giovedì 5 febbraio 2015

Die Schützen auf dem Tannenberg

Die Schützenkompanie Ehrenburg wurde 2003 "von jungen Patrioten" gegründet, seit mehreren Jahren veranstaltet sie in Kiens den sogenannten "Tiroler Ball" - so weit, so gut.
Der Teufel steckt im Detail - besser gesagt, in der Schrift. Sowohl beim offiziellen Logo der Kompanie, als auch bei den Veranstaltungsplakaten von diesem und letztem Jahr wird die Schriftart "Tannenberg" verwendet. Die Plakate für den diesjährigen Ball hängen derzeit im Raum Kiens an Straßen und Wänden.

Das Problem dabei: "Tannenberg" ist eine Schriftart, die nach der Machtübernahme der Nazis in den Jahren 1933 bis 1935 entwickelt wurde und als "deutsche Schrift" galt, während andere Schriftarten als "Judenlettern" gebrandmarkt und verdrängt wurden. Benannt ist sie nach der Schlacht bei Tannenberg, einem heroisierten Sieg der Deutschen im 1. Weltkrieg. Nach 1945 fand die Schrift aufgrund ihres Entstehungskontextes so gut wie keine Verwendung mehr.
Nazi-Plakat mit "Tannenberg" und anderen Frakturschriften

Uns ist klar, dass diese Schriftart heute überall im Internet verfügbar ist. Aber man muss auch sagen, dass es sehr viele Frakturschriften gibt, die unbelastet sind und die vielfach verwendet werden. Dass eine Schützenkompanie, in der zudem der medial versierte SSB-Referent für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Efrem Oberlechner aktiv ist, gerade auf eine  Schriftart zurückgreift, die ihre Ursprünge im Nationalsozialismus hat (zudem noch kombiniert mit den Farben rot-weiß-schwarz), muss als grob fahrlässiger Fehltritt gewertet werden.
Gerade die belastende Rolle der Schützen im Nationalsozialismus sollte hier Sensibilität zum obersten Gebot machen.

Danke an A. für den Hinweis!

1 commento:

  1. Wirklich?!es reggs enk wegn a schriftort auf?! irgntwie find is witzig..

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