Ein Antifaschist berichtet von seinem Rimini-Urlaub Es ist wirklich erstaunlich, welches Verhältnis viele Italiener zum faschistischen Diktator Mussolini heute haben. Während man in Deutschland nach 1945 offiziell wie auch weitgehend gesellschaftlich einen klaren Schlussstrich gezogen hat, ist der „Duce“ als schwarzes Gespenst in Italien omnipräsent – und nicht nur das, er ist ein Popstar.
Ein Ausflug in die Touristen-Hochburgen Rimini und San Marino offenbart jedem Südtiroler mit ein klein wenig Geschichtswissen ein Bild des Unverständnisses und des Kopfschüttelns. In den unzähligen Straßenläden, die von Flip-Flops über Spielzeugfiguren bis hin zu T-Shirts alles Mögliche feil bieten, ist es keine Seltenheit, auf das Konterfei des verstorbenen Diktators zu stoßen.
Die erste Überraschung war ein T-Shirt mit seinem Abbild und dem Spruch „Boia chi molla“, das in einer Ecke zwischen Fun-T-Shirts mit Sprüchen hing. Auf Nachfrage bei der Verkäuferin meinte diese, sie habe zwar nichts mit faschistischer Ideologie gemein, sähe aber auch keinen Grund, es nicht zum Verkauf anzubieten, immerhin sei Mussolini – bis zum unheilvollen Schulterschluss mit Hitler – ein Politiker gewesen, der für Italien viel Gutes getan habe.
Die zweite Überraschung ließ nicht lange auf sich warten, diesmal waren es Feuerzeuge mit Duce-Abbild und Sprüchen, die so gut wie an jedem Stand mit einem Angebot an Feuerzeugen mit verschiedensten Motiven zu finden waren. Dort findet man Mussolini-Feuerzeuge in einer Reihe mit Che-Guevara- und Bob-Marley-Modellen, in trauter Zweisamkeit und verschiedensten Ausführungen.
In San Marino, deren Touristenbranche zu einem guten Teil vom Verkauf von Waffen-Duplikaten und Alkohol lebt, stoßt man zwischen Samurei- und griechischen Waffen nicht selten auch auf SS- und Wehrmacht-Dolche, schön verziert mit Hakenkreuz und Inschrift. Ganz geschichtlich geht es auch bei der Kollektion der „vini di storia“ zu, und die neben den inzwischen berühmten Hitler- und Mussolini-Weinen (mit dutzenden unterschiedlichen Motiven) auch Mao-, Beatles- und Tito-Ausgaben beinhaltet. Übrigens gibt es das ganze natürlich in unterschiedlichsten Größen und auch mit Bierinhalt.
Eine Verkäuferin antwortete auf die Nachfrage, ob das denn normal sei für Italien, dass es besonders in San Marino eben gut gehende Ware sei, die gerne als Andenken (?) mitgenommen und auch vielfach von Deutschen gekauft werde. Erst im Verlauf des Gespräches hielt sie es angebracht zu bemerken, dass sie mit „diesem Ganzen“ ansonsten nichts zu tun hätte.
Das Fass zum Überlaufen brachte aber ein Produkt, das mit Geschichtlichkeit nun absolut nichts mehr zu tun hat: Zwischen Luftdruckgewehren kann man bei mehreren Stände auch auf Duce-Knüppel stoßen, die in schwarz gehalten sind und neben weißem Konterfei auch den Spruch „Boia chi molla“ trugen. Neben den gut dreißig Zentimeter langen Knüppeln gibt es diese auch als Baseball-Schläger.
Es ist einfach traurig zu sehen, wie wenig Berührungsängste in Italien mit rechtsextremer Ideologie bestehen – und das natürlich auch bei Leuten, denen man ideologisch keine solche Sympathien unterstellen kann. Und natürlich stellt sich die nicht unberechtigte Frage, was für Menschen sich wohl solche Artikel wohl im Urlaub kaufen – denn geben muss es sie zur Genüge, bei einem so breiten Angebot.
Ein Ausflug in die Touristen-Hochburgen Rimini und San Marino offenbart jedem Südtiroler mit ein klein wenig Geschichtswissen ein Bild des Unverständnisses und des Kopfschüttelns. In den unzähligen Straßenläden, die von Flip-Flops über Spielzeugfiguren bis hin zu T-Shirts alles Mögliche feil bieten, ist es keine Seltenheit, auf das Konterfei des verstorbenen Diktators zu stoßen.
Die erste Überraschung war ein T-Shirt mit seinem Abbild und dem Spruch „Boia chi molla“, das in einer Ecke zwischen Fun-T-Shirts mit Sprüchen hing. Auf Nachfrage bei der Verkäuferin meinte diese, sie habe zwar nichts mit faschistischer Ideologie gemein, sähe aber auch keinen Grund, es nicht zum Verkauf anzubieten, immerhin sei Mussolini – bis zum unheilvollen Schulterschluss mit Hitler – ein Politiker gewesen, der für Italien viel Gutes getan habe.
Die zweite Überraschung ließ nicht lange auf sich warten, diesmal waren es Feuerzeuge mit Duce-Abbild und Sprüchen, die so gut wie an jedem Stand mit einem Angebot an Feuerzeugen mit verschiedensten Motiven zu finden waren. Dort findet man Mussolini-Feuerzeuge in einer Reihe mit Che-Guevara- und Bob-Marley-Modellen, in trauter Zweisamkeit und verschiedensten Ausführungen.
In San Marino, deren Touristenbranche zu einem guten Teil vom Verkauf von Waffen-Duplikaten und Alkohol lebt, stoßt man zwischen Samurei- und griechischen Waffen nicht selten auch auf SS- und Wehrmacht-Dolche, schön verziert mit Hakenkreuz und Inschrift. Ganz geschichtlich geht es auch bei der Kollektion der „vini di storia“ zu, und die neben den inzwischen berühmten Hitler- und Mussolini-Weinen (mit dutzenden unterschiedlichen Motiven) auch Mao-, Beatles- und Tito-Ausgaben beinhaltet. Übrigens gibt es das ganze natürlich in unterschiedlichsten Größen und auch mit Bierinhalt.
Eine Verkäuferin antwortete auf die Nachfrage, ob das denn normal sei für Italien, dass es besonders in San Marino eben gut gehende Ware sei, die gerne als Andenken (?) mitgenommen und auch vielfach von Deutschen gekauft werde. Erst im Verlauf des Gespräches hielt sie es angebracht zu bemerken, dass sie mit „diesem Ganzen“ ansonsten nichts zu tun hätte.
Das Fass zum Überlaufen brachte aber ein Produkt, das mit Geschichtlichkeit nun absolut nichts mehr zu tun hat: Zwischen Luftdruckgewehren kann man bei mehreren Stände auch auf Duce-Knüppel stoßen, die in schwarz gehalten sind und neben weißem Konterfei auch den Spruch „Boia chi molla“ trugen. Neben den gut dreißig Zentimeter langen Knüppeln gibt es diese auch als Baseball-Schläger.
Es ist einfach traurig zu sehen, wie wenig Berührungsängste in Italien mit rechtsextremer Ideologie bestehen – und das natürlich auch bei Leuten, denen man ideologisch keine solche Sympathien unterstellen kann. Und natürlich stellt sich die nicht unberechtigte Frage, was für Menschen sich wohl solche Artikel wohl im Urlaub kaufen – denn geben muss es sie zur Genüge, bei einem so breiten Angebot.
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