giovedì 12 febbraio 2015

Kultur statt Rasse - die Identitären

Neue Gruppe am rechten Rand in Südtirol geplant. Laut Informationen soll es am Freitag den 13.02 den ersten "Stammtisch" der Identitären Bewegung Südtirol geben.
Das Treffen soll in St. Ulrich um 20:00 in der Pizzeria Saskia stattfinden. Auf telefonischer Nachfrage der Antifa Meran gab man sich im Lokal ahnungslos: von einer politisch rechten Gruppe hätte "niemand etwas gewusst. Vielmehr wurde der Tisch  "nur von einem Kollegen reserviert"



Entstehung

Zunächst die gute Nachricht: Die Identitären sind - sowohl in Frankreich, als auch in Deutschland und Österreich - ein Randphänomen. Auch in den anderen europäischen Ländern, wo sich Ableger gebildet haben, sind es Kleingruppen mit einem Mobilisierungspotential von unter hundert Personen.
Ursprung dieser neurechten Jugendbewegung ist Frankreich, wo sich nach der Besetzung einer Moschee im Jahr 2012 die Gruppe "Génération Identitaire (GI)" gebildet hat, auch in Deutschland und Österreich bildeten sich in dieser Zeit Facebook-Gruppen, die später zu Aktionsgruppen wurden.
Erkennungszeichen ist der griechische Buchstabe Lamda, der aus der Comicverfilmung "300" über die Schlacht bei den Termophylen entlehnt wurde.

Ideologie
Die Identitären sind als Teil der "Neuen Rechten" einzuordnen, d.h. sie besetzen den Platz zwischen Neofaschismus und Konservativismus. Sie vertreten ethnopluralistische Ideen, einer auf den ersten Blick moderaten Version des ethnisch-biologistischen Nationalismus, und wenden sich gegen Multikulturalismus und Islamisierung. Dabei beziehen sie sich auf den Vordenker Alain De Benoist: "De Benoist und die Vertreter der »Neuen Rechten« verfolgen das Ziel, rechte Ideologien in neue Begriffe zu fassen, um innerhalb öffentlicher Debatten die Diskurshoheit zu erlangen. Im Rahmen dieser Bestrebungen wird zum Beispiel der Begriff der Rasse durch den der Kultur ersetzt und die Ideologie des Ethnopluralismus propagiert. Die Selbstbezeichnung als »Identitäre« ist als eine neurechte Strategie zu verstehen, die versucht, den sehr breit gefassten Begriff der Identität mit extrem rechten Vorstellungen aufzuladen." (JW)

Einschätzung
Die Ideologie der Identitären ist strikt abzulehnen: Dass sie auf die gesellschaftliche Abgrenzung vom Faschismus gelernt haben und andere Begriffe verwenden, ändert nichts an ihrer nationalistischen und rassistischen Einstellung; wer in einer Migrationsgesellschaft die nationale Homogenität fordert, ist um nichts besser als seine chauvinistischen Vorgänger; ihr Islambild ist ethnisierend und greift rassistische Stereotype auf. Aus diesem Grund sind diese Gruppen eindeutig abzulehnen.
Die Gefahr, die von diesen Gruppierungen ausgeht, ist politisch gesehen freilich gering; die Gruppen in Frankreich, Deutschland und Österreich fristen ein Nischendasein - sowohl gesamtgesellschaftlich, als auch innerhalb des rechten Lagers. Jedoch bestehen überall gute Verbindungen ins neofaschistische Lager: "In Österreich bestehen die Identitären zu einem guten Teil aus Burschenschaftern bzw. aus Menschen, die aus handfesten Neonazi-Strukturen kommen.", erklärt die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl, die ein Buch über die Bewegung mitverfasst hat. Auch in Deutschland wurden mehrere Gruppen von Neonazis unterwandert. In Südtirol ist ähnliches zu beobachten. Zudem darf ihre Rekrutierungsfunktion für das neofaschistische Lager nicht unterschätzt werden.

Verweise
Antifaschistisches Infoblatt, fm4

1 commento:

  1. Neulich wurde ich durch eurem Artikel "Brixner hinter Etschlichter-Seite?" und dem Verweis zum Text auf „indymedia“ auf den "Etschlichter"-Blog aufmerksam. Da ihr gründlich vorgewarnt habt, vermutete ich von Anfang an das Schlimmste. Doch es lies mir einfach keine Ruh´und ich musste mal einen Blick darauf werfen. So begab ich mich auf deren Seite und war heftigst überrascht und wurde recht schnell von meinen Vorurteilen befreit. Was habt ihr denn gegen die? Zwar vertrat ich bisher überhaupt nicht deren Meinung, dennoch sind die Texte einfach nur gut, sachlich und fesselnd geschrieben. Ich las mich langsam durch deren Beiträge und es hörte sich alles so verdammt logisch an. Man spricht dort über Dinge, die sonst nirgendwo aufgegriffen und thematisiert werden. Genau solch eine Alternative zur herkömmlichen Informationsverbreitung habe ich gesucht. Es ist, als wären ihre Argumente richtig und kaum widerlegbar. Und es versucht auch gar keiner deren Thesen zu widerlegen. Mittlerweile habe ich recht viele Artikel von ihnen gelesen und freue mich richtig, wenn endlich ein neuer erscheint. Überrascht war ich auch, als "Etschlichter" das Thema Sozialismus erörterte und sich zu diesem bekannte, da sich ja vermehrt "Linke" Kreise sozialistisch schimpfen aber das eigentlich gar nicht sind. Auch wenn es vermutlicherweise nicht eure Absicht war, möchte ich mich hiermit bei euch dafür bedanken, auf diese Seite aufmerksam gemacht zu haben!

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