sabato 20 dicembre 2014

Wenter-Schule wird umbenannt!

Nach 50 Jahren ist Schluss mit Wenter: Laut Ankündigung der Schuldirektorin wird dieses Thema bei der nächsten Schulratssitzung besprochen werden. Die Schule soll in Zukunft nur mehr "Meran Stadt" heißen oder einen anderen Namen tragen.
Nach dem Aufruf der Antifa Meran und der breiten Berichterstattung in den vergangenen Tagen haben Schulamtsleitung und Schuldirektion den Ball aufgegriffen und reagiert: Eine Umbenennung steht bevor, kann aufgrund des üblichen Prozedere jedoch noch mehrere Monate dauern. Jedenfalls ist Bewegung in die Sache gekommen.
Wie die Schuldirektorin Brigitte Öttl gegenüber Tageszeitung und Alto Adige mitteilte, werde der Schulrat bei seiner nächsten Sitzung über das Thema sprechen und eine alternative Benennung herbeiführen. Mit Beginn des nächsten Schuljahres soll die Umbenennung dann abgeschlossen sein: Entweder soll die Mittelschule einfach "Meran Stadt" heißen, oder aber einen anderen Namen tragen.
Die Namensfindung obliegt dem Schulrat, von verschiedenen Seiten wurden schon Namensvorschläge angebracht: Alexander Langer, Gandhi und Bruno Jori wurden genannt. Wie es auch kommen mag:
Die Antifa Meran begrüßt die angekündigte Umbenennung und bedankt sich bei den Organisationen, die die Kampagne #wegmitwenter unterstützt haben, ebenso wie bei jenen Personen, die durch die wissenschaftliche Aufarbeitung der Nazi-Verstrickungen Wenters die Grundlage dafür geschaffen haben!
Leider gibt es jedoch noch immer viele andere Straßen und Institutionen, welche nach Personen oder Ereignisse benannt sind, die eine ähnlich belastete Vorgeschichte haben. Das Beispiel von Meran gibt jedoch Hoffnung, dass auch diese jetzt verstärkt hinterfragt werden.

giovedì 18 dicembre 2014

Aktion zum Tag der Migration in Meran

In Meran haben Symphatisanten der Antifa Meran mit Flugzettel und Banner Aktionen auf den Internationionalen Tag der Migration hingewiesen.

Schulzentrum Meran

Meran Sandplatz


"Der Baum der Wünsche" - Weihnachtsmarkt

"Der Baum der Wünsche" - Weihnachtsmarkt


Breites Medienecho - Schule und Politik zum Handeln aufgefordert

Update vom 22.12.2014.

Die Medienresonanz auf die Forderung der Antifa Meran zur Umbenennung der Josef-Wenter-Schule war groß. Jetzt sind Schule und Politik am Zug.
Auch Organisationen wie der BGR-Fanclub und die Brennerbasisdemokratie unterstützen die Forderung. Eine Presseschau.

lunedì 15 dicembre 2014

50 Jahre Wenter sind genug!


Seit Herbst 1964 ist die Mittelschule im Meraner Schulzentrum nach dem Schriftsteller Josef Wenter benannt - einem NSDAP-Mitglied und Nazi-Kollaborateur. Im Jahr 2000 wurde im Zuge der Umbenennung des Klebelsberg-Gymnasiums auch der Name der Mittelschule in Frage gestellt. Passiert ist seitdem nichts. Deswegen fodern wir nach 50 Jahren Josef-Wenter-Schule: Weg mit Wenter!

"Deswegen ist das Problem ad acta zu legen.", meinte der ehemalige Direktor Dr. Oswald Kuntner in einem Gespräch zur Umbenennung der Meraner Mittelschule "Josef Wenter" vor sieben Jahren, denn durch die Zusammenlegung der Schulen würde auch der Name verschwinden. Heute heißt die Mittelschule immer noch so. Das Problem dabei: Josef Wenter (1880-1947) war nicht nur ein (im nationalsozialistischen Österreich) durchaus bekannter und erfolgreicher Schriftsteller und Dramatiker; er war auch einer, der "systematisch  kooperiert  hat  mit  dem  österreichischen Ständestaat, vor allem dann aber mit dem deutschen Nationalsozialismus" (Hans Heiss).
Leider wird dieser Umstand gerade auch von jenen, die sich für die Beseitigung der faschistischen Relikte einsetzen, wenig beachtet. Im Zuge einer umfassenden Aufarbeitung der faschistischen und nationalsozialistischen Geschichte Südtirols, die wir seit Jahren konsequent fordern und vertreten, ist die Umbenennung von derart belasteten Straßen- und Institutionennamen ein notwendiger Schritt. Dies gilt insbesondere und erschwerend beim Namen einer Schule, der nicht nur repräsentative, sondern auch pädagogische und Vorbildfunktion für zukünftige Generationen hat.
Die Namensgebung in den frühen 60er-Jahren bleibt teilweise im Dunkeln: Auf einer Plenarsitzung 1963 wird über die Benennung der Schule abgestimmt. Michael Pacher, Karl Wolf, Franz Innerhofer und Josef Wenter stehen zur Auswahl, Pacher erhält vor Wenter die meisten Stimmen. Trotzdem und aus ungeklärten Gründen heißt die Schule ab 1964 Josef-Wenter-Schule. Die Gemeinde Meran hatte zur Benennung ein positives Gutachten abgegeben.
In den 90er-Jahren entspinnt sich eine Debatte um die Namensgebung des Realgymnasiums Bozen: Seit 1981 war es nach Raimund von Klebelsberg benannt, aufgrund seiner nationalsozialistischen Vergangenheit trennt sich die Schule im Jahr 2000 von diesem Namen. Auch die Wenter-Schule gerät in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, die Direktorin Brigitte Öttl sieht jedoch keinen Handlungsbedarf - gesteht jedoch die identitätsstiftende Bedeutung des Namensgebers ein: "Wir  bezeichnen  uns  hier  tatsächlich  als  die  Wenter-Leute,  die  Wenter-Menschen,  wir  machen  die  Wenter-Zeitung. Wir haben ein 'Wir-Gefühl', das wir am Begriff 'Wenter' aufhängen."

10 Gründe für die Umbennennung der Wenter-Schule
  1. Josef Wenter wurde bereits 1932/33 Mitglied der NSDAP - und blieb es selbst dann noch, als die Partei im Juni 1933 vom austrofaschistischen Regime verboten wurde. Aufgrund seiner nationalsozialistischen Betätigung wird ihm 1935 der von Dollfuß ins Leben gerufene "Förderungspreis für Literatur" aberkannt.
  2. Josef Wenters Denken und Schaffen war geprägt von einer nationalsozialistischen Grundüberzeugung. Er glaubte an die Wichtigkeit von "Abstammung", Patriotismus und bedingungslosem Gehorsam. "Er begründet [in seinen Schriften] seine nationalsozialistische Grundüberzeugung, seine Überzeugung für das Gesamtdeutschtum, für die völkische Idee, für das Führerprinzip, das ist ihm sicherlich abzunehmen." (Hans Heiss)
  3. Seine Bildungskonzeption, "die  von  der  Idee  des  'Herrschermenschen',  von Vergangenheitsverklärung  und  Fatalismus  geprägt  ist, [ist] der  nationalsozialistischen  Ideologie  weitaus näher als dem heutigen Demokratieverständnis" (Christina Linger).
  4. Auch die NS-Institutionen, die seinen Lebenslauf mehrfach durchleuchten, um ihn auf seine Tauglichkeit im NS-Apparat (Reichsschrifttumskammer) zu prüfen, bescheinigen Wenter eine "einwandfreie Haltung": „In politischer  Hinsicht  ist  der  Genannte  vollkommen  einwandfrei,  Nachteiliges  wurde  nicht  berichtet."
  5. Wenter wurde 1936 Mitglied des nationalsozialistischen "Bundes der deutschen Schriftsteller Österreichs" (BdSÖ). Bei der Machtübernahme der NSDAP gibt der Bund eine Lobschrift auf Hitler und das Reich heraus, bei der auch Wenter einen Beitrag verfasst. In seinen Notizen steht zudem: "Mein Führer, hab Dank!"
  6. Den Einmarsch der Nazis in Österreich 1938 begrüßt Wenter mit Begeisterung, das ein Jahr später verfasste Gedicht "Fahnenweihe" endet mit den Worten: "Der erste und ewige Deutsche / Hebt die Hand zum Gruss! Mein Führer, Deutschland ist / bei dir!"
  7. Wenter schrieb für die NSDAP-Zeitung "Völkischen Beobachter" und verfasste mehrere Beiträge für die "Innsbrucker Nachrichten", damals Presseorgan der NSDAP in Tirol. 1940 verfasst er auf Wunsch des Tiroler NS-Gauleiters Franz Hofer und in Zusammenarbeit mit dem Wiener Gauleiter Eduard Freienfeld das Schauspiel "Michel Gaismair".
  8. Adolf Hitler setzte Wenter auf jene kurze Liste der "unabkömmlichen Dichter", die aufgrund ihrer Bedeutung für die NS-Kulturpolitik und Propaganda nicht für den Wehrdienst eingezogen werden durften.
  9. Seine politischen Ansichten ändern sich selbst 1943 nur wenig: Wegen Kriegsführung und der "Gotteslästerung" träumt er nun von einem "süddeutschen, katholischen Reich" und wendet sich von der Idee des Großdeutschen Reiches ab, selbst nach dem Krieg bleibt eine Abgrenzung vom Nationalsozialismus aus.
  10. Seine Reaktion auf das Verbot seiner Werke nach dem Ende des Krieges kommentiert er mit antisemitischen Ausfällen: "Wien ist Juden- und Ausländerdomäne geworden, gegen die ich nicht aufkomme.", und "Ich bin's gewiss, dass dies eine Mache der Juden ist, die mir meinen Erfolge neideten." Und auch in seinem Tagebuch wettert er gegen "jüdische Lügen" und die Rehabilitierung jüdischer SchriftstellerInnen nach dem Krieg.
Es sollte klar sein, dass Josef Wenter ein überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus war. Und es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass er sich damit als Namensgeber einer öffentlichen Schule disqualifiziert. Er hätte eigentlich nie in die Auswahl kommen dürfen, hier haben die verantwortlichen Institutionen schlichtweg versagt. Fünfzig Jahre lang ist nichts passiert. Aber es nie zu spät, das Richtige zu tun. Und der Schule einen Namen zu geben, der ihr würdig ist!

Zitate und Informationen aus: Christina Linger 2007, Die öffentliche Darstellung des Südtiroler Schriftstellers Josef Wenter  – eine Studie zum Thema „Vergangenheitsbewältigung“. Diplomarbeit. Verfügbar in der Tessmann- und Universitätsbibliothek Luis Durnwalder Bozen sowie digitalisiert als PDF.

lunedì 24 novembre 2014

Unser rechtes Tirol

Überarbeitet am 25.11.14, 14:00 Uhr.

Das Online-Portal "unsertirol24" sendet seit diesem Herbst Nachrichten aus Nord-, Süd- und Osttirol. Eine Bereicherung für die monopolisierte Medienlandschaft Südtirols? Im Gegenteil.
Die ältesten Artikel sind mit 30. September 2014 datiert, seit Oktober wird täglich aktualisiert. Inhaltlich ist das, was als "Nachrichten aus Österreich (!) und der Welt" verkauft wird, eine dampfende Mischung aus zweizeiligen Meldungen, Presseverlautbarungen von Parteien und Verbänden aus dem rechten Lager und redaktionelle Meinungsmache, die sich in den Mantel journalistischer Objektivität hüllt:

  • Der Großteil der Nachrichten besteht aus Chronik-Meldungen von APA oder anderen Presseverteilern, die oft nicht länger als wenige Zeilen sind.
  • Daneben finden sich überdurchschnittlich viele Pressemitteilungen von Schützenbund, Süd-Tiroler Freiheit, Heimatbund und Freiheitliche.
  • Viele Artikel sind stark ideologisch gefärbt, werden jedoch als Berichte deklariert: Beispielsweise ist in einem Artikel der Name einer NGO, die sich für EinwandererInnen einsetzt, im Titelbild durchgestrichen, ihre Aussagen werden als Lügen bezeichnet.
  • In der Rubrik "Kolumne" kamen bis jetzt Cristian Kollmann (STF), ein Redaktionsmitglied und ein "deutsch-österreichischer Historiker" zu Wort, der unter dem Pseudonym "Reynke de Vos" auftritt.
  • Kein Wunder, dass da auch "Exklusivinterviews" mit Frei.Wild nicht fehlen dürfen. Und Aussagen an der Grenze zur Verschwörungstheorie: "Im Internet kursieren die Vermutungen, dass es für die Redaktionen der großen Fernsehanstalten – nach den jüngsten Hooligan-Randalen in Köln – die Anweisungen gibt, alles was irgendwie heimtbewusst ist, als rechtsradikal abzustempeln."
Ein Blick auf das Redaktionsteam bringt etwas Licht ins Dunkel:
  • Da wären zunächst die beiden Spitzen-Schützen Efrem Oberlechner (rem) und Elmar Thaler (eth) vom Südtiroler Schützenbund, ebenso wie dessen Haus-und-Hof-Historikerin Margareth Lun (ML).
  • Dann ein gewisser Rupert Gietl (gru), wahrscheinlich der Sextner Archäologe, der im STF-Umfeld anzusiedeln ist.
  • Dann - und jetzt wird's übel - Lukas Steinwandter (st), ein "stolzer Südtiroler", der nicht nur für Junge Freiheit und eigentümlich frei geschrieben hat, zwei Publikationen aus dem Spektrum der Neuen Rechten im Übergangsbereich von Konservativismus und Rechtsextremismus. Befremdlich ist, dass er am 13. November 2014 einen Artikel auf "unsertirol24" veröffentlichte, den er einen Tag zuvor in der Jungen Freiheit online gestellt hat.  Und auch für die Blaue Narzisse hat er geschrieben, einer ausländerfeindlichen Jugendzeitschrift, die üblicherweise für ihre Faszination für die neofaschistische Bewegung CasaPound bekannt ist.
  • Diese nette Truppe wird gekrönt durch Georg Dekas, der "Chefredakteur und für den Inhalt verantwortlich im Sinne des Presserechts" ist. Dekas war einst beim südtiroler Privatsender TV3, wurde danach Herausgeber der Athesia-Zeitschrift BAZ und arbeitete für das Landespresseamt. Daneben mischt(e) er bei kleineren Projekten wie dem Tisner und Lananer Gemeindeblatt oder Plus Bozen mit. Wie sich die Zusammenarbeit mit "unsertirol24" und den Schützenvertretern ergeben konnte? Ein Artikel des Schützenbundes vom September 2013 gibt einen Hinweis: Dort lobt der SSB die "sehr positive" Berichterstattung von Dekas über die "Unabhängigkeitsbestrebungen der Europäischen Völker".
Wie sich das Projekt finanziert, bleibt unklar. Sicher ist jedoch, dass es sich dabei nicht um ein normales Nachrichtenportal handelt, das eine Redaktionslinie fährt, die halt weiter rechts steht. Vielmehr zeigen sich hier rechte Meinungsmache in journalistischem Gewand und personelle Konstellationen, die keinerlei Gespür für eine Abgrenzung vom rechten Rand erkennen lassen. Oder wie es ein Facebook-Nutzer auf den Punkt bringt: "Was Fox News kann, kann Südtirol schon lange."

mercoledì 29 ottobre 2014

NSU und Südtiroler Neonazis

Ein Artikel des Bayrischen Rundfunkes zu der Terror Organisation NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) und Verbindungen nach Südtirol. Mit einem Beitrag der Antifa Meran.

Auszug: 

"NSU-Reportage deckt Verbindungen auf

Die deutschsprachige Neonazi-Szene macht nicht an den Grenzen Halt. Im Rahmen einer groß angelegten ARD-Hörfunkreportage haben BR-Autoren nun Kontakte bis nach Südtirol offengelegt. Die Verbindungen reichen tief in den NSU hinein.

Kaum eine Gegend in Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten einen derartigen Aufstieg erlebt wie Südtirol - vom einstigen Armenhaus zur prosperierenden Region. Das Land mit seiner durchaus leidvollen Geschichte, das lange Zeit Spielball war zwischen Italien, Deutschland und Österreich, hat von seiner Zweisprachigkeit und dem Status als autonome Region innerhalb Italiens also durchaus profitiert. Und trotzdem ist der Nationalismus weiterhin virulent - und damit auch neofaschistisches Gedankengut. Die Kontakte Südtiroler Neonazis reichen bis ins enge Umfeld der deutschen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Es gab also enge Beziehungen bis hinein ins direkte NSU-Umfeld - insbesondere von Neonazis aus dem Raum Meran, wo sich vor etwa acht Jahren eine militante Neonazi-Szene etablierte, die alles ins Visier nahm, was nicht in ihr braunes Weltbild passte, sagt Aaron Kuttner von der Antifa in Meran: "Die Neonazis haben mit zehn, 20 Leuten vor den Schulen gewartet und dann die Leute bedroht und verprügelt. Auch vor Jugendzentren oder wenn Konzerte waren, sind sie aufgetaucht, zum Teil mit Baseballschlägern und Schlagstöcken und Ketten..."

Hier geht es zum vollständigen Artikel

lunedì 27 ottobre 2014

Bozner Band im internationalen Neonazi-Netzwerk

"Blood&Honour Hexagone" ist die französische Sektion des weltweiten Neonazi-Netzwerkes und organisiert am 13.12.2014 ein Konzert unter dem zweideutig-eindeutigen Titel: "White Christmas III".
B&H Konzert mit Bozner Band
Unter dem germanischen Irminsul-Symbol prangt groß die 28, welche in der rechtsextremen Szene einschlägig bekannt ist als Abkürzung für Blood&Honour (2=B, 8=H).  
Mit dabei: Green Arrows, eine rechte Hardcore Band aus Bozen, deren Mitglieder der Vereinigung CasaPound nahestehen.
Das Hauptziel von Blood & Honour ist es, rassistische und rechtsextreme Musik zu verbreiten, aber sie bieten auch Schriften wie das Feldhandbuch (Field Manual) und Der Weg vorwärts (The way forward) an: „Diese fordern eine hierarchiefreie und zellenorientierte Organisation für Terrorakte, um Migranten und Andersdenkende in Schrecken zu versetzten.“ Die NSU-Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bedienten sich ebenfalls dieser Handbücher.

Der bewaffnete Arm des Netzwerkes, Combat 18 (steht für Kampftruppe Adolf Hitler), wird für eine Vielzahl von Bombenanschlägen, Morden und Mordversuchen, verantwortlich gemacht. Auch Südtiroler Naziskins, welche dem Blood & Honour-Netzwerk nahestanden, hatten 2008 bei einem Treffen mit deutschen Neonazis aus Bayern und Franken "über die Möglichkeit der Durchführung fremdenfeindlicher 'exemplarischerAktionen' diskutiert und eine detaillierte Kartenauswertung vorgenommen, um Geschäfte (Kebaps und andere) ausfindig zu machen, die von außereuropäischen Staatsangehörigen geführt werden".
Der inhaftierte mutmaßliche NSU-Helfer Ralf Wohlleben etwa habe mehrfach an Treffen mit Gruppen wie "Skinhead Tirol Sektion Meran" und "Veneto Fronte Skinheads" in Italien teilgenommen und Geld übergeben "für die Unterstützung von Kameraden, die sich in Schwierigkeiten befinden"

Mit diesem Konzert, welches enthusiastisch auf der Facebook-Seite der Band Green Arrows angepriesen wird, zeigt sich abermals die rechtsradikale Einstellung der Band.

Die Band Frakass
Auf der Bühne steht die Bozner Band unter anderem mit Frakass, einer alteingesessenen französischen Neonazi-Band, die in ihren Liedern dem Maschinengewehr der Wehrmacht huldigt und den Bretonischen Waffenverband der Waffen-SS als Vorbild stilisiert. Bei ihren Konzerten spielen sie außerdem das Lied „White Power“ der Band Skrewdriver. Der Sänger Ian Stuart ist kein anderer als der Gründer des Blood & Honour-Netzwerkes. In diesem Lied fordert die Band ein "weißes" England und dieses sofort, bevor es zu spät sei.

Die anderen beiden Bands Battle Dogs und Nessuna Resa spielten bereits bei dem von der Antifa Meran erwähnten Konzert in Leifers 
Bereits mit einem Blick auf das Titelbild auf der Facebook-Seite der Battle Dogs erschließt sich die ideologische Positionierung der Band. Im Hintergrund sieht man einen Kampfbomber mit aufgedruckten Hakenkreuzen. Auch der aktuelle CD-Titel ist einschlägig: „White & Loud“.
Nessuna Resa sind alte Freunde der Green Arrows und bespielen ausschließlich Shows mit rechtsextremen Hintergrund, wie zum Beispiel für das Skinhouse Eventi oder die Varese Skinheads.

giovedì 23 ottobre 2014

Südtirol am Arm, Großdeutschland im Hirn

Nach der unglaublichen "Panne" der Betreiber der Seite "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten", über die wir schon auf Facebook berichtet hatten, werden jetzt weitere Neuigkeiten zur deren Gesinnung bekannt.
Über 15.000 neue Likes innerhalb weniger Tage verzeichnete die Seite, die in letzter Zeit zu einem Sammelbecken von Ausländerhasser und Rassisten geworden war und sich nicht scheute, Etschlichter-Artikel zu verlinken. Dass dieses "Like-Wunder" kritische Fragen nach sich zog, hätten sich die Betreiber eigentlich denken können. 

Das Like-Wunder
Aktivste Nutzer in Istanbul, ein Plus von 16.200 Likes innerhalb weniger Tage.
Nach der ersten Einkaufstour: Nur 35% der Likes kommen aus Italien.
Am Ende sind es gar nur mehr 16%, bzw. 2.600 von 20.000 Likes, die aus Italien kommen.
Nach unserer Meldung hat auch Salto.bz berichtet. Die Betreiber waschen jetzt ihre Hände in Unschuld:
"Weiters wurden keinerlei Angebote von Facebook angenommen um mehr Daumen zu bekommen. So waren auch wir verblüfft über die vielen Likes, als auch über die Herkunft der gefällt-mir Angaben."
Dass sie keine Angebote von Facebook angenommen haben, ist klar - das Netzwerk bietet nur die Möglichkeit an, die Sichtbarkeit von Posts und Seiten zu erhöhen. Den Verkauf von Likes bieten diverse Internetfirmen an.

Seitenbetreiber mit einschlägigem Hintergrund
Neben dieser "Lappalie" ist jedoch ein anderer Umstand relevant: Einer der Seitenbetreiber weist einen deutlichen Hang zu faschistoidem Gedankengut auf, wie sein Facebook-Profil zeigt.
Der Minderjährige aus dem Pustertal ist nicht nur Anhänger von Frei.Wild, Süd-Tiroler Freiheit und dem patriotischen Lager, wie diverse Devotionalien und das Adler-Tattoo auf seinem Oberarm zeigen.

Mit einem Fuß steht er auf reichsdeutschem Boden. Lieblingszitat auf Facebook:
Staatsbürger kann nur sein wer Volksgenosse ist.
Volksgenosse kann nur sein wer deutschen Blutes ist.
Die grenzen von Körper und Geist bestimmt allein der Wille
Unter seinen Bildern Wehrmacht, Landser und Panzer neben Autos und (geschwärzten) Familienfotos:

Bei den geliketen Seiten das Großdeutsche Reich, die Wehrmacht, der Attentäter Breivik und die nationalistische Partei "III. Weg".

Dies zeigt nicht nur, welche Motivation einige der Seitenbetreiber aufweisen, vor allem aber wird der Handungsbedarf des sozialen Umfelds eines Jugendlichen deutlich, der drauf und dran ist, in die Neonazi-Szene abzurutschen und ins Visier der Polizei zu geraten.

giovedì 9 ottobre 2014

Die Fremdenfeindlichkeit und der öffentliche Dienst

Ein langjähriger Mitarbeiter des Meraner Krankenhauses postet auf Facebook fremdenfeindliche und hetzerische Aussagen. Es werden Muslime und Andersdenkende beleidigt und herabgewürdigt. 
Jetzt wurde auch der Verwaltungskoordinator des Krankenhauses verständigt, der laut Salto sofort Stellung bezogen hat:

"Wir danken für die Mitteilungen und versichern Ihnen, dass wir diese Äußerungen aufs Schärfste verurteilen. Wir sind dabei, eine sofortige Lösung zu suchen. Der Verwaltungskoordinator Dr. Gottfried Federspiel."

Hier einige Screenshots von den Beiträgen, die auf seinem Facebook Profil frei zugänglich sind:





Der SS-Handwerker

In einem Artikel der FF wird über einen junges Aushängeschild des Landesverbandes der Handwerker (LVH) berichtet. Der 23. jährige B. A. aus dem Pustertal posiert mit tätowiertem Oberkörper auf einem Plakat. Genauer betrachtet erkennt man einen deutschen Soldaten mit SS-Runen. Zur FF sagte A., der laut seinem Facebook-Profil auch Kampfsport betreibt, dass er "einiges von rechtsextremer Gesinnung halte."
Der Artikel der FF
„Unsere Großväter waren bei diesen Soldaten, das waren sicher nicht alles Deppen.“, geht es weiter.

Die FF stellt sich berechtigterweise die Frage, ob Menschen mit offensichtlich rechtsextremer Gesinnung Werbung für die Berufsweltmeisterschaft machen dürfen. Dazu bekräftigt dieser Fall noch etwas: Rechtsextreme Gesinnung ist in Südtirol längst salonfähig geworden – oder sie ist es noch immer. Stört euch daran!

venerdì 3 ottobre 2014

"Gegen Rassismus!" - Banner-Aktion in Meran

Mehrere Meraner haben in einer nächtlichen Banner-Aktion ein deutliches Statement gegen Medienhetze und Rassismus abgegeben. Heute sollte nämlich die umstrittene Anti-Gewalt-Demonstration stattfinden.
Einer Mitorganisator, der sich den "Führer" herbeiwünscht; Neofaschisten, die ihre Teilnahme ankündigen; Rassisten, die im Internet fleißig mitkommentieren - die Demonstration "gegen (Ausländer-)Gewalt" drohte, zu einem Auflauf von Kellernazis und Trollfaschisten zu werden.
Dies zeigt, wie nicht nur die Gewaltepisode der vergangenen Tage, sondern der gesamte Diskurs über Einwanderung von rechtsradikalen Kräften als Einfallstor benutzt wird, um ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten. Aber auch etablierte Rechtsparteien sehen sich im Aufwind und nutzen das Thema für ihre Zwecke: Durch die Gleichsetzung von Einwanderung und Kriminalität propagieren sie eine Asylpolitik, die nur aus Mauern und Handschellen besteht.
Nachdem einige kritische Berichte auf salto.bz und in der Tageszeitung erschienen sind, der Gemeinderat David Augscheller einen Dringlichkeitsantrag im Gemeinderat eingereicht hat und AntifaschistInnen im Internet auf die hetzerischen Beiträge reagierten, wurde es der Organisatorin zu heiß - die Demonstration wurde abgesagt. Dass, wie sich herausstellte, der Haupttäter ein italienischer Staatsbürger zu sein scheint, bekamen die meisten gar nicht mehr mit.
Gegen die Fälle brutaler Gewalt muss vorgegangen werden. Den rechten Kräften geht es aber nicht um die Lösung des Gewaltproblems in Meran, sondern um die Kriminalisierung von Einwanderern. Das ist ist auch vielen Stadtbewohnern bewusst: Mehrere Meraner haben nun in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt und auf die Rolle der Medien bei der verbalen Eskalation der Debatte hingewiesen. An mehreren Orten der Stadt wurden Banner und Plakate mit Sprüchen aufgehängt, die ein Ende der medialen Hetze und einen kritischeren Umgang mit der Schlagwort-Presse forderten - ein Anliegen, dem man sich nur anschließen kann. Denn Kampagnen wie "Stoppt die Gewalt" und ungefilterter Hass in den Kommentarbereichen von Nachrichtenseiten und sozialen Netzwerken erzeugen ein bedrohliches Klima. In diesem Sinne: Gegen Rassismus, in Meran und überall!
"Gegen Rechtspopulismus und Medienhetze"
"Meran|o against Racism"
"Presse hinterfragen, Medienhetze stoppen"
Plakat mit dem "Führer"-Kommentar des Mitorganisators

sabato 6 settembre 2014

Wir haben was zu sagen! - Kommentar

"Aus aktuellem Anlass sei angemerkt, dass es immer heißt, dass man sich früher oder später an alles gewöhnt, dass der Mensch ein sogenanntes Gewohnheitstier ist und sich irgendwann mit allen möglichen Missständen abfindet. Irgendwie scheine ich, mit vielen anderen Kulturschaffenden, aber nicht zu dieser Spezies der Gewohnheitstiere zu gehören. Denn meine Wut, mein ziviler Ungehorsam und meine Erbostheit über die Borniertheit und Verschlossenheit mancher "Großkopfeten" in diesem Land wächst von Mal zu Mal und mit jeder weiteren Meldung darüber, dass wieder einmal eine der vielen alternativen und ehrenamtlichen Veranstaltungen in diesem Land mit irgendwelchen Prügeln, angsterfüllten Bürgermeistern, Sicherheitsfetischisten oder übertrieben arrogant-autoritären Polizeikräften, die schon lange das rechte Maß verloren haben, zu kämpfen haben.

Initiativen, Kulturschaffende und Musiker sowie Künstler aus der alternativen Szene gibt es in Südtirol mittlerweile fast schon wie Sand am Meer. Ich habe im Laufe der letzten 10 Jahre viele dieser engagierten und feinfühligen, kreativen und musischen Menschen kennengelernt. Die Szene ist bunt, aufregend und bietet in allen Sparten, Genres und Ausstaffierungen immer wieder Neues, Spannendes und Bereicherndes. Allein in diesem Sommer gab es über 60(!) verschiedene, kleinere und größere Musikfestivals und Open Airs zwischen Brenner und Salurn. Solche aus der Rockszene, andere die dem Punk, der Ska- oder der Reggae-Musik verfallen sind, wiederum andere, die mit grungigen oder folkigen Klängen ihr Publikum begeistern konnten, solche die der heimischen Elektronikszene ein breites Programm anbieten, jene die dem Hip-Hop neue Türen öffnen, schwierige, komplizierte, einfach gestrickte und gänzlich andere, die nur schwer einzuordnen, zu definieren sind, die lauten und harten, die ganz ruhigen und leisen, aber doch immer solche, die etwas zu sagen haben.

Allen ist gemeinsam, dass sie abseits der Feuerwehr- und Schützenfeste, abseits der Kirchtage, Dorffeste, Weinverkostungen und brauchtums- bzw. traditionsgebundenen Veranstaltungen in Südtirol eine Alternative darstellen möchten. Aber niemand, den ich in meiner kulturellen Schaffenstätigkeit kennengelernt habe, wäre jemals auf die Idee gekommen die klassischen Feste und Events in Südtirol schlecht zu reden oder diesen das Existenzrecht abzusprechen, im Gegenteil. Jedem Veranstalter und Kulturschaffenden, der Menschen zusammenbringt, um diesen dann in der Folge die Möglichkeit zu bieten gemeinsam zu feiern, sich abseits von Arbeit und sonstigen Verpflichtungen des Lebens anderweitig ausleben zu können, andere Leute zu treffen, zu lachen und zu tanzen, dem sollte ein Mindestmaß an Respekt und Anerkennung zuteil werden. Es ist nicht selbstverständlich, in monatelanger Kleinstarbeit und Vorbereitung sich für die Allgemeinheit einzusetzen und ehrenamtliche Stunde um Stunde abzudrücken, nein, es ist ein Geschenk, ein wohlwollendes Zeichen an und für eine offene und freiere Gesellschaft. All diesen Menschen gebührt ein großer Dank und dies vor allem deshalb, weil sie den Besuchern dieser Veranstaltungen und Feste die Möglichkeit der kulturellen Vielfalt und Abwechslung bieten, weil jeder frei nach Geschmack und Lust sich dort hin begeben kann, wo es ihm/ihr am besten gefällt, wo er/sie sich am wohlsten fühlt.

Nicht alle Gemeinden und Bürgermeister Südtirols machen es den alternativen Kulturschaffenden schwer. Es gibt solche und solche. Dennoch musste man in den letzten Jahren aufgrund vieler Beobachtungen und auch aufgrund vieler eigener Erfahrungen feststellen, dass es sehr viele engagierte Menschen gibt, welche große Schwierigkeiten haben wenn es darum geht, Lizenzen und Genehmigungen für solche Veranstaltungen zu erhalten. Der Fall des Miracle Hill und die Posse mit der Polizei und dem Bürgermeister von Völs steht letztlich nur stellvertretend für all jene Festivals und Konzerte die es schon lange nicht mehr gibt, die mit Polizeiwillkür zu kämpfen haben, denen man im Dorf und auch in der Stadt zu verstehen gegeben hat, dass es den Entscheidungsträgern und Herrschenden lieber wäre, wenn es solche Veranstaltungen nicht geben würde. Dass Südtirol ein Land sei, dessen Erfolg in erster Linie auf dem Tourismus für Senioren aus dem deutschsprachigen Raum fußt und es daher nicht angebracht sei, wenn während der Hochsaison diese Geldbringer in ihrem wohlverdienten Urlaub gestört werden. Die engmaschigen Verbindungen zwischen Tourismustreibenden und Politik haben in diesem Land ein Maß erreicht, das dazu beigetragen hat, dass all jene, die nicht in diese Prozesse eingebunden sind und mit ihren Veranstaltungen letztlich zu lästigen Störenfrieden wurden, von diesen Gruppen geächtet und in ihren kreativen Impulsen beschnitten und aufgehalten worden sind.

Letztlich haben diese Drangsalierungen und die vielen Verbote auch dazu geführt, dass kreative, talentierte und motivierte junge Menschen diesem Land den Rücken gekehrt haben und in Städte und Länder ausgewandert sind, die sie mit offenen Armen empfangen haben. Dieser Vorgang nennt sich im Englischsprachigen "braindrain" und bedeutet letztlich nichts anderes als "Gehirn-Abfluss", im Sinne von Talentschwund und dadurch in unmittelbarer Folge Abwanderung der Intelligenz. Akademiker, Künster und Kulturschaffende verlassen in Scharen dieses Land und niemand scheint sich besonders daran zu stören. Denn in Südtirol gibt es eine bestimmte gesellschaftliche, konservative, dem Besitz zugetanene Bevölkerungsschicht, die entweder aus dem Tourismus oder der Landwirtschaft kommt und der nichts mehr gelegen kommt, als dass diese Menschen nie wieder nach Südtirol zurückkehren, um die bestehenden Verhältnisse auch nicht im geringsten zu gefährden.
Wenn man sich dann weiters vor Augen führt, dass ein von minderjährigen Rappern mit migrantischem Hintergrund produziertes, wenig-professionelles Musikvideo für einen größeren gesellschaftlichen Aufschrei, mitsamt den einhergehenden, bösartigen, rassistischen Beißreflexen sorgt, als wenn ein Benefizfestival, das in monatelanger Kleinstarbeit geplant wurde, eine Woche vorher mit einer äußerst fadenscheinigen Begründung abgesagt werden kann, dann kann einem schon Angst und Bange werden.
Wenn mensch daraus folgend konstatieren muss, dass sich allzu viele schon längst an diese Dinge gewöhnt haben, dann kann das Fazit bzw. die Schlussfolgerung daraus nur lauten, dass eine eintönige Verdummung, eine geistig-moralische Zurückgebliebenheit mehr denn je von bestimmten Gruppierungen dieses Landes gewünscht und gefördert wird und den kreativen und musisch veranlagten Menschen zu verstehen gegeben wird, dass sie hier in diesem auf Tradition und Brauchtum, oder soll ich sagen, Geld bedachten Land, schlicht und einfach nicht willkommen sind. Wenn man sich dieser Dinge gesamtgesellschaftlich eingedenk wird und versteht, dass man es hier mit einer subtilen, nicht sofort erkennbaren Form von Gewalt zu tun hat, dann ist es mehr denn je an der Zeit, sich an den guten alten Platon zu erinnern, der damals schon wusste: "Kultur ist der Sieg der Überzeugung über die Gewalt." Wenn sich also nur mehr mutige und überzeugte Menschen in diesem Land diesen Missständen entgegenstellen und zusammentun würden - die Chance ist noch nie größer gewesen, eine Veränderung, einen Umsturz der bestehenden kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnisse zu erreichen."

Thomas Kobler
Mitveranstalter Rock the Lahn und Vorstandsmitglied des Ostwestclubs

lunedì 1 settembre 2014

Polizei kriminalisiert antifaschistischen Protest

Text von AktivistInnen zu den Vorfällen am Samstag in Meran
"In Meran hat die Polizei am letzten Samstag versucht, antifaschistischen Protest gegen das hetzerische Treiben der neofaschistischen Partei „Forza Nuova“ einzuschränken. Wir waren trotzdem dort.
Nach dem großen Erfolg des Flashmobs um den Infostand der Neofaschisten vor einigen Wochen hatte Forza Nuova einen weiteren Infostand angekündigt. Am vergangenen Samstag, 30. August 2014, wurde der Infostand dann am Kornplatz in Meran aufgestellt.
Es ist klar, dass in Italien im Umgang mit dem faschistischen Lager viel falsch läuft; die Gesetzesgrundlagen für die Verfolgung solcher Bewegungen sind dürftig, und bei der Anwendung sieht es noch schlechter aus. Dass legitime und legale Protestaktionen dann aber mit polizeilichen Mitteln zu Verhindern versucht werden, ist inakzeptabel und wirft ein schiefes Licht auf die Verantwortlichen.
Was ist geschehen? Die von den letzten Erfolgen offensichtlich nicht erfreute Polizei hat die AntifaschistInnen bereits im Vorfeld davor gewarnt, wieder aktiv zu werden. Ihnen wurde unter anderem mit einer Anzeige gedroht, falls sie sich auch nur in der Nähe des faschistischen Infostandes aufhielten. Alle, die sich dem Platz nähern, würden zudem einzeln abfotografiert und aufgeschrieben.
Aber damit nicht genug: Die Polizeikräfte der Digos konnten es scheinbar nicht erwarten, dass jemand diese Auflagen missachtete, und versuchten, einige der AntifaschistInnen, die sich in einer Bar in der Altstadt zusammengefunden haben um später Flugblätter zu verteilen, einzuschüchtern. Mit Foto- und Videokameras versuchte ein Polizist in Zivil aus einigen Metern Entfernung Aufnahmen von den anwesenden Personen zu machen, die sich im Außenbereich der Bar aufhielten. Zudem wurde die Aufforderung geäußert, „die Gruppe in der Bar (!) soll sich jetzt auflösen, und für die Flugblattaktion sollte keine der Gruppen aus mehr als drei Personen bestehen."
Im Klartext: Demonstrationsfreiheit ist ein Grundrecht; es ist eine Pflicht, wenn faschistische Kräfte aufmarschieren. In Meran hat die Polizei alles daran gesetzt, dies zu verhindern, hat AktivistInnen eingeschüchtert und wie Kriminelle behandelt. So sieht es aus.
Andererseits: Im Anschluss wurde eine nur im oberen Teil des Zentrums genehmigte Flugblattaktion, durchgeführt, während Forza Nuova wieder einmal allein auf weiter Flur dastand. Die rund fünf Aktivisten aus Südtirol, von denen wohlgemerkt nur zwei aus Meran sind, mussten sich Verstärkung aus Trient und Verona holen, um hier den Schein von Präsenz zu wahren. Denn Fakt ist: Es gibt Forza Nuova nicht in Meran, weder als Organisation, noch als ernstzunehmende politische Kraft. Und wir werden alles tun, dass das auch so bleibt!"
Flyer der AntifaschIstinnen
FN Gazebo am Kornplatz / Meran
Neofaschistische Verstärkung von Außerhalb

domenica 31 agosto 2014

WIR KOCHEN UNSERE SUPPE SELBST

Viel Polemik gab es in den vergangenen Tagen rund um das "Miracle Hill Festival", das nach einem Verbot in die Industriezone nach Bozen verlegt wurde. Der folgende Text, der als Flyer auf dem Festival von einigen Besuchern verteillt wurde, kritisiert die allgemeine Politik und die Verbote wenn es um alternative Veranstaltungen in Südtirol geht:


NEHMT DIE KOCHLÖFFEL IN DIE HAND 


"Dieser Text bezieht sich auf keine bestimmte Gemeinde in Südtirol und auf kein bestimmtes Festival, da sich die Politik und Handlungspraxen kaum unterscheiden und immer wiederholen. Wieder einmal hat die Politik, gemeinsam mit ihrer rechten Hand, den Ordnungshütern, zu Gunsten einer konservativen, ausgrenzenden und profitorientierten Meinung entschieden. Wenn man nicht auf der Seite der Machthaber und Reichen steht, sich nicht kommerziell vermarktet, oder zu den Kastelruther Spatzen gehört, hat man in diesem scheinheiligen, vermodernden Land schon verloren. Von Kindesbeinen an wird uns eingetrichtert den Kopf nieder zu halten, da es uns auf unserem schönen Flecken Erde doch schon so gut gehe und wir doch schon so privilegiert seien. So werden täglich künstlerische Initiativen, alternative Veranstaltungen, nicht profitorientierte Projekte, Straßenmusiker und ganz allgemein junge Menschen boykottiert bzw. ausgegrenzt, ohne dass groß Wirbel darum gemacht wird! "Wir bieten euch doch eine kommerzielle Alternative, wir bieten euch Diskotheken und asphaltierte teure Festivalgelände, gebt euch mit dem kleinen .Knochen zufrieden und haltet euren Mund!'', wird uns vermittelt. Wir haben genug! Wir wollen uns nicht mehr alles bieten lassen! Wir WOLLEN KUNST UND KULTUR FÜR ALLE! Die letzten Vorkommnisse sind für uns der Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt. Junge Organisatoren, Kulturschaffende und interessierte Jugendliche sind von Repression, Einschüchterungen und Kriminalisierung betroffen! Das ist unser Land! Es ist genug Platz für alle da! Werdet kreativ! Organisiert euch! Nehmt euer Schickt.al selbst in die Hand! Fight for our right to be! macht freie Kunst und zeigt den Autoritäten euren bunten Finger... ähhhmmm .. EURE KOCHLÖFFEL. WIR SUEDITOLER'INNEN KOCHEN UNS UNSERE SUPPE SELBST!"


PRENDIAMO IN MANO I NOSTRI MESTOLI


"Questo testo non fa riferimento né ad un preciso Comune dell'Alto Adige né ad un determinato festival, poiché i politici con i loro "sistemi operativi" si ripetono sempre distinguendosi raramente per le proprie scelte. Ancora una volta la politica, sostenuta dai supervisori braccio destro della legge, ha scelto a favore di un'opinione pubblica conservativa, marginale e avida. Se in questa nostra Provincia ipocrita e borghese non sali sulla barca di chi ha il potere di farsi ascoltare, se non ti omologhi o se non fai parte dei Kastelruther Spatzen, hai già perso in partenza.

Fin da piccoli veniamo indottrinati ad abbassare la testa, ad accontentarci di ciò che abbiamo, poiché ciò che abbiamo è già tanto: la nostra piccola bolla di sapone nel caos, privilegiati in questo nostro angolo di paradiso. Diventa quindi sempre più difficile creare un'iniziativa alternativa come eventi musicali/artistici e progetti no-profit. Artisti di strada, come gran parte della gioventù, vengono emarginati e standardizzati, senza che ciò faccia clamore o abbia anche solo una minima risonanza. "Non preoccupatevi giovani! Comunque vi vengono offerte alternative commerciali: avete discoteche e costosi luoghi cementati dove poter organizzare i vostri eventi.”Accontentandoci degli ossicini, teniamo la bocca chiusa! Ne abbiamo abbastanza! Quello che ci viene offerto non è ciò che vogliamo!

Gli ultimi eventi sono stati per noi la goccia che ha fatto traboccare il vaso, l'ennesimo sopruso. Organizzatori indipendenti, attivisti culturali e giovani interessati vengono intimoriti e criminalizzati dalla repressione, dal silenzio, dall'omertà. Questa è la nostra terra e di spazio ce n'è abbastanza per tutti!!! Cerchiamo di essere creativi, organizziamoci! Prendiamo il nostro futuro in mano. Organizziamoci!

Riprendiamoci i nostri spazi! FACCIAMO ARTE E RENDIAMOLA LIBERA, facciamo vedere il dito alle autorità! ...oops, facciamo vedere II MESTOLO alle autorità! FIGHT FOR YOUR RIGHT TO BE! ABBIAMO UN MINESTRONE DI IDEE E INIZIATIVE E LA ZUPPA CE LA CUCINIAMO DA SOLI!"


sabato 2 agosto 2014

Kreativer Protest - Forza nuova? Pagliacci!

Am heutigen Samstag den 02. August hat sich die neofaschistische Partei „Forza Nuova“ in Meran mit einer Unterschriftensammlung gegen „Immigration“ präsentiert. Einmal wieder versuchen die „Ewiggestrigen“ mit ihren plumpen Parolen und Forderungen auf Stimmenfang zu gehen. Die ausländerfeindliche und homophobe Partei versucht seit einiger Zeit wieder in Meran Fuß zu fassen.

Rund um einem „Gazebo“ in der Sparkassen-Straße versammelten sich am Vormittag an die Fünf Rechtsextreme, mit FN-Fahnen und Flyern. 

verkleidete AntifaschistInnen
Eine Gruppe von ca. 20 antifaschistischen AktivistInnen, deutscher sowie italienischer Muttersprache, hat einen spontanen Flash-Mob veranstaltet, um zu zeigen, dass in Meran kein Platz für Faschismus und Diskriminierung sei.
Mit Hüten, Perrücken, und Scherzbrillen ausgestattet gab es eine kleine „Trash-Party“ direkt vor dem Stand der Forza-Nuova. Unter den Augen der verdutzten Neofaschisten und Polizisten wurde die Situation auf absurde Weise ins lächerliche geführt. Nach einem Tanz und bei einem anschließenden Sit-In galt die ganze  Aufmerksamkeit der Passanten der verrückten Protestgruppe. Die Leute der FN störten sich an der Präsenz der Gruppe und konnten so gut wie keine Unterschriften sammeln. Alledem zum Trotz hat ein rechtsextremer Parteianhänger einen „Selfie“ von sich und den AntifaschistInnen im Hintergrund gemacht. Einer der Teilnehmer des Flashmobs erklärte, „er sei heute hierherzukommen um auf kreativer Art und Weise ein Zeichen gegen Neofaschismus zu setzen, die Faschisten würden sich hinter der demokratischen Fassade verstecken, welche aber klar erkenntlich eine rechtsextreme Ideologie ist, die von katholischer Tradition und Nationalismus geprägt ist. Auch wenn er mit der Perücke bewusst lächerlich aussieht, die richtigen Clowns seien unter dem Gazebo. Er sei für das friedliche Zusammenleben in Meran, und gegen nationalistischen Gruppen.“

Von den Passanten ignoriert, von den Antifaschisten ins lächerliche gezogen, und nach einem starken Regenschauer haben die Anhänger von Forza Nuova nach einigen Stunden mit langen Gesichtern ihre Sachen gepackt und haben sich aus dem Staub gemacht.

Meran hat ein weiteres Mal gezeigt dass es eine bunte und antifaschistische Stadt ist.



"Zugele" ums Gazebo der Faschisten

"Bexn" gegen Rechts


Quest'oggi, sabato 2 agosto, i neofascisti di Forza Nuova si sono presentati in piazza per una raccolta di firme contro l'immigrazione. Non è la prima volta che questo partito xenofobo e omofobo cerca di ritagliarsi uno spazio a Merano e anche oggi questi nostalgici relitti del passato hanno tentato di propagandare le loro idee violente e discriminatorie. Questa mattina al gazebo situato in via Cassa di Risparmio erano presenti cinque militanti con bandiere e materiale "informativo".

Una ventina di antifascisti e antifasciste, appartenenti sia al gruppo linguistico italiano che a quello tedesco, hanno dato vita ad un flash-mob spontaneo per dire a gran voce che a Merano non c'è spazio per il fascismo e la discriminazione.
Sit In
"Armati" di parrucche, cappelli e altri accessori hanno dato vita ad un piccolo "Trash-Party" e ad un sit-in di protesta proprio davanti allo stand neofascista, guadagnandosi le simpatie ed il supporto dei passanti. La presenza dei contestatori ha creato un notevole disturbo al gazebo neofascista, impedendo di fatto la raccolta delle firme. Per tutta risposta un forzanovista si è fatto un selfie con gli antifascisti come sfondo...
Uno dei partecipanti, interpellato da dei passanti, ha spiegato che: "oggi siamo qui per manifestare in modo creativo la nostra opposizione al neofascismo. Oggi i fascisti si trincerano dietro un'immagine apparentemente democratica, oltre la quale sono chiaramente riconoscibili un'ideologia di estrema destra basata sul nazionalismo e sull'estremismo cattolico. Sebbene le nostre parrucche ci facciano sembrare ridicoli, i veri pagliacci sono quelli sotto al gazebo. Noi siamo a favore di una pacifica convivenza a Merano, per questo manifestiamo contro i gruppi nazionalisti."

Schifati dai passanti, ridicolizzati dagli antifascisti e innaffiati da una generosa dose di pioggia i camerati decidono di abbandonare la piazza con diverse ore di anticipo rispetto a quanto pianificato. Ancora una volta Merano ha dimostrato la propria essenza di città aperta e antifascista.


domenica 15 giugno 2014

Fußball-WM und Faschismus

Heiß her geht es auf der Leserbrief-Seite der Dolomiten vom 13. Juni. Die Aussage des Bozner Bürgermeisters, dass es Bozen keine neofaschistische Italien Fans geben und dass alles nur normale Fanrivalität sei, wird von vielen kritisiert.
Wir meinen: Es sollte keine Fußball-WM brauchen um zu verstehen dass die Landeshauptstadt ein ernsthaftes Problem mit italienischen Rechtsextremisten hat, allen voran die Schergen von Casapound...

lunedì 19 maggio 2014

IN TRENTINO I FASCISTI ACCOLTELLANO - SOLIDARIETA' AD ANDREA

Il copione è sempre lo stesso in tutta Italia: viene inaugurata una sede fascista e, quasi per incanto, iniziano le aggressioni ai danni degli antifascisti locali. 
Il Trentino non fa eccezione. A seguito dell'apertura - per altro fortemente contestata - della sede di CPI in via Marighetto a Trento, è infatti iniziato uno stillicidio di aggressioni con cadenza quasi settimanale, in un crescendo di violenza verbale e fisica, che ha conosciuto il suo apice venerdì scorso ad Arco, quando i fascisti hanno tirato fuori le lame. A farne le spese Andrea, un antifascista, ricoverato d'urgenza al S. Chiara di Trento con il fegato perforato e altre lesioni. E' chiaro che questo episodio segna uno spartiacque inquietante: chi ha colpito puntava ad uccidere. I giornali gettano acqua sul fuoco parlando di banali risse tra ragazzi, cercando di negare l'inequivocabile sfondo politico delle aggressioni di queste settimane. Noi preferiamo parlare di violenza squadrista ai danni di compagni e compagne da sempre attivi su più fronti, dalla lotta contro il BBT a quella contro la base militare di Mattarello, una vera e propria "spina nel fianco" dell'altrimenti pacificata e sonnolenta regione. Non abbassiamo la guardia, non concediamo al fascismo, vecchio o nuovo che sia, spazi di agibilità politica.
Ad Andrea e a tutti gli antifascisti trentini vanno la nostra solidarietà ed un abbraccio fraterno.

ANTIFA MERAN

domenica 18 maggio 2014

Trentino: Violenza fascista

I FASCISTI HANNO ACCOLTELLATO UN RAGAZZO
ORA BASTA.

"Venerdì 16 maggio , verso l'una di notte, ad Arco, un fascista ha accoltellato un antifascista, che ora si trova all' ospedale Santa Chiara con il fegato perforato e varie lesioni. 
L'intenzione dei fascisti era quella di colpire gli organi vitali.
E' mancato poco che il ragazzo non morisse.
Da mesi abbiamo reso pubblico che i fascisti girano con i coltelli, e che a Trento di sono resi responsabili di diverse aggressioni. Sui muri è apparso un loro programma piuttosto esplicito: "più antifascisti bucati".
 

" L'Adige " e " Il Trentino " online parlano di un "battibecco" oppure di uno scontro tra "diverse tendenze politiche", omettendo di dire a quale aera politica appartiene l'accoltellatore.
Se l'accoltellato fosse stato un fascista i giornali avrebbero già aperto la caccia all'anarchico. 
Non si tratta di sviste, ma di una linea ben precisa, pianificata con la Questura.
I fascisti, in Trentino come in sempre più parti d'Europa, vengono spalleggiati dalle istituzioni e coperti dai giornali.
Proviamo schifo, ma non stupore.
 

Sveglia!
 

C'è bisogno di aggiungere altro? Volete aspettare il morto per mano fascista per poi lamentarvi dei "metodi violenti degli antifascisti"?
Fate finta di niente anche questa volta?"


Antifascisti e Antifasciste

http://trentoantifascista.noblogs.org/presidio-solidale-con-andrea/



LUNEDì 19 MAGGIO, ALLE ORE 17:00, SAREMO DAVANTI ALL'OSPEDALE SANTA CHIARA PER ESPRIMERE TUTTA LA NOSTRA SOLIDARIETA' AD ANDREA, E PER AFFERMARE CON FORZA UN MESSAGGIO MOLTO SEMPLICE: ORA BASTA.

Solidarietà con i compagni di Trento
Antifa Meran