sabato 23 maggio 2009

Sage mir mit wem du verkehrst...

Nachdem wir das Vergnügen hatten, dass sich eine Landtagsabgeordnete - namentlich Dr. Eva Klotz - auf unserer Seite verewigt hat und auf unseren Artikel über die STF eingegangen ist, wollen wir Frau Klotz gerne eine persönliche Antwort geben
(die übrigens ohne Abstriche auch für den Obmann der Freiheitlichen, Pius Leitner, gilt, der in gleicher Weise als Referent bei rechtsextremen Veranstaltungen aufgetreten ist). Dr. Eva Klotz
schrieb:

Liebe Antifa- Leute!
Ihr möchtet mir vorschreiben, wo und zu wem ich rede, wo ich publiziere und diskutiere? Und Ihr bestimmt, was rechts und extremistisch ist? Was unterscheidet Euch dann von Totalitaristen? Rede-, Versammlungs- und Meinungfreiheit stehen über allen Ideologien! Warum macht Ihr Euch nicht die Mühe, nachzulesen, was ich jewils in meinen Vorträgen sage? Und dann, fragt Ihr jedes Mal, wenn Ihr Euch in einen Vortrag setzt, ob der neben Euch wohl nicht einer anderen ideologischen Fraktion angehört als Ihr? Wie soll bei so viel Vorurteil und Berührungsangst eine Diskussion zustande kommen? Was Ihr betreibt, nennt man Gesinnungsterror!
Übrigens: Wusstet Ihr, dass Theodor Herzl Mitglied der Burschenschaft Albia in Wien war? Als ich letzten Dezember in deren Haus einen Vortag hielt, staunte ich nicht schlecht daüber.
Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz

Sehr geehrte Frau Klotz,

wo machen wir ihnen denn bitteschön ihre grundlegenden Bürgerrechte, wie die Versammlungs-, Presse- und Redefreiheit streitig? Sie können selbst entscheiden mit wem sie verkehren und zusammenarbeiten, haben hierfür dann aber auch die politischen Konsequenzen zu tragen. Ein bekanntes und für diesen Fall überaus passendes Sprichwort sagt: „Sage mir mit wem du verkehrst und ich sage dir wer du bist.“

Nicht wir bezeichnen die genannten Personen im Artikel als rechtsextrem, sondern diverse seriöse Informationsportale und auch staatliche Institutionen, wie etwa der Verfassungsschutz. Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes beispielsweise bezieht sich bei der Verwendung der Bezeichnung „rechtsextrem“ auf bestimmte wissenschaftliche Definitionen, die Sie auf der Homepage der Organisation nachlesen können.
Sie werfen uns vor, wir hätten Vorurteile und Berührungsängste. Nun, die haben wir ganz sicher nicht. Wir haben lediglich unsere Schlüsse aus der Geschichte gezogen und werden mit Sicherheit nicht tatenlos zusehen, wie faschistische Positionen wieder salonfähig gemacht werden, denn nichts anderes, liebe Frau Klotz, betreiben Sie. Ausschlaggebend ist nämlich nicht nur ihre eigene inhaltliche Positionierung (an deren Integrität sicher niemand zweifeln will), sondern auch, wie Sie sich zu (rechts)extremen Personen und Gruppen verhalten: Denn indem Sie sich auf deren Spiel einlassen, leisten Sie deren beständigem Bestreben, in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen, Vorschub. Natürlich berichten Sie in ihren Vorträgen und Publikationen inhaltlich „nur“ über Ihre Sicht der südtiroler Verhältnisse. Es ist aber nicht zulässig, dass Sie dabei den Kontext ausblenden, indem dies geschieht – und die menschenverachtenden Ideologen, die dies gierig aufnehmen. Vielmehr sollten Sie sich fragen, warum man denn genau Sie immer wieder einlädt. Wir glauben: Weil Sie sich einladen lassen und den Rechtsextremisten bereitwillig genau das liefern, was sie hören wollen.
Es mutet doch recht seltsam an, dass eine Partei/Bewegung, die sich in Südtirol als die Hüterin des antifaschistischen Grals präsentiert, außerhalb der Landesgrenzen (und nicht nur) so wenige Berührungsängste mit rechtsextremen Ideologien hat. Manch einer würde es gar heuchlerisch nennen, in Südtirol immer wieder den Umgang des Staates Italien mit seiner faschistischen Vergangenheit (zu Recht wie ich betonen möchte) zu kritisieren, dann jedoch selbst beste Kontakte zu ewiggestrigen Gruppen und Einzelpersonen in Deutschland und Österreich zu unterhalten.
Sie fragen, wie mit einer von uns geforderten Abgrenzung von totalitären und faschistischen Ideologien eine Diskussion zustande kommen soll? Ich frage sie im Gegenzug, was es mit Faschisten und Nationalsozialisten zu bereden gibt? Wie können sie in Südtirol an vorderster Front gegen faschistische Relikte und den Faschismus an sich protestieren, dann aber im selben Buch wie Frau Alessandra Mussolini, die Enkelin des den Südtirolern noch bestens in Erinnerungen präsenten Diktators Benito Mussolini, einen Beitrag schreiben, in dem sich die „Rechtsdemokraten und Patrioten über Zustand und Zukunft des Kontinents“ auslassen? Zur Erinnerung, Frau Mussolini fällt in regelmäßigen Abständen mit Aussprüchen, wie „Lieber Faschist als schwul“ auf und steht auch ansonsten ganz in der Tradition ihres Großvaters. Nicht auszudenken, würde sich eine andere Partei in Südtirol mit Faschisten an einen Tisch setzten. Das Geschrei aus einer bestimmten Ecke wäre wieder ohrenbetäubend. Hier haben wir auch schon einen weiteren Knackpunkt.
Sie werden in Südtirol nicht müde, immer wieder auf den unzulänglichen Umgang mit dem Faschismus in Italien hinzuweisen und werfen anderen Parteien und Gruppen regelmäßig faschismusfreundliche Positionen vor. Beispiel Toponmastik: Sind nicht sie es, die immer wieder darauf verweist, dass es mit dem Faschismus keinen Kompromiss geben dürfe? Wie kann es dann bitteschön sein, dass sie ihre nachgewiesenen Kontakte zur extremen Rechten mit dem Verweis auf die Notwendigkeit einer Diskussion und eines Gedankenaustausches zu rechtfertigen versuchen?
Ich hatte im Lauf der Zeit das „Vergnügen“ Opfer des NS und des Faschismus persönlich kennen zu lernen. Mein Opa, heute 95 Jahre alt, hat noch unter dem Faschismus in Südtirol gelitten. Diese Begegnungen haben mich für mein Leben geprägt und zur Einsicht gebracht, dass ich niemals tatenlos zusehen werde, wie sich diese menschenverachtende Ideologie erneut in der Gesellschaft und den Köpfen festsetzt. Durch ihren mehr als fragwürdigen Umgang mit Verfechtern dieser Ideologien, der darin besteht klein zu reden, zu relativieren oder gar zu leugnen, tragen sie eine Mitschuld am Wiederaufleben des NS und Faschismus, wie wir in gegenwärtig beobachten können.
Unsere ursprüngliche Intention war es, den italienischen Faschismus in Südtirol zu bekämpfen. Im Laufe der Zeit wurde jedoch mehr und mehr deutlich, dass auch auf deutscher Seite einige im Argen liegt. Wir werden auch in Zukunft die bestehenden Missstände öffentlich anprangern und keine Unterscheidung zwischen italienischem und deutschem Faschismus machen, wie es in Südtirol scheinbar gängige Methode ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Joachim Staffler

Bildquelle: www.schuetzen.com

13 commenti:

  1. Deutsch seit 750 wie ganz Tirol

    das sind die Slogans eines deutschen Faschismus.

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  2. Also es ist deiner Meinung nach faschistisch die Wahrheit zu sagen, schon klar. Also steht Antifa bei euch für "Anti-Wahrheit" oder auch "Lüge"?

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  3. diese immergleiche Phrasendreschen von "Wahrheit".
    Dass ganz Tirol seit 750 detusch sei ist eine Lüge und nicht die Wahrheit. Heute wie vor 100 wie vro 300 wie vor 750 Jahren.

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  4. a propos, der Vorwurf des "Gesinnungsterrors" kommt gerade von einer Partei, die abweichende Meinungen prinzipiell als faschistisch oder faschistenfreundlich verunglimpft, so zb die Grünen ständige als faschistenfreundlich verleumdet.
    Bei Austeilen so tapfer, beim Einstecken so weinerlich und jämmerlich.

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  5. lustigerweise wurde mein kommentar bzgl des Buches von Golowitsch zensiert von leuten, die sich meinungsfreiheit auf die fahnen schreiben...

    moralische integrität? nicht bei der südtiroler-freiheit

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  6. ja, wenn die Kommentare unangenehm werden (nicht beleidigend), wird zensiert. Wenn man sieht, welche Kommentare den Weg in die Öffentlichkeit finden, bestätigt dies die Position, die Frau Klotz durch ihre Besuche aufzeigt.

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  7. ach ja, und die Homepage Ihrer Partei, Frau Klotz, ist voll von Kommentaren, die ohne wenn und aber als rechtsextrem einzustufen sind.
    Wenn dort Durnwalder als padrino Luigi Durnwaldo verhunzt wird, weil er ein friedliches Zusammenleben einmahnt. Es heißt aber auch, SVP und ÖVP etc. seien "Hosenscheißer" etc.
    Zum Schamen. Aber dann regen Sie sich auf, Frau Klotz, wenn man ihre Verbindungen zu Rechtsextremen aufzeigt. Zum Schamen, Eva.

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  8. und noch was,
    man lese nach in

    diegoldenemitte.wordpress.com

    ein mitglied ihrer partei verharmlost permanent den nationalsozhalismus. aber das ist wohl die sicht, die in ihrer partei willkommen ist.

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  9. Ich erinnere daran dass man sich auch ohne anmeldung hier einen namen geben kann!
    -commenta come: und dann auf nome/url

    danke

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  10. habe ein wenig gelesen in der Kienesberger-Broschüre zum Faschismus und Nationalsozialismus, in der versucht wird, den Nationalsozialismus darauf zu beschränken, dass Hitler den bewunderten Mussolini nachgehamt habe. Da wird ein beträchtlicher Teil der NS-Terrors und seiner Methoden ausgeblendet bzw. reduziert. Die NS-Diktatur hat weit mehr auf dem Gewissen als KZs wie in Lybien ... Natürlich, so etwas wird geschrieben von einem, der Mitbegründer einer Partei war, die wegen Wiederbetätitigung verboten wurde.

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  11. nicht zuletzt aufgrund der letzten entwicklungen in österreich ist es unverzichtbar, dass die antifa weitermacht. so wie bisher.

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  12. tja das schaut nicht so gut aus. bei der antifa soll man angeblich über eine auflösung nachdenken...

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  13. tja, es schaut nicht so gut aus, die südtiroler freiheit ist von rechtsextremen unterwandert ... die alten patrioten sind in der minderzahl

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