis in die 90er-Jahre waren die Gedenkfeiern an die Opfer der alliierten Bombenangriffe auf die Stadt Dresden vor allem eines: unspektakulär. Offizielle Stellen gedachten ebenso wie politische Organisationen in angemessem Rahmen, von Neonazis oder dergleichen war weit und breit nichts zu sehen.
Erst seit rund 15 Jahren begannen diese, die Gedenkfeierlichkeiten für sich zu vereinnahmen. Ähnlich wie die Foibe-Gedenken in Italien, die schon seit Jahren von Rechtsradikalen instrumentalisiert werden, geht es ihnen vor allem um eines: Schuldabwehr durch Opfermythos. Es ist dies ein Angriff auf ein kollektives Gedächtnis, in welchem durch jahrzehntelange Arbeit die Zeit des Nationasozialismus als eine von Mord und Verbrechen eingeprägt ist. In Südtirol gelingt es nur langsam, den Mythos der SüdtirolerInnen als "Opfer der Nazis" zu entlarven und TäterInnen und Opfer unverholen kenntlich zu machen.
In Deutschland wird der Konsens über die Erinnerungskultur in den letzten Jahren immer stärker aufgeweicht - nicht nur, aber auch von den Nazis, die in Dresden demonstrieren. Auch die von CDU und FDP geforderten Gedenken an die Vertriebenen (siehe Artikel im Freitag) tragen dazu bei.
Dass die Gedenkfeierlichkeiten in Dresden derart von den Neonazis vereinahmt werden konnten, ist vor allem auf politisches Versagen zurückzuführen. Viel zu wenig wurde gegen die immer größer werdende Zahl an Rechtsradikalen unternommen, vor allem auch von offiziellen VertreterInnen der Stadt. Und diese Untätigkeit setzt sich bis heute fort: Während drei Veranstaltungen der Neonazis genehmigt wurden, wurden alle Gegendemonstrationen von AntifaschistInnen untersagt, das Gericht betonte gar, die Polizei möge das Recht auf Meinungsfreiheit der Nazis schützen. Nur den zahlreichen AktivistInnen, die die Sperren der Polizei zu durchbrechen und den Naziaufmarsch zu blockieren versuchen, ist es zu verdanken, dass deren Treiben nicht tatenlos hingenommen wird.

Newsticker zu den Ereignissen am heutigen 19. Februar

Update 20.2.2011: Blockaden ein voller Erfolg!
Dank großangelegter Mobilisierung und Unterstützung konnte der Naziaufmarsch in Dresden verhindert werden; an zahlreichen Stellen durchbrachen Demonstrierende die Polizeisperren und blockierten die Marschrouten der Neonazis, die frustriert wieder abziehen mussten.


6 commenti:

  1. Natürlich waren die Südtiroler Opfer der Nazi-Faschisten, unser Land wurde intern gespalten (option), verraten (die südtiroler setzten grosse hoffnungen in ein starkes Deutschland) und verkauft (achse berlin-rom).

    Wer das bestreitet verfälscht ganz klar die Geschichte!

    Auch die Vertriebenen in Deutschland waren natürlich Opfer, oder rechtfertigt Unrecht weiteres Unrecht? Warum darf man die Vertriebenen denen die Heimat genommen und 100.000e getötet und vergewaltigt wurden nicht als Opfer bezeichnen? Nur weil sie dem falschen Volk angehören?

    Von einem Tätervolk zu reden, wie in diesem Artikel des "Freitag" zeugt ganz klar von einer totalitären Ideologie. Sippenhaft sollte wohl nicht mehr aktuell sein.

    Wenn irgendjemand hier denkt es war gerechtfertigt eine Frau aus Breslau zu vergewaltigen, ihre Kinder zu töten und ihr Haus abzubrennen nur weil die politische Führung ihres Volkes einen Angriffskrieg geführt hat und darin Verbrechen begannen hat, der ist genau auf der gleichen Stufe wie die Nazis!

    Aufgrund solcher Artikel kann ich die Antifa nicht ernstnehmen... denkt doch darüber nach was ihr zitiert und schreibt!

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  2. du verstehst nicht, um was es hier geht: "die südtiroler" waren weder opfer noch täter, sondern unter den südtirolern gab es beides: es gab jene, die in der ss menschen ermorden ließen, und andere, die dagegen kämpften und dafür getötet wurden.

    bei "den deutschen" ist es dasselbe. eine vergewaltigung ist niemals gerechtfertigt, jedoch muss dieses vorhaben nach einem gedenken der vertriebenen im kontext der diskussion betrachtet werden. es geht hier eben nicht um die frau, sondern um schuldentlastung.

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  3. Wenn du die Südtiroler als Kollektiv siehst, dann waren sie natürlich Opfer, die Faschisten haben mit Unterstützung der Nazis versucht Südtirol von der Landkarte verschwinden zu lassen und alle Südtiroler entweder aus ihrem Land zu werfen oder zu zwangsassimilieren. Südtirol wurde von zwei totalitären Regimen als Spielball benutzt.

    Redest du nur bei Deutschen bzw. Südtirolern so, oder würdest du auch sagen, dass kein einziges Volk sich im zweiten Weltkrieg als "Opfer der Nazis" bezeichnen darf? Es gab ja bekanntlich in jedem Volk, ja sogar unter den Juden Kollabeurateure mit dem Naziregime. Wenn man deiner Argumentation folgt, dann müsstest du das machen.

    Kriege werden von Regimen und Regierungen geführt, der Durchschnittsdeutsche wäre lieber zu Hause gesessen und hätte mit seiner Familie abendgegessen als sich in Stalingrad sein eisiges Grab zu schaufen, genau wie der Durchschnittsamerikaner lieber daheim sein Leben lebte als in der Nomadie ins Maschinengewehrfeuer zu laufen.

    Die Schuld für Kriege bei der Bevölkerung oder bei einem Volk zu suchen ist einfach nur dumm und naiv. Das Volk ist ein Fähnlein im Wind,das von Medien und Propaganda beeinflusst wird und nach Lust und Laune umhergetrieben werden kann, selbstdenkende Individuen machen nur einen sehr geringen Teil davon aus.

    Du musst deine Auffassung von "Gut und Böse" überdenken, der Zweite Weltkrieg war ein Unfall der Geschichte, fast alle europäischen Regierungen waren daran Mitschuld, natürlich auch der schwache Woodrow Wilson. Aber den deutschen Bürgern die Schuld daran zu geben ists eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise.

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  4. mir geht es ja gerade darum, diese kategorien in frage zu stellen. denn wenn es den rechten um eine solche perspektive ginge, in der über national gefasste kategorien wie deutsche, südtiroler ecc. hinausgesehen würde, um all jenen gleichsam zu gedenken, die opfer des nationalsozialismus geworden sind, wäre ich sofort zufrieden. darum geht es aber nicht, vielmehr wird durch einseitiges gedenken die geschichte revidiert.

    deine thesen zu manipulation, unfreiheit ecc. hab ich keinen bock zu diskutieren.

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  5. du hast nur lust deine eigene meinung zu respektieren und zu disskutieren - und ihr alle redet über vergangenheit die zu nichts führt - das erste war für meine vorredenerin der rest für alle - - - man man man - worte - warum reden und nichts unternehmen - siehe dresden

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  6. nö, aber wie's so schön heißt: out of topic.

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