mercoledì 29 ottobre 2014

NSU und Südtiroler Neonazis

Ein Artikel des Bayrischen Rundfunkes zu der Terror Organisation NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) und Verbindungen nach Südtirol. Mit einem Beitrag der Antifa Meran.

Auszug: 

"NSU-Reportage deckt Verbindungen auf

Die deutschsprachige Neonazi-Szene macht nicht an den Grenzen Halt. Im Rahmen einer groß angelegten ARD-Hörfunkreportage haben BR-Autoren nun Kontakte bis nach Südtirol offengelegt. Die Verbindungen reichen tief in den NSU hinein.

Kaum eine Gegend in Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten einen derartigen Aufstieg erlebt wie Südtirol - vom einstigen Armenhaus zur prosperierenden Region. Das Land mit seiner durchaus leidvollen Geschichte, das lange Zeit Spielball war zwischen Italien, Deutschland und Österreich, hat von seiner Zweisprachigkeit und dem Status als autonome Region innerhalb Italiens also durchaus profitiert. Und trotzdem ist der Nationalismus weiterhin virulent - und damit auch neofaschistisches Gedankengut. Die Kontakte Südtiroler Neonazis reichen bis ins enge Umfeld der deutschen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Es gab also enge Beziehungen bis hinein ins direkte NSU-Umfeld - insbesondere von Neonazis aus dem Raum Meran, wo sich vor etwa acht Jahren eine militante Neonazi-Szene etablierte, die alles ins Visier nahm, was nicht in ihr braunes Weltbild passte, sagt Aaron Kuttner von der Antifa in Meran: "Die Neonazis haben mit zehn, 20 Leuten vor den Schulen gewartet und dann die Leute bedroht und verprügelt. Auch vor Jugendzentren oder wenn Konzerte waren, sind sie aufgetaucht, zum Teil mit Baseballschlägern und Schlagstöcken und Ketten..."

Hier geht es zum vollständigen Artikel

lunedì 27 ottobre 2014

Bozner Band im internationalen Neonazi-Netzwerk

"Blood&Honour Hexagone" ist die französische Sektion des weltweiten Neonazi-Netzwerkes und organisiert am 13.12.2014 ein Konzert unter dem zweideutig-eindeutigen Titel: "White Christmas III".
B&H Konzert mit Bozner Band
Unter dem germanischen Irminsul-Symbol prangt groß die 28, welche in der rechtsextremen Szene einschlägig bekannt ist als Abkürzung für Blood&Honour (2=B, 8=H).  
Mit dabei: Green Arrows, eine rechte Hardcore Band aus Bozen, deren Mitglieder der Vereinigung CasaPound nahestehen.
Das Hauptziel von Blood & Honour ist es, rassistische und rechtsextreme Musik zu verbreiten, aber sie bieten auch Schriften wie das Feldhandbuch (Field Manual) und Der Weg vorwärts (The way forward) an: „Diese fordern eine hierarchiefreie und zellenorientierte Organisation für Terrorakte, um Migranten und Andersdenkende in Schrecken zu versetzten.“ Die NSU-Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bedienten sich ebenfalls dieser Handbücher.

Der bewaffnete Arm des Netzwerkes, Combat 18 (steht für Kampftruppe Adolf Hitler), wird für eine Vielzahl von Bombenanschlägen, Morden und Mordversuchen, verantwortlich gemacht. Auch Südtiroler Naziskins, welche dem Blood & Honour-Netzwerk nahestanden, hatten 2008 bei einem Treffen mit deutschen Neonazis aus Bayern und Franken "über die Möglichkeit der Durchführung fremdenfeindlicher 'exemplarischerAktionen' diskutiert und eine detaillierte Kartenauswertung vorgenommen, um Geschäfte (Kebaps und andere) ausfindig zu machen, die von außereuropäischen Staatsangehörigen geführt werden".
Der inhaftierte mutmaßliche NSU-Helfer Ralf Wohlleben etwa habe mehrfach an Treffen mit Gruppen wie "Skinhead Tirol Sektion Meran" und "Veneto Fronte Skinheads" in Italien teilgenommen und Geld übergeben "für die Unterstützung von Kameraden, die sich in Schwierigkeiten befinden"

Mit diesem Konzert, welches enthusiastisch auf der Facebook-Seite der Band Green Arrows angepriesen wird, zeigt sich abermals die rechtsradikale Einstellung der Band.

Die Band Frakass
Auf der Bühne steht die Bozner Band unter anderem mit Frakass, einer alteingesessenen französischen Neonazi-Band, die in ihren Liedern dem Maschinengewehr der Wehrmacht huldigt und den Bretonischen Waffenverband der Waffen-SS als Vorbild stilisiert. Bei ihren Konzerten spielen sie außerdem das Lied „White Power“ der Band Skrewdriver. Der Sänger Ian Stuart ist kein anderer als der Gründer des Blood & Honour-Netzwerkes. In diesem Lied fordert die Band ein "weißes" England und dieses sofort, bevor es zu spät sei.

Die anderen beiden Bands Battle Dogs und Nessuna Resa spielten bereits bei dem von der Antifa Meran erwähnten Konzert in Leifers 
Bereits mit einem Blick auf das Titelbild auf der Facebook-Seite der Battle Dogs erschließt sich die ideologische Positionierung der Band. Im Hintergrund sieht man einen Kampfbomber mit aufgedruckten Hakenkreuzen. Auch der aktuelle CD-Titel ist einschlägig: „White & Loud“.
Nessuna Resa sind alte Freunde der Green Arrows und bespielen ausschließlich Shows mit rechtsextremen Hintergrund, wie zum Beispiel für das Skinhouse Eventi oder die Varese Skinheads.

giovedì 23 ottobre 2014

Südtirol am Arm, Großdeutschland im Hirn

Nach der unglaublichen "Panne" der Betreiber der Seite "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten", über die wir schon auf Facebook berichtet hatten, werden jetzt weitere Neuigkeiten zur deren Gesinnung bekannt.
Über 15.000 neue Likes innerhalb weniger Tage verzeichnete die Seite, die in letzter Zeit zu einem Sammelbecken von Ausländerhasser und Rassisten geworden war und sich nicht scheute, Etschlichter-Artikel zu verlinken. Dass dieses "Like-Wunder" kritische Fragen nach sich zog, hätten sich die Betreiber eigentlich denken können. 

Das Like-Wunder
Aktivste Nutzer in Istanbul, ein Plus von 16.200 Likes innerhalb weniger Tage.
Nach der ersten Einkaufstour: Nur 35% der Likes kommen aus Italien.
Am Ende sind es gar nur mehr 16%, bzw. 2.600 von 20.000 Likes, die aus Italien kommen.
Nach unserer Meldung hat auch Salto.bz berichtet. Die Betreiber waschen jetzt ihre Hände in Unschuld:
"Weiters wurden keinerlei Angebote von Facebook angenommen um mehr Daumen zu bekommen. So waren auch wir verblüfft über die vielen Likes, als auch über die Herkunft der gefällt-mir Angaben."
Dass sie keine Angebote von Facebook angenommen haben, ist klar - das Netzwerk bietet nur die Möglichkeit an, die Sichtbarkeit von Posts und Seiten zu erhöhen. Den Verkauf von Likes bieten diverse Internetfirmen an.

Seitenbetreiber mit einschlägigem Hintergrund
Neben dieser "Lappalie" ist jedoch ein anderer Umstand relevant: Einer der Seitenbetreiber weist einen deutlichen Hang zu faschistoidem Gedankengut auf, wie sein Facebook-Profil zeigt.
Der Minderjährige aus dem Pustertal ist nicht nur Anhänger von Frei.Wild, Süd-Tiroler Freiheit und dem patriotischen Lager, wie diverse Devotionalien und das Adler-Tattoo auf seinem Oberarm zeigen.

Mit einem Fuß steht er auf reichsdeutschem Boden. Lieblingszitat auf Facebook:
Staatsbürger kann nur sein wer Volksgenosse ist.
Volksgenosse kann nur sein wer deutschen Blutes ist.
Die grenzen von Körper und Geist bestimmt allein der Wille
Unter seinen Bildern Wehrmacht, Landser und Panzer neben Autos und (geschwärzten) Familienfotos:

Bei den geliketen Seiten das Großdeutsche Reich, die Wehrmacht, der Attentäter Breivik und die nationalistische Partei "III. Weg".

Dies zeigt nicht nur, welche Motivation einige der Seitenbetreiber aufweisen, vor allem aber wird der Handungsbedarf des sozialen Umfelds eines Jugendlichen deutlich, der drauf und dran ist, in die Neonazi-Szene abzurutschen und ins Visier der Polizei zu geraten.

giovedì 9 ottobre 2014

Die Fremdenfeindlichkeit und der öffentliche Dienst

Ein langjähriger Mitarbeiter des Meraner Krankenhauses postet auf Facebook fremdenfeindliche und hetzerische Aussagen. Es werden Muslime und Andersdenkende beleidigt und herabgewürdigt. 
Jetzt wurde auch der Verwaltungskoordinator des Krankenhauses verständigt, der laut Salto sofort Stellung bezogen hat:

"Wir danken für die Mitteilungen und versichern Ihnen, dass wir diese Äußerungen aufs Schärfste verurteilen. Wir sind dabei, eine sofortige Lösung zu suchen. Der Verwaltungskoordinator Dr. Gottfried Federspiel."

Hier einige Screenshots von den Beiträgen, die auf seinem Facebook Profil frei zugänglich sind:





Der SS-Handwerker

In einem Artikel der FF wird über einen junges Aushängeschild des Landesverbandes der Handwerker (LVH) berichtet. Der 23. jährige B. A. aus dem Pustertal posiert mit tätowiertem Oberkörper auf einem Plakat. Genauer betrachtet erkennt man einen deutschen Soldaten mit SS-Runen. Zur FF sagte A., der laut seinem Facebook-Profil auch Kampfsport betreibt, dass er "einiges von rechtsextremer Gesinnung halte."
Der Artikel der FF
„Unsere Großväter waren bei diesen Soldaten, das waren sicher nicht alles Deppen.“, geht es weiter.

Die FF stellt sich berechtigterweise die Frage, ob Menschen mit offensichtlich rechtsextremer Gesinnung Werbung für die Berufsweltmeisterschaft machen dürfen. Dazu bekräftigt dieser Fall noch etwas: Rechtsextreme Gesinnung ist in Südtirol längst salonfähig geworden – oder sie ist es noch immer. Stört euch daran!

venerdì 3 ottobre 2014

"Gegen Rassismus!" - Banner-Aktion in Meran

Mehrere Meraner haben in einer nächtlichen Banner-Aktion ein deutliches Statement gegen Medienhetze und Rassismus abgegeben. Heute sollte nämlich die umstrittene Anti-Gewalt-Demonstration stattfinden.
Einer Mitorganisator, der sich den "Führer" herbeiwünscht; Neofaschisten, die ihre Teilnahme ankündigen; Rassisten, die im Internet fleißig mitkommentieren - die Demonstration "gegen (Ausländer-)Gewalt" drohte, zu einem Auflauf von Kellernazis und Trollfaschisten zu werden.
Dies zeigt, wie nicht nur die Gewaltepisode der vergangenen Tage, sondern der gesamte Diskurs über Einwanderung von rechtsradikalen Kräften als Einfallstor benutzt wird, um ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten. Aber auch etablierte Rechtsparteien sehen sich im Aufwind und nutzen das Thema für ihre Zwecke: Durch die Gleichsetzung von Einwanderung und Kriminalität propagieren sie eine Asylpolitik, die nur aus Mauern und Handschellen besteht.
Nachdem einige kritische Berichte auf salto.bz und in der Tageszeitung erschienen sind, der Gemeinderat David Augscheller einen Dringlichkeitsantrag im Gemeinderat eingereicht hat und AntifaschistInnen im Internet auf die hetzerischen Beiträge reagierten, wurde es der Organisatorin zu heiß - die Demonstration wurde abgesagt. Dass, wie sich herausstellte, der Haupttäter ein italienischer Staatsbürger zu sein scheint, bekamen die meisten gar nicht mehr mit.
Gegen die Fälle brutaler Gewalt muss vorgegangen werden. Den rechten Kräften geht es aber nicht um die Lösung des Gewaltproblems in Meran, sondern um die Kriminalisierung von Einwanderern. Das ist ist auch vielen Stadtbewohnern bewusst: Mehrere Meraner haben nun in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt und auf die Rolle der Medien bei der verbalen Eskalation der Debatte hingewiesen. An mehreren Orten der Stadt wurden Banner und Plakate mit Sprüchen aufgehängt, die ein Ende der medialen Hetze und einen kritischeren Umgang mit der Schlagwort-Presse forderten - ein Anliegen, dem man sich nur anschließen kann. Denn Kampagnen wie "Stoppt die Gewalt" und ungefilterter Hass in den Kommentarbereichen von Nachrichtenseiten und sozialen Netzwerken erzeugen ein bedrohliches Klima. In diesem Sinne: Gegen Rassismus, in Meran und überall!
"Gegen Rechtspopulismus und Medienhetze"
"Meran|o against Racism"
"Presse hinterfragen, Medienhetze stoppen"
Plakat mit dem "Führer"-Kommentar des Mitorganisators