Doch: "Wie so oft: wer »unpolitisch« sagt, will betrügen.", und so hat das "Antifaschistische Infoblatt" sich die Mühe gemacht, die Texte der Band unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis ist ernüchternd und spricht eine andere Sprache: Vermischt wird nationalistisches Gedankengut mit völkischem Mythen. Eine Bestandsaufnahme.
"Frei.Wild": Zwischen Kitsch und Subkultur
Quelle: Antifaschistisches Infoblatt
Die Südtiroler Band »Frei.Wild« tritt in die Fußstapfen der »Böhsen Onkelz« und feiert damit immer größere Erfolge. Die Naziskin-Vergangenheit des Sängers scheint - wie beim großen Vorbild - kein Hindernis zu sein. Ebensowenig sind es die nationalistischen und völkischen Töne der Band, die sich mit den Beteuerungen abwechseln, »unpolitisch« zu sein. Band und Fans scheinen diese Widersprüchlichkeiten problemlos auszuhalten. Das aktuelle Album hat es zwischenzeitlich auf Platz zwei der deutschen Charts gebracht.
Wettlauf um das »Onkelz«-Erbe
Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass sich die rechtsaffine Prollrockband »Böhse Onkelz« aufgelöst hat. Die Aktivitäten um die Gruppe sind seitdem nicht zu einem Ende gekommen: »Onkelz«-Coverbands in rauen Mengen, »Onkelz«-Fanclubs quer durch die Republik, »Onkelz«-Nächte in jeder zweiten Dorfdisko. Unter den zahlreichen Bands, die gerne die Nachfolge der »Onkelz« antreten würden, stechen seit einiger Zeit die 2001 gegründeten »Frei.Wild« heraus. Die Südtiroler (also: norditalienische) Band spielt laut Selbstauskunft »Deutschrock« und reinszeniert die von den »Onkelz« bekannte Marketingstrategie. Die Attitüde versichert den Fans: Jungs, wir sind so wie ihr, wir sind okay, die da oben spinnen, mensch, wir haben schon einiges durchgemacht.
Vorläufig scheinen »Frei.Wild« beim inoffiziellem Wettlauf um das »Onkelz«-Erbe die Nase vorn zu haben. Die saarländische Oi-Punkband »Krawallbrüder« konkurrierte eine Zeit lang recht erfolgreich mit, ist mittlerweile jedoch ins Hintertreffen geraten. Vielleicht störte die hohe Affinität zur Punkszene, vielleicht war ihr Marketing nicht aggressiv genug. Die Bremer Hooligan-Combo »Kategorie C« hatte ebenfalls Ambitionen, auf den »Onkelz«-Zug aufzuspringen. Doch auch deren Aufstieg stagniert. Sänger Hannes Ostendorf sang noch 2006 bei einem NPD-Solidaritätskonzert für den inhaftierten Sänger der Nazikultband »Landser«. »Kategorie C« haben rassistische Texte im Repertoire und die Fanbasis ist durchsetzt von Neonazis und rechten Hools. »Kategorie C« strebten für den kommerziellen Aufstieg einen Imagewechsel an (»Fußball ist Fußball, Politik ist Politik«), doch der ist noch zu unglaubwürdig und darum tendenziell gescheitert. Die Band ist zu offenkundig rechts für den ganz großen Erfolg.
Von den alten »Onkelz« selbst wurden die Fans enttäuscht. 2008 erschien ein mit Spannung erwartetes Soloalbum von »Onkelz«-Bassist Stephan Weidner. Die Songs von »Der W« kamen jedoch nicht an. Sie brachen mit dem Stil der Onkelz, waren zu komplex, zu experimentell, um in der sich nach simpel gestricktem Liedgut sehnendem »Onkelz«-Gemeinde zünden zu können. Dass das angekündigte zweite Album von Weidner daran etwas zu ändern vermag, darf getrost bezweifelt werden.
Phrasenrock: »Wir sind wir«
Nun also »Frei.Wild«. Die Band inszeniert sich als Stimme des gesunden, proletarischen Menschenverstands. Mit Politik habe man nichts zu tun, es geht um unreflektierte und ironiefreie Selbstbestätigung, um das wahre Leben des einfachen Mannes: Wir sind wir. Die Musik ist Rock von Männern für Männer. In frühen Veröffentlichungen wurden Frauen so gut wie gar nicht angesprochen. Inzwischen werden sie wenigstens als Teil des Publikums einkalkuliert. »Frei.Wild« sind die Boyband in der »Onkelz«-Rockszene - smarte Klamotten, gepflegte Frisuren. Zum Frauentag 2010 spielten sie in Berlin gar ein zotiges »Ladies Night«-Konzert, bei der es eine Männerstripshow gab und die Band vor einer »Tunten-Lounge« herumalberte.
»Frei.Wild« machen ein Identitätsangebot, das die Lücke füllt, die von den »Böhsen Onkelz« hinterlassen wurde. Der Irrwitz und der Unsinn ihrer - nachfolgend genauer beleuchteten - Statements sprechen Bände, »Frei.Wild« und ihre Gemeinde ficht das nicht an. Band und Fans schweißt ein Wir-Gefühl zusammen, dass zentrales Element der Texte ist und auch sein muss: Damit die Abschottung von einer feindlich gesinnten Welt und der eigene Opfermythos funktionieren.
Das neue Album »Gegengift« strotzt vor simplen Wir-gegen-Euch-Konstruktionen - Worte wie »wir« und »unser« kommen in den Texten der 14 Songs weit über 100 mal vor. Zur Gegenseite zählen selbstredend Leute, die Kritik an der Band üben. Von deren dummer Hetze würde man letzlich jedoch profitieren: »Liebe macht blind, Zorn der macht dumm; doch dieser Angriff haut uns nicht um; härtet uns ab, und ihr werdet es sehen; allein nach vorn, immer Richtung Freiheit! (..) Die selbe Hetze schon seit etlichen Jahren; ihr müsst den Menschen vor Frei.Wild bewahren; doch es hat nix gebracht, uns nur bekannter gemacht!«
Ganz nach oben: Charterfolge und Auftritt auf der WM-Fanmeile
»Frei.Wild« haben wachsenden Erfolg. In diesem Sommer tingelte die Band zahlreiche große Rockfestivals ab. Mit dabei waren sie beispielsweise beim »Summer Breeze «(unter anderem zusammen mit »Sick Of It All« und »Sepultura«), beim »Rock am Neckar«, beim »With Full Force« und beim größten Metalfestival der Welt in Wacken. Dazu kamen »Onkelz«-Tribute-Veranstaltungen wie die »GOND« (»Größte Onkelz-Nacht Deutschlands«) und das »Viva los Tioz«-Festival. Fanartikel werden maßgeblich über den Metal-Versand »EMP« vertrieben, um den T-Shirtdruck kümmerte sich zumindest zeitweise der Punkversand »Nix Gut«. Das Album »Hart am Wind« kletterte im Erscheinungsjahr 2009 bis auf Platz 15 der deutschen Charts. Der endgültige Durchbruch in den Mainstream kam 2010: Das aktuelle Album »Gegengift« schoss in der Erscheinungswoche aus dem Stand auf Platz zwei der deutschen Charts. Die anschließende Tour im November war in den meisten Städten schnell ausverkauft. Zeitschriften wie »Metal Hammer« bringen Interviews und Poster und schätzen, das für »Frei.Wild« »alle Zeichen in Zukunft Richtung Stadion« deuten.
Den größten Auftritt der Bandgeschichte gab es Ende Juni 2010 beim offiziellen FIFA-Fanfest zur Fußball-WM am Berliner Olympiastadion vor dem Achtelfinale Deutschland-England. Zwischen 200.000 und 500.000 Menschen wurden von »Frei.Wild« einige Lieder lang beschallt. Daneben traten Oliver Pocher und der Rapper Bushido auf. Zur WM hatten »Frei.Wild« die Single »Dieses Jahr holen wir uns den Pokal« veröffentlicht. Mit »wir« meint die norditalienische Band ganz selbstverständlich - Deutschland. Der Song schaffte es immerhin auf Platz 66 der deutschen Single-Charts.
Ein Blick in die die Social Networks im Internet zeigt, dass »Frei.Wild« trotz ihrer eigenständigen Erfolge weiterhin eng an die »Onkelz«-Fanszene angebunden sind. Eine Mehrheit der »Frei.Wild«-Fans in den Communitys bekennt sich auch zu den »Onkelz«, umgekehrt ist das seltener der Fall. In der Community »Wer kennt wen« kommen »Frei.Wild« auf über 300 Gruppen in denen sich schätzungsweise 20.000 Fans der Band zusammengeschlossen haben. Das ist eine Menge. Jedoch haben die »Onkelz« mehr als das zehnfache ebensolcher Fan-Gruppen, von denen die größte allein etwa 40.000 Mitglieder hat.
Nazi-Vergangenheit als Marketing-Gag
Von »Extremismus« jedweder Couleur grenzt sich die Band ab. Weder mit »Hitler«, Mussolini«, noch mit »Marx und Engels« oder wahlweise auch »Bush und Hussein« wolle man etwas zu tun haben. Wie damals die »Onkelz« bekennt sich auch »Frei.Wild«-Sänger Philipp Burger zur eigenen neonazistischen Vergangenheit. Burger sang früher bei der inzwischen lange aufgelösten Rechtsrockband »Kaiserjäger«. Im Gegensatz zu den »Onkelz« hat er es nach dem Bruch mit der Szene für nötig befunden, nicht unter dem Namen seiner alten Band weiter zu machen. Von der Jugendsünde Neonazismus erzählt Burger freimütig und verleiht sich und der Band damit den Nimbus großer Authentizität. Motto: Es hat doch jeder schon mal Mist gebaut.
Politik - oder doch nicht?
Mit der politischen Abstinenz ist es bei »Frei.Wild« so eine Sache. Einerseits wird insistiert, dass man sich für politische Fragen nun überhaupt nicht interessiere und mithin Politik in der Band nichts verloren habe.
»Eine Sprache, die lebt und viel zu tiefgründig und nah aus dem Leben ist, als dass sie jemals politisch sein könnte«, schreiben »Frei.Wild« auf ihrer Myspace-Seite in etwas eigenwilliger Logik. »Rechts« könne die Band schon aufgrund ihrer regionalen Wurzeln nicht sein, wird an gleicher Stelle behauptet: »Frei.Wild verstehen sich als 'frei' und damit keineswegs als rechts gesinnt. Schon alleine aufgrund ihrer Herkunft: Frei.Wild entstammen keinem glamourösen Hintergrund, sondern einer Region, in der Bodenständigkeit Tradition hat.« Aha. Ganz so, als ob eine Sprache, die »nah aus dem Leben« ist, nicht auch Trägerin politischer Propaganda sein könne. Ganz so, als ob völkische und nationalistische Bewegungen nicht immer schon ihre Basis auch unter »bodenständigen« Menschen gehabt hätten.
»Frei.Wild« reduziert »Politik« offenbar einzig auf den Machtapparat. Wer sich selbst als »nah aus dem Leben«, »ehrlich« und »bodenständig« begreift, fällt per se aus diesem Raster heraus. Darüber spricht »Frei.Wild« nicht nur sich, sondern auch seine Fans, die in allen Regionen Deutschlands begeistert auf »Deutschrock«-Partys rennen, von jedem »Verdacht« - und somit von jeder Verantwortung für das eigene Handeln - frei.
Wie so oft: wer »unpolitisch« sagt, will betrügen. Denn andererseits verbreiten »Frei.Wild« ohne mit der Wimper zu zucken politische Botschaften. Die Band ist mithin eindeutig politischer, als es die »Onkelz« in den letzten 20 Jahren ihres Bestehens waren.
Auf dem aktuellen Album »Gegengift« findet sich der Song »Wahre Werte«. Darin heißt es: »Lichter und Schatten; undefinierbar, woher sie kommen; Formen und Spalten; die dein Ich-Gefühl zurückerstatten; Geräusche und Winde; die dich umgeben und unheimlich wirken; Höhen und Tiefen laden ein zum genießen; da, wo wir leben, da wo wir stehen; ist unser Erbe, liegt unser Segen; Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache, für uns Minderheiten eine Herzenssache; das, was ich meine und jetzt werft ruhig Steine; wir sind von keinem Menschen die Feinde; doch wir sind verpflichtet, dies zu bewahren. (..); wo soll das hinführen, wie weit mit uns gehen; selbst ein Baum ohne Wurzeln kann nicht bestehen (..); Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat (..); ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk; Dialekte und Umgangssprache; hielten so lange, so viele Jahre; Bräuche, Geschichten, Kunst und Sagen; sehe schon die Nachwelt klagen und fragen; warum habt ihr das verkommen lassen?«
In diesen Zeilen steckt alles, was völkischen Nationalismus ausmacht: Die Bezüge auf ein »Erbe«, welches »bewahrt« gehöre und nicht »verkommen« dürfe; mythische Bilder von Licht und Schatten, von denen niemand wisse, »woher sie kommen«, die aber dennoch Identität stiften würden; die Annahmen von Verwurzelung und organischer Zugehörigkeit, kulminierend in der Formel »Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache«.
Die Ansicht, dass der Mensch gefühlige »Heimat« und eine Volkszugehörigkeit brauche und nur finden könne, wenn er »Wurzeln«, »Erbe«, »Tradition« und Sprache mit einer Region teile, basiert auf einem zutiefst reaktionären Begriff von »Volk«. Es ist nicht nur inkompatibel mit modernen demokratischen Gesellschaften, sondern in der Essenz nichts anderes als Blut-und-Boden-Ideologie. Der zitierte »Frei.Wild«-Text wird auch durch das Lippenbekenntnis gegen »Faschisten« und »Nationalsozialisten« nicht besser, welches die Band in die letzte Strophe routiniert eingearbeitet hat. Der »Frei.Wild«-Hauptvorwurf gegen Nationalsozialismus und Faschismus an dieser Stelle ist, dass »unsere Heimat darunter gelitten« habe.
Die politischen Aussagen der Band erschöpfen sich nicht nur im mystisch Völkischen. In ihrem programmatischen Song »Land der Vollidioten« greifen sie aktuelle politische Debatten auf. »Land der Vollidioten« ist mehr als eine Tirade gegen die italienische Politik. Leute wie Berlusconi würden »Völker ganzer Nationen« beleidigen. »Kreuze werden aus Schulen entfernt, aus Respekt vor den andersgläubigen Kindern«, jammert Philipp Burger im gleichen Song. Solche Statements sind alles Mögliche - aber ganz sicher nicht »unpolitisch«. Wer soll an die angebliche Politikferne wirklich glauben? Hält die Band ihre eigenen Fans für Vollidioten?
Wohl kaum - »Frei.Wild« bedient vielmehr das Bedürfnis jener Milieus, in denen sie Erfolg haben. Es handelt sich um Jugendliche und Erwachsene mit - so kann man mutmaßen - eher »bodenständigem« Background, mit im Schnitt geringer formaler Bildung, eher auf dem Land als in der Stadt zu Hause. Anstelle einer Rebellion gegen die Verhältnisse tritt die folgenlose Stammtisch-Schimpferei gegen »die da oben« garniert mit politisch rechts aufgeladener Duselei von »Heimat« und »Volk«.
»Dummes Volk«, fasst der Sänger in einem Interview seine Einstellung gegenüber der italienischen Bevölkerung zusammen (und beleidigt damit en passant das »Volk« einer ganzen Nation). Er selbst sei kein Italiener: »Ich fühle mich nicht so. Ich fühle mich als Südtiroler, als Gesamttiroler, weder als Deutscher noch Österreicher.« Zu Rechtsrockzeiten in der Band »Kaiserjäger« indes legte er noch Wert darauf, Österreicher zu sein, und als er im WM-Sommer 2010 trällerte »dieses Mal holen wir uns den Pokal« meinte er Deutschland.
Parteinahme für Rechtsaußen
2008 sollten »Frei.Wild« bei der »Freiheitlichen Rocknacht« auftreten, einem Konzert der »Freiheitlichen Jugend«, Nachwuchsorganisation der Südtiroler Partei »Die Freiheitlichen«. Burger selbst war auf Bezirksebene im Eisacktal (Brixen) für die Rechtsaußen-Gruppierung aktiv. Eine Kostprobe aus dem Forderungskatalog der »Freiheitlichen Jugend«: »Südtirol zuerst! Einwanderung stoppen! Heimat schützen! Sofortige Ausweisung von ausländischen Straftätern!« Nach einigem Hin und Her sagte die Band das geplante Konzert ab. Politik würde der Band schaden, so in etwa die fadenscheinige Begründung.
Burger trat schließlich aus der Partei aus. Dem Parteiprogramm aber ist er weiterhin treu. Im Internetforum der Band erschien erneut eine Distanzierung von »Politik« und eine Erklärung, wie es zum Engagement für die Partei gekommen sei: »Nur weil man Musiker ist, [muss man] nicht jedes Mal und überall tatenlos zusehen. (..) Es kann nicht sein, dass fast jedes Wochenende gewalttätige Übergriffe ausländischer Gangs auf einheimische Jugendliche begangen werden.«
Ihr Magdeburger Plattenlabel »Bandworm Records« kündigte wegen der durchscheinenden Rechtslastigkeit von »Frei.Wild« die Zusammenarbeit auf. Mittlerweile veröffentlichen »Frei.Wild« als Indieband über das eigene Label »Rookies & Kings«. Der neue Manager Stefan Harder war vorher bei Universal Music und zeichnete dort für Hits wie »Schni Schna Schnappi das kleine Krokodil« verantwortlich.
Der Stolz Südtirols
1919, in der Folge des ersten Weltkriegs, wurde die vormals österreichische Region Südtirols dauerhaft Italien zugesprochen. Derzeit ist die Bevölkerung der Region zu rund 70 Prozent deutschsprachig. Politisch verfügt die Region über eine außergewöhnlich weit reichende Autonomie. Trotzdem wittern »Frei.Wild« allerorten Feinde, gegen die man vorgehen müsse. So singt die Band in ihrer Hymne »Südtirol«: »Südtirol, wir tragen deine Fahne, denn du bist das schönste Land der Welt, Südtirol, sind stolze Söhne von dir, unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her. Südtirol, deinen Brüdern entrissen, schreit es hinaus, lasst es alle wissen, Südtirol, du bist noch nicht verlor'n, in der Hölle sollen deine Feinde schmor'n. (..) Edle Schlösser, stolze Burgen und die urigen Städte wurden durch die knochenharte Arbeit uns'rer Väter erbaut. Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik an diesem heiligen Land, das uns're Heimat ist.« Solche Zeilen freuen, wen wundert's, die nationalistische Bewegung in Südtirol. 2010 jubelte das Rechtsaußenblatt »Der Tiroler«: »Die in Südtirol im Südtiroler Schützenbund, zahlreichen Vereinen, den deutschen Oppositionsparteien und auch in völlig unorganisierter Form zu Tage tretende Selbstbestimmungsbewegung hatte in den letzten Jahren vor allem unter der Jugend enormen Zulauf bekommen.« Als Beweis für diese These wird der Erfolg von »Frei.Wild« angeführt.
»Kaiserjäger«
Im Vergleich zu solchen Zeilen sind die Texte der »Frei.Wild«-Vorläufer- und Rechtsrock-Band »Kaiserjäger« gar nicht mal so viel radikaler. Im Song »Meine Heimat heißt Tirol« nutzten »Kaiserjäger« fast wortgleich wie später »Frei.Wild« die Formel von »unserem heiligen Land«. Entscheidender Unterschied zwischen den Gruppen ist der Kontext. »Kaiserjäger« verbanden ihre Inszenierung gewalttätiger Männlichkeit offensiv mit der rechten Skinheadszene: »Eine Gruppe Glatzen kämpft dagegen an, gegen Weicheier wie Raver und Hippies und Punks.« »Kaiserjäger« stellten ihr Nazisein nur über die entsprechende Szenezugehörigkeit zur Schau. Ihre Texte hingegen enthielten keine offene Verherrlichung des Nationalsozialismus. Stattdessen hagelte es Treuebekenntnisse zum österreichischen Kaiser: »Heil dem Kaiser, Heil dem Lande, Österreich wird ewig stehen«. Mit dem nationalistischen Pathos verbunden waren bei »Kaiserjäger« männliche Gewaltfantasien und spießbürgerliche Sehnsüchte. »Solche Fotzen wie du habe ich schon lange satt«, schimpfte es gegen eine verflossene Liebe, stattdessen wolle man »fromm und bieder, wahr und offen« sein und besang die Dinge, die »des Bürgers Fleiß geschaffen« habe. Die Texte von »Frei.Wild« argumentieren mit sehr ähnlichen Mustern, sie sind nur um die nunmehr störende Naziskin-Pose bereinigt und von den gröbsten Obszönitäten befreit.
Toleranz auch für Nazis
Wenn es um andere Themen als um die »heilige« Heimatscholle geht, geben sich »Frei.Wild« durchaus Mühe, »tolerant« zu sein. Gegensätze ziehen sich an, Vielfalt ist eine gute Sache. Im Song »Schwarz und Weiß« zählt die Band nicht nur lose auf, was sie alles ganz in Ordnung findet, sondern verrät nebenbei auch ihr sexistisches Frauenbild: »Weich oder hart; dick oder dünn; reich oder arm; hetero oder warm; Pampa oder City. Wir sind hier und Du bist dort; weit weg von mir. Eckig oder rund; farblos und bunt; die eine will's von Hinten; die andere nimmt ihn in den Mund; Nord- und Südpol, USA und der Rest der Welt.«
Stichwort Toleranz: Philipp Burger erklärt in einem Interview, dass Naziskinheads wie alle anderen Gäste bei »Frei.Wild«-Konzerten willkommen seien - »solange sich die Leute benehmen«. Denn: »Nur weil einer was anderes denkt«, dürfe man niemanden ausgrenzen. »Ich kann ehrlich zu ihm sagen 'Willkommen! Aber benimm dich!'« Allerdings mutmaßt Burger auch, dass »richtig überzeugte Nazis« mit den »Frei.Wild«-Texten »eh nicht klarkommen würden«. Ein Blick in das Nazi-Internetportal »Thiazi« zeigt das Gegenteil. In der dortigen Bandliste sind »Frei.Wild« neben Nazirock der Marke »Störkraft« wie selbstverständlich mit Diskografie und vollständigen Liedtexten gelistet.
Neurechte »Frei.Wild«-Fans
Die Salonfaschisten der neurechten Zeitschrift »Sezession« sind ebenfalls »Frei.Wild«-Fans. Was die Band immer leugnet - ihren politischen, nationalistischen Gehalt - wird in der politischen Rechten ohne Umschweife anerkannt. In der Aprilausgabe 2010 erschien ein Text, der zwar bedauert, dass das »politisch korrekte Management« die Band in Richtung politischer Abstinenz »knechten «würde. Dennoch feiert Sezession-Autor Felix Menzel »Frei.Wild« als Paradebeispiel für seine These, dass Pop derzeit eher als die Hochkultur ein vielversprechendes Feld für extrem rechte metapolitische Interventionen sei. Menzel: »Ob sie es zugeben oder nicht und ob sie es bewußt machen oder nicht: Frei.Wild vermischt Alltäglichkeiten und heimatbewußte Politik. Damit markiert die Band einen deutlich rechteren Zeitgeist als den gegenwärtig herrschenden. (..) Die patriotischen Akzente werden von breiten Schichten wahrgenommen.«
Rebellion der Spießer
»Ihr seid dumm, dumm und naiv, wenn Ihr denkt, Heimatliebe ist gleich Politik. Schaut euch doch um, das Paradies auf Erden liegt hier mitten in den Bergen. Jeder Volksmusikant tritt live im Fernsehen auf, singt über das gleiche Thema, doch da fällt's keinem auf«, hält die Band in »Land der Vollidioten «jeder Kritik an ihrem offenen, völkischen Nationalismus entgegen. Mag sein, dass in der deutschen Volksmusik deutschtümelnde Phrasen beileibe keine Seltenheit sind. So scharf wie von »Frei.Wild« wird es dort jedoch selten formuliert.
Allemal ist die Volksmusik-Referenz auch unter einem anderen Aspekt interessant. »Frei.Wild« werfen mit Begriffen wie »Subkultur« und »Rebellion« umher und verkaufen ihre piefige Bergwelt-Romantik und ihre von Arbeitsethos und Traditionen geprägte Wertewelt als aufständische Coolness. Der Kitsch von »Frei.Wild« minus die E-Gitarren und minus den sinnentleerten Rebellengestus würde durchaus ins Musikantenstadl passen. Wenn Rock jemals gegen irgendetwas rebellierte, dann wohl gegen die himmelschreiende Spießbürgerlichkeit und die Enge, wie sie von der Volksmusik und von »Frei.Wild« repräsentiert werden.
Doch die Band dreht das Prinzip um. »Frei.Wild« sind spießbürgerlich bis in die Haarspitzen und berauschen die Fans mit blumigen Rebellionsphantasien. Sie vermitteln eine Identität des »anders sein« und schaffen es damit tatsächlich auf Festivals, die unter dem Motto »Die Rebellion geht weiter!« angekündigt sind. »Rebellisch« sind allenfalls die Attitüden, wenn die Band jeder Kritik den »Mittelfinger« entgegen streckt und vorgibt, »aus dem Rahmen der Gesellschaft« zu fallen. Das ist ihr schlichtes Erfolgsrezept, bis ins Detail kopiert von den »Böhsen Onkelz«.
Typische Doppelmoral, ziemlich lustig wia in Artikel dauernd erwähnt wert, dass Frei.Wild a "norditalienische" Band sein sollte und deswegen bei Fuassboll net zu Deitschlond holten terf.
RispondiEliminaZiemlich extrem nationalistisch also, men muas sich als des fühlen und zu denn holten wos aufn Personalausweis steat, also miasn laut der lächerlichen Argumentation jatz olle Antifas in der BRD stolze Deutsche wern oder?
Es wert a no impliziert, dass a Band de sich in Genre "Deutschrock" zuordnet gonz böse rechtsradikalisch,also sein die Toten Hosen a Rechtsrockband? Interessant...
Die Freiheitlichen sein laut denn Artikel also a "rechtsausen-organisation" - lächerlich.
Weil Frei.Wild sog, bei ihre Konzerte sein olle willkommen egal wos sie denken wern sie kritisieret, also isch der Autor von denn Artikel sehr liberal... weil wer net es gleiche denkt wia er sollte von konzerte ausgschlossn wern? also, solche leit warn vor 70 Johr die besten Nazis gwesn... Ober wos Nazis sein hom sie a net verstonden, nationalkonservative Publikationen wia die Sezession, de von Neonazis verhosst sein weil sie offen Stauffenberg-Bewunderer sein wern als Nazipublikationen dorgstellt.
Die brd-antifa isch die lächerlichste organisation überhaup, sie argumentieren genau wia Neonazis, Sozialisten eben... Ob national oder international, olm gleich lächerlich....
ich glaube für einen der nicht in der szene groß geworden ist, ist es schwer zu verstehen. solche grauzonengruppen wie freiwild usw. zerstören die szene! und als punkband, oder expunk oder wie sich auch immer nannten, zu sagen es können auch nazis zu konzerten kommen, solange sie sich benehmen... haha, lachhaft. nicht viel übrig von der punk attitude!
RispondiEliminaFrei.Wild ist doch keine Punkband,das ist Deutschrock. Wo definiert sich Frei.Wild denn mit Punk?
RispondiElimina@ sosigis
RispondiEliminawas an dem text nationalistisch sein soll musst du erst mal zeigen. abgesehen davon, dass der autor die südtiroler situation vielleicht nicht in voller detailliertheit erfasst, ändert nichts daran, dass das, was freiwild so von sich gibt, ärgster völkisch-nationalistischer blödsinn ist.
Der Autor sieht es als etwas negatives wenn Freiwild bei der WM zu Deutschland hält und das auch in einem Song zum Ausdruck bringt. Der Grund dafür? Weil die Leute der Band keinen deutschen Pass haben.
RispondiEliminaSo argumentiert also die Antifa? Sehr interessant...
Das ist das typische Problem vieler Antifas, sie definieren sich so sehr über ihre Ideologie, dass automatisch den Nationalisten der anderen Seiten in die Hände gespielt wird. Genau deshalb wird immer wieder erwähnt, dass die Leute von Frei.Wild doch Norditaliener wären... lächerlich.
Ganz lustig finde ich auch, dass die Antifa in diesem Artikel Berlusconi verteidigt. Da bekommt er ja ganz neue Verbündete...
"Das ist das typische Problem vieler Antifas, sie definieren sich so sehr über ihre Ideologie, dass automatisch den Nationalisten der anderen Seiten in die Hände gespielt wird. Genau deshalb wird immer wieder erwähnt, dass die Leute von Frei.Wild doch Norditaliener wären... lächerlich."
RispondiEliminaDas ist in der Tat gerade in Deutschland ein großes Problem. Trotzdem trifft der Artikel die Situation meiner Meinung nach ganz gut.
Besonders interessant dürfte dieser Aritkel hier sein:
http://www.freies-netz-sued.net/?p=4835#more-4835
@sosigis
RispondiEliminadass der autor die "norditalienische" herkunft der band betont, ist wohl eher als seitenhieb auf die band selbst zu betrachten, kommt doch ganz gut zum ausdruck, dass er von "völkern" und "nationen" überhaupt wenig hält.
ich finde es äußerst amüsant, dass du hier auf biegen und brechen dem autor eine "nationalistische ideologie" unterstellen willst, aber an den texten von frei.wild offenbar keinen anstoß nimmst.
und wo bitte wird berlusconi verteidigt, es wird lediglich gezeigt, welche begriffe die band benutzt und wie argumentiert wird.
und wenn sich antifaschistInnen über ihre politische einstellung definieren, dann ist das wohl sehr viel besser - weil dem meist ein rationaler prozess vorausging - als über mythen, fiktionen und phantastereien (= nationalismus/ethnizismus). schon mal das buch "die erfindung der nation" von anderson gelesen? leider nicht nur den rechten zu empfehlen.
Allein nach vorne, immer Richtung Freiheit, ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich recht ungeniert! Der Schatten eurer kranken Welt, doch wer uns ewig nur bedroht, macht uns nicht tot!! Muhahahaha!!
RispondiEliminaFrei.Wild Fans gegen Rassismus und Extremismus!!!
Für alle Blinden und Tauben und angeblichen "Antifaschisten":
RispondiEliminahttp://www.youtube.com/watch?v=NFB8h5tyshg
http://www.youtube.com/watch?v=NFB8h5tyshg
Eliminajaja, was das liebe geld so einen sagen lässt. auf früheren konzerten hat es niemand in keinster weiße gestört wenn leute mit dem hitlergruß rummarschiert sind beim lied "südtirol"
RispondiEliminajaja, wenn man mal im mainstream ist... onkelz lassen grüßen.
was wollt ihr antifanten eigentlich damit beweisen?
RispondiEliminameinetwegen, kann man die texte und hintergründe so auslegen. aber die, die die texte so auslegen, haben soviel verstand wie ihre braunen hordengesellen, ihr nehmt euch doch beide nichts, die einen hetzen gegen nazis,die andern gegen antifa -.- es ist langsma langweilig, und sich über eine band aufzuregen, die sich gegen nazis ausspricht und gegen den nationalen selbsthass ihre meinung kundtut...
nur weil man seinen hang zur heimat in den texten verbaut ist man gleich der völkermordente obernachwuchshitler, der alle menschen außer sich selbst im KZ sehen will ?!
ich frag mich warum ihr antifaschistenein so rassistische weltbild habt, w ihr doch keinen vbedeutenden dreck besser seit als eure kameraden
übrigens, ich war mal antiFa und wegen solchen idiotischen und flachen äußerungen zu angeblich nationalsozialistischen bands *hust* bin ich aus der verfickten szene ausgetreten, weil ihr euch selbst in den himmel lobt, und andere zu boden tritt und nochmal richtig schön reinknallt -.-*
Anti FA- nehmt Adidas! riecht besser!
antifa sind dumm
RispondiEliminaAntifa...die Faschisten der Neuzeit. Wenn ihr euch mal selber hören könntet, wie lächerlich und infantil ihr euch gebt. Ihr seid echt die Nazis von heute...Linksfaschismus pur.
RispondiEliminaGanz ehrlich, ich finde den Artikel mehr als lächerlich.. Man analysiert das Lied "Wahre Werte" losgelöst vom historischen Kontext und das ist nicht möglich. Ich denke hier an die Basken, Kurden etc. aber bei denen legitimieren sie es, aber sobald ein Südtiroler solche Lieder singt...
RispondiEliminaEbenfalls würde es mich interessieren wann die Band sich in Verbindung mit einer Subkultur gebracht hat?
Dieser Artikel stinkt nach: "Wir haben jahrelang 4 Menschen wie die Knechte gehetzt, weil sie nicht in unser Weltbild passen und durch unsere Dummheit konnten sie sich gut vermarkten" Ich mag Frei.Wilds Musik nicht, aber ich gönne ihnen jeden Fan und jede verkaufte Platte!! Sie passen nicht in euer intolerantes Weltbild, deswegen habt ihr eine Hetze veranstaltet, die seinesgleichen sucht! Ihr habt die Menschenwürde der 4 mit Füßen getreten und habt ihnen Böses angetan! Sie sind die Opfer, das ist ein Fakt! Aber Frei.Wild hat die entwürdigende Menschenhetze genutzt, sich damit gut vermarktet und verdienen sich jetzt eine goldene Nase. Das lustige ist, dass die 4 immer noch in kleinen Pubs spielen würden, wenn ihr nicht so einen Aufstand veranstaltet hättet, denn besonders äh talentiert sind sie nicht gerade! Aber wie sagt man so schön "Wer zuletzt lacht, lacht am besten" und im Falle Frei.Wild trifft das wohl mehr als nur zu! Während ihr quasselt, spielen sie im November eine Arenatour, die sich köstlich verkauft und auch ich habe mir Karten gesichert, um ein klares Zeichen gegen Meinungsterror, Intoleranz und entwürdigende Menschenhetze zu setzen!!
Was ich mich allerdings frage, warum begeht ihr den gleichen Fehler 2 Mal?
@Franzi
RispondiEliminaSoSigIs hat durchaus Recht, man will also Menschen, die auf dem Papier einem anderen Staat angehören, verbieten sich mit Deutschland bzw. (im Frei.Wilds Falle) mit dem deutschen Team zu identifizieren. Man grenzt sie also aufgrund ihrer Herkunft, für die sie bekanntlicherweise nichts können, aus! Ich bin gespannt, wie groß der Aufschrei eben jenen/jener Autors/Autorin wäre, wenn eine nicht-deutschsprachige Band deart ausgeschlossen werden würde. Das ist Diskriminierung und (ironischerweise) auch nationalistisch. So nach dem Motto "du bist nichts, deine Herkunft ist alles" Na, realisierst du die Ambivalenz?
Des Weiteren legen die 4 Wert darauf, als deutsprachige Südtiroler wahrgenommen zu werden. Nicht als Deutsche, nicht als Italiener, nicht als Österreicher,..- einfach als Südtiroler. Dieser Text ist als Identifizierung mit dem deutschen FUSSBALLTEAM (Ich denke, gerade im Sport sollte man zwischen Ländergrenzen und Sportteams differenzieren) zu verstehen und als "wir" ist selbstverständlich die Anhängerschaft+Team gemeint. Wenn man impliziert, (und das wir zweifelsohne getan) dass man als Mensch nur mehr zu dem Nationalteam der Nation, der man gebürtig angehört, helfen darf, ist das nationalistisch.
Wie ich in meinem vorherigen Kommentar bereits geschrieben habe, der Artikel ist deart denunzierend und schnippisch, dass er eindeutig als Hetze und nicht als objektive Berichtserstattung deklariert werden kann.
Wahre Werte:
Dass das "Erbe bewahrt werden" müsse, ist nicht nationalistisch, sondern konserativ. Wenn der/die AutorIn ein Problem mit dem Konservatismus hat, ist das seine/ihre Sache. Eine andere Sache ist es allerdings, eben jenes Gedankengut als nationalistisch zu bezeichnen. Wo man auf einmal die unterstellte Blut-und Bodenideologie hernimmt, ist mir schleierhaft. Man hat "halt" ein bisschen umgedreht, ein wenig hinzu gefügt, ein bisschen hinein intepretiert und kommt dann eben zu dem (Trug)schluss, dass es eventuell "in der Essenz" so sein könnte.
Außerdem frage ich mich, wie der/die AutorIn die Textzeile "Wir hassen Faschisten, Nationalsozialisten" als Lippenbekenntnis bezeichnen darf. Gibt es dafür Belege? Oder ist so etwas heutzutage evident? Ganz abgesehen davon ist es nicht besonders abwegig, wenn ein patriotischer Südtiroler (Verzeihung, >Norditaliener< :-)) dem Faschismus abgeneigt ist. (Eher das Umgekehrte wäre eine große Seltenheit)Der Verweis auf die Geschichte (unsere Heimat hat drunter gelitten) muss nicht bedeuten, dass man diese Regime auschließlich deswegen ablehne, sondern könnte eventuell als Anregung zum Nachdenken gemeint sein. So in die Richtung: "Südtirol ist dann doch etwas Anderes als Deutschland und ich kann es dann doch nicht aus deutscher Sicht analysieren. Vielleicht sollte ich das gesamte Ding einmal in Verbindung mit der Historie betrachten" (Geklappt hat das allerdings nicht)
Es gibt dermaßen viele Menschen, die tagtäglich versuchen, die Werke von Schiller, Goethe und Co. zu intepretieren. Eben Jene würden alles dafür geben, wenn diese Künstler noch leben würden und ihnen den Inhalt ihrer Werke erklären würden. Ihr habt Glück, der Autor dieses Werkes lebt, Herr Burger erfreut sich doch bester Verfassung, also warum packt ihr die Gelegenheit nicht beim Schopfe und fragt ihn nach der Bedeutung dieses Liedes? Dann kämen solche Fehlinterpretationen nicht zustande. Da gibt es auch so eine seltsame Begrifflichkeit, die nennt sich "Autonomie des Kunstwerks". ;-)
RispondiEliminaDass man hier die Sezession zitiert, ist mir auch ziemlich supekt. Schließlich ist das ebenfalls nur eine Meinung, das verändert rein gar nichts an dem Inhalt. Dass man hier gerne Verbündete sucht, ist auch nichts Neues.
Ich finde es ja sehr amüsant, dass jede/r behauptet, dass Frei.Wild gerne rebellieren würde, es aber nicht tut. Ich denke, mehr Leute pekieren sich über Frei.Wilds Texte als über die diverser Punkbands. Somit provoziert die Band ja doch, auch wenn man gerne etwas anderes behauptet. Provokant sind sie und zwar bis in die (spießbügerlichen;-)) Haarspitzen, sonst würde es wohl niemand als notwendig erachten, bei jedem Auftritt einen Protest anzukündigen.
Weder die Onkelz noch Frei.Wild und da hat der/die AutorIn komplett Recht, hätten es ohne die nie endende Diskussion um sie in den Mainstream geschafft. Also warum gibt man der Band Frei.Wild auch noch die Möglichkeit ihre Polemik und ihren Pathos auszuleben? Warum hat man es denn zugelassen, dass man sich jetzt als die "Aufständischen" und "Unverstandenden" deklariert?
Ich reihe mich mit gutem Gewissen in die Pro-Frei.Wild-Gruppe ein, nicht etwa, weil ich von der Musik überzeugt wäre, (das ist absolut nicht der Fall) sondern weil ich tatsächlich Respekt vor dieser Kraft habe. Ich bin mir sicher, dass Einige hier (mich eingeschlossen) auf halbem Weg suizidgefährdet gewesen wären und nachgegeben hätten. Diese Band hat das Gehetze allerdings ausgehalten und jetzt verdient man sich im Frei.Wilderischen Lande ein goldenes Nässchen!- Verdient!!
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