antifa schreibt, ich hätte \"falsch, tendenziös, einseitig und ungenau recherchiert\".
nun, ich war tagelang unterwegs, habe mit den betroffenen gesprochen und situationen in vergleichbaren ländern analysiert. der artikel ist das ergebnis dieser recherche: unvoreingenommen und möglichst ohne scheuklappen. mir ist es bewusst, dass das thema heikel ist: es geht um menschen, die im elend leben, es geht um eine minderheit. aber dies kann für mich als journalist kein grund sein, skandalöse zustände, die ich mit eigenen augen gesehen habe, zu verschweigen. warum wurde das lager, der slum unter der mebo-brücke in meran, so lange geduldet? aus humanitären gründen? weil man den ärmsten der armen helfen wollte? oder schlicht und einfach deshalb, weil man sich die hände nicht schmutzig machen will? nach dem motto: aus den augen aus dem sinn.
liebe antifa: diese bettler als ausdruck von \"ziganismus\" schönreden zu wollen, ist eine verhönung der roma und sinti. wie muss eine bande organisiert sein, um sie als solche zu bezeichnen? genügt ein \"capo\", den ich die ehre hatte kennenzulernen, der zehn leute zum betteln schickt (treffender wäre der begriff \"zwingen\", aber dafür gibt es ja keine beweise) und der ihnen die plätze zuteilt?
lieber riccardo: deine kritik in ehren, aber was haben die grünen bislang getan, um diesen menschen zu helfen? man solle die armut bekämpfen und nicht die armen: klingt gut der spruch (ich könnte x ff-geschichten nennen, die genau dies zum thema hatten), aber was bedeutet der spruch konkret für die rumänischen bettler? lassen sich diese überhaupt helfen? warum wenden sie sich in ihrer not weder an die caritas noch an eine der vielen karitativen einrichtungen? meine recherchen haben ergeben: weil sie mit betteln eben recht gut \"verdienen\". logisch gibt es keine genauen zahlen dazu, aber ich habe keinen grund, an den aussagen von stadtpolizisten und sozialarbeitern zu zweifeln, die für die südtiroler städte bozen, meran und brixen ein inkasso von 60-80 euro pro bettler und tag als durchschnittswert bezeichnen.
nein, ich habe kein problem mit bettlern. allerdings ist es mein, unser job, über phänomene und zustände zu recherchieren und zu schreiben, und zwar unabhängig davon, ob es einer lobby oder einem blogspot gefällt oder nicht. mein artikel mag unvollständig sein, so wie die durchaus bemerkenswerte studie des st.-ursula gymnasiums, die ihr abschätzig als \"schüleraufsatz\" zu disqualifizieren versucht, sicherlich auch unvollständig ist. aber wenn ihr wegen einer solchen story \"kotzen\" müsst, dann kann ich nur viel glück wünschen in einer heilen schwarz-weiß-welt, wo die guten immer die guten und die bösen immer die bösen sind.
norbert dall’ò
sabato 25 maggio 2013
Bettler-Artikel: Dall'Ó antwortet
Der ff-Chefredakteur Norbert Dall'Ó reagiert auf die Kritik, die auch von der Antifa Meran formuliert wurde. Der Textlaut im Original, den wir natürlich im Sinne der ausgewogenen Berichterstattung veröffentlichen:
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Es gibt Menschen, die im Elend leben? Sicherlich, aber wer gibt Ihnen, Herr Dall'ò, das Recht, die selbsterrichtete Unterkunft unter der Mebobrücke als Lager, sie preferieren sogar "Slum", zu bezeichnen?
RispondiEliminaWenn Sie das nächste Mal einen Blick auf die besagte Stelle werfen, denken sie vielleicht mal daran, dass es andere Kulturen und Menschen gibt, die diese Art zu leben für sich als normal und sich selbst keineswegs als "die Ärmsten der Armen" bezeichnen.
Ihre Perspektive, man müsste den Menschen doch helfen, führt meines Erachtens dazu, dass diese damit automatisch abgewertet werden, nur weil der westeuropäische Verstand mit diesem differenten Lebensstil eine Normabweichung assoziiert. Für einen hoffentlich zukünftig differenzierteren Artikel über dieses Thema empfehle ich die Sozialanthropologin Elisabeth Tauber der Uni Bozen.
Wer andere kontrolliert, etwas über sie sagt/schreibt und/oder ihnen hilft, ist damit stärker und übt Macht aus!
wer gibt dem Herrn Dall'O das Recht, diese armen Menschen zur Mafia zu zählen?
RispondiEliminaLieber Jochen,
RispondiEliminaes tut mir leid,du weisst gar nicht wovon du sprichst.
ich lade dich gerne ein nach rumänien, wir besuche zusammen ein nettes zigeunerdorf.
nächsten morgen hole ich dich ab,...falls du noch lebst.
du wirst nie im leben solche blöde komentare schreiben.