domenica 30 novembre 2008

CasaPound - ein weiterer Kopf der Hydra

Was ist das für eine Organisation, in deren Namen die Männer beim "Christkindlmarkt der Solidarität" in Bozen Geld für eine Minderheit in Burma sammeln? Die einen Stand haben neben mehr oder weniger bekannten, aber authentischen NGO's? Ein Blick hinter die Maske von "CasaPound".
CasaPound - der Name ist Programm. Angelehnt ist er an den amerikanischen Dichter Ezra Pound, der neben seinem künstlerischen Schaffen im faschistischen Italien zum Fürsprecher Mussolinis wurde und über Radio antisemitische und rassistische Propaganda verbreitete. George Orwell schrieb dazu: "Seine Radiosendungen waren ekelhaft. Ich kann mich an mindestens eine erinnern, in der er das Massaker an den osteuropäischen Juden guthieß und die amerikanischen Juden 'warnte', sie seien nun auch bald an der Reihe." Von Pound stammt so auch nicht nur der Name, sondern auch das ideologische Fundament.
Entstanden ist CasaPound im Umfeld der rechtsextremen Parteien, insbesondere von Movimento Sociale - Fiamma Tricolore (FT). Nach der Niederlage des Bündnisses von Fiamma Tricolore - La Destra bei den Parlamentswahlen 2008 kehrte der FT-Leader Luca Romagnoli der La Destra den Rücken und näherte sich dem PDL von Berlusconi und Fini an. Nicht allen gefiel das - Gianluca Iannoni war einer davon.
Gianluca Iannoni, ein leicht untersetzter 35jähriger mit rasiertem Kopf und langem Bart, auf der linken Halsseite ein Tattoo mit dem Spruch "Me ne frego". Mit 14 Jahren war er schon Mitglied in der faschistischen MSI, später führte er die sehr erfolgreiche Nazirockband "ZetaZeroAlfa" an. 2003 schließlich beteiligt er sich an der Initiative "Occupazione Non Conforme - ONC", welche der FT sehr nahe stand. In Rom hatte ONC nach Vorbild der linken "Centri Sociali" ein Haus besetzt und dort CasaPound eingerichtet, ein "soziales Zentrum der extremen Rechten".
In den folgenden Jahren entstanden solche rechtsextremen Zentren in ganz Italien. Geprägt sind sie von zwei Elementen: Einem sehr stark sozialem und einem ebenso stark rassistischem, denn sie richten sich z.B. gegen Teuerung ("carovita") und setzen sich für bezahlbare Wohnungen ein - aber nur für Italiener. Der Bezug auf Ezra Pound, dem Kapitalismuskritiker und Faschistenfreund, wird so verständlich.
Die Entstehung des Blocco Studentesco, eine erfolgreichen rechtsextreme Studentenverbindung, die
beispielsweise in Rom bei der Wahl zum StudentInnenbeirat 20% der Stimmen erhielt, ist im Zusammenhang mit den bei jungen Menschen sehr beliebten Zentren zu sehen. Ziele des Blocco Studentesco sind unter anderem eine rigorose Drogenpolitik, Einwanderungsstop, Überarbeitung der Geschichtsbücher - denen sie antifaschistische Propaganda unterstellen - und Erhöhung der Sportstunden. Gleichzeitig greifen sie aber auch "linke" Themen wie die Ablehnung der Fonds für Privatschulen und erneuerbare Energie auf.
2007 schließlich gründet Iannone CasaPound Radio Bandiera Nera, einen faschistischen Radiosender, der hauptsächlich über das Internet agiert und über ca. 20 Lokalredaktionen verfügt. Ein Jahr später, im Mai 2008 und nach der Kandidatur bei den Parlamentswahlen, geht Iannone mit der Gründung der Organisation "CasaPound Italia" einen Schritt weiter, die sich als "neues politisches Projekt" versteht und "das idealistische und humanistisch Erbe, welches der italienische Faschismus konstruiert hat", weiterführen will. Einige Tage nach der Grünung wagt Iannone eine offene Konfrontation mit dem FT-Leader Romagnoli und wird von der Partei Fiamma Tricolore ausgeschlossen. Die Organisation CasaPound und der Großteil des Blocco Studentesco treten daraufhin ebenfalls aus der Partei aus und organisieren sich als eine eigenständige Bewegung. Mit großem Elan werden gleich danach diverse Kampagnen und Initiativen in ganz Italien und auch in Bozen, wo ein eigener Sitz eingerichtet wurde, gestartet.

"Faschist des dritten Jahrtausends"
In einem Interview mit dem Autor von "Pornopolitica", welches am 15. September 2008 veröffentlicht wurde, erklärt Iannone, er sehe sich als "Faschist des dritten Jahrtausends". Seine Leidenschaft für den Fußballclub Roma begründet er damit, dass dieser 1927 "von seiner Exzellenz Benito Mussolini" gegründet worden ist. Den Massenmord an den Juden relativiert Iannone in rechtsextremen Stereotyp: "Ja [es hat Gaskammern gegeben], genauso wie es den Bombenteppich auf die Zivilbevölkerung von Dresden gegeben hat." Hitler bezeichnet er als "Revolutionär".

Links
articolo in italiano (Quelle)
Interview mit LaDestra.info
Ezra Pound auf Wikipedia

Kurzvideo von Italia1

Neofaschistischer Vormarsch

»Sieg Heil!«, schreien viele der gut 500 Schüler im Chor, als sie die letzte Strophe der italienischen Nationalhymne beendet haben. Nicht wenige recken dabei den rechten Arm zum Saluto Romano empor.
Es ist Freitag Vormittag, der achte Februar 2008 und der Blocco Studentesco, die Schüler- und Studentenorganisation der faschistischen Partei Fiamma Tricolore, demonstriert im Gedenken an die »Märtyrer der Foiben«. Gemeint ist damit die italienische Bevölkerungsminderheit in den kroatischen Provinzen Istrien und Dalmatien, an der, nach der Befreiung vom Mussolini-Faschismus, vereinzelt Racheakte verübt wurden.
Zumindest das Thema ist überaus opportun. Denn inzwischen ist der revisionistische, weil entkontextualisierte Opfer-Diskurs nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern seit 2005, auf Initiative des Postfaschisten Gianfranco Fini1 auch institutionalisiert. Die Berlusconi-Regierung machte den 10. Februar zum offiziellen Gedenktag für die italienischen Opfer der Tito-Partisanen. Und auch mit der zwischen 2006 und April 2008 regierenden mitte-links Koalition fand die Geschichtsklitterung kein Ende.
[Artikel in voller Länge auf nadir.org]

sabato 29 novembre 2008

Bolzano: I fascisti al mercatino della solidarietà


Die rechtsextreme Organisation "CasaPound", die der FN nahe steht, ist mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt der Solidarität in Bozen vertreten. Dass sich unter den 32 gemeinnützigen Organisationen ein Schwarzes Schaf befindet, dürfte nur den wenigsten BesucherInnen des alternativen Christkindlmarktes in Bozen aufgefallen sein. DEr "Christkindlmarkt der Solidarität", bei dem vorwiegend NGO's für Projekte Spenden sammeln bzw. den Erlös des Verkaufs in Projekte investieren, ist heuer durch die Präsenz einer neofaschistischen Organisation stark getrübt.
Die A.N.P.I. Bolzano/Bozen hatte den Stein ins Rollen gebracht (PM von Lionello Bertoldi):
Nelle luci e in qualche gioia del mercatino , non andrò a vedere certo, tra le bancarelle della solidarietà, lo stand affidato ad associazioni di persone, “Casa Paund “, che si proclamano fascisti sia pure di sinistra, travestendo una volontà di lupo in agnelli dell’ aiuto solidale.
Eppure noi siamo per natura ottimisti sulla possibilità che i giovani possano trovare l’indirizzo della solidarietà , che li faccia sentire meno soli in un mondo , dove il consumo tutti frastorna e che lo possano fare pur in mezzo a tutte le contraddizioni in cui possono incorrere, nel diritto che hanno di fare la loro personale esperienza di vita. Ne è dimostrazione il nostro impegno di conservare il ricordo e di proteggere la memoria di un immenso sacrificio , che ha consentito al nostro Paese ed all’Europa , di sconfiggere il periodo buio e violento del fascismo e del nazismo per conquistarsi la Pace e con la pace la democrazia.

L’A.N.P.I. a questi giovani chiede di guardare i segnali brillanti dei valori che l’antifascismo ha posto nella Costituzione , oltre al valore della pace, la libertà , l’uguaglianza , la giustizia ed appunto la solidarietà, perché quella è una strada possibile per il loro progresso, una continua conquista dei diritti che vi sono garantiti. Chiediamo loro un patriotismo della Costituzione . Se solo riescono a vederlo e sceglierlo trovano una loro speranza.

Questo è un compito che ci siamo assunti, ma noi copriamo un piccolo spazio , il resto è compito della scuola, delle istituzioni, della società organizzata al bene . E’ compito quindi anche della commissione al mercatino, almeno per quanto riguarda la scelta della bancarelle della solidarietà.
Muss nicht die Frage gestellt werden, ob eine Organisation, die nicht nur faschistisches Gedankengut vertritt, sondern auch noch in gewaltätige Aktionen in Italien (Überfall auf RAI-Sitz in Rom) verwickelt ist, in Bozen dann diesen Raum einnehmen darf?
Die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtet zudem: "L'organizzazione di estrema destra Casapound ha svolto nella notte una performance a Bolzano per denunciare gli incidenti sul lavoro. Sono state incappucciate con sacchi neri alcune statue, tra cui quella di Giuseppe Mazzini. Altre azioni del genere sono state annunciate in altre citta'. Intanto l'associazione Casapound e' al centro della curiosita' e anche di qualche polemica, dopo aver ottenuto una bancarella al Mercatino della solidarieta' che sorge accanto al celeberrimo Mercatino di Natale. "


Link:
comunicato stampa sinistra democratica
articolo il manifesto

Prezzi will's wissen

Der Bezirkssprecher der FJ, Lukas Prezzi, bringt die in einer Pressemitteilung geäußerten Vorwürfe am 28.11.08 als Leserbrief in die Dolomiten.
Ein Verweis an dieser Stelle auf die Stellungnahme der Antifa Meran, "Von Schaumschlägern, Schoßhunden und einem, für den Ironie ein Fremdwort ist".

giovedì 27 novembre 2008

Wo Südtiroler Nazis sich treffen...


Das rechtsextreme Thiazi-Forum ist auch ein beliebter Tummelplatz für Südtiroler Neonazis. Abgesehen von menschenverachtenden Parolen und Ideen zeigt es uns aber auch, wie stark der Neonazismus auf patriotische Vorstellungen zurückgreift bzw. in ihnen wurzelt - eine Herausforderung für alle DemokratInnen.
[bearbeitet am 29.11.] Es sind etliche UserInnen, welche in ihrem sichtbaren Profil einen direkten Bezug zu Südtirol erkennen lassen. Beispielsweise -nemian-, weiblich und "total verliebt", die als Wohnort "Deutsch Südtirol" angibt. Oder Hofer, Mitglied im Forum und seit 2007 dabei, Rasse "dinarisch/nordisch", 18 Jahre alt und Schüler. Er hat schon 665 Beiträge geschrieben und stammt - nach eigenen Angaben - ebenfalls aus "Deutsch-Südtirol". Als Politik gibt er "Nationalsozialismus" an, als Religion "Germanisches Heidentum". Ebenfalls Mitglied ist Asgardwaechter, Unterrasse "alpinid", Ort "Südtirol". Der Student, Patriot, Katholik ist ebenfalls "kopfüber verliebt". Weitere User nennen sich Forseti, -BAS-, tirolermadl, sleipnirgirl und andreas hofer.

Hier eine kleine Auswahl an Themen
Die Navigation über Suche und der Eingabe von "Südtirol" oder "Tirol" fördert auch erstaunliche Themen zutage.
1, 2, 3, 4, 5


Hier einige Auszüge aus dem Forum
Volkstumspolitisch ein sehr erfreulicher Wahlausgang, die drei Selbstbestimmungsparteien (FP, SF und UfS) kommen zusammen bereits auf 21,5 % der Stimmen und die SVP wurde endgültig als Sammelbecken der Deutsch-Südtiroler abgelöst. Ich hab mir vorhin Südtirol Heute angesehen und dort war der einhellige Tenor der FP-Funktionäre dass man vor allem bei Jugendlichen punkten konnte, 400 Jugendliche haben sich ehrenamtlich im Wahlkampf engagiert. (Strizi, vor 4 Wochen)

Ich glaube, die Freiheitskämpfer haben in den 50er und 60er Jahren etwas großes auferstehen lassen, nämlich den Patrioten, Anführer und Freiheitskämpfer ANDREAS HOFER! Hofer war vor 200 Jahren im Einsatz für Heimatland und Vaterland und setzte tagtäglich sein Leben, seine Zukunft und seine Familie aufs Spiel. (Asgardwaechter, 10.09.2008)

Was ist denn das für eine Frage? "Was ist dir wichtiger, unsere Heimat oder der Nationalsozialismus?" Beides gehört zusammen, ohne den Nationalsozialismus kann man seine Heimat nicht auf Dauer schützen, geschweige denn "säubern". (hofer, vor einer Woche)


Wenn man konsequent und diszipliniert als Nationalsozialist lebt, werden die umstehenden Personen von alleine auf einem aufmerksam, man brauch sie nicht einmal darauf ansprechen. Auch in der Schule oder in meiner Trainingsgruppe trägt meine Vorbildfunktion langsam früchte, jene die meine Person als Nazi zuerst auslachen, sprechen mich des öfteren auf politischen oder allgemeinen Themen an, dann kann man ruhig etwas dezenter und nationalistischer antworten und Schritt für Schritt wachen die verblendeten Bürger oder Mitschüler auf! Heil Hitler! (hofer, am 30.11.08)

Mit "WIR" spreche ich für den gesamten Nationalen Widerstand, für alle aufrechten Nationalisten, National Sozialisten, usw, meine jene, welche das gleiche Ziel wie wir haben, ein freies deutsches Reich, mit einem gerechten System, Nationalstolz, Schutz fürs eigene Volk, mit dem Ziel den Nationalsozialismus neu zu definieren und fort zu führen. (sleipnirgirl, am 09.07.07)

Zum Beispiel in meinem Umfeld ist das Durchschnittsalter vielleicht 20 Jahre (!). Wir sind noch jung, haben noch einen langen Weg vor uns, wir werden dazulernen, Kontakte knüpfen und immer stärker werden (was aus der Statistik auch hervorgeht). Schlussendlich soll uns niemand mehr aufhalten und auf den Straßen werden wieder deutsche Fahnen wehen und deutsche Volksgenossen marschieren. (forseti, am 30.04.07)

NPD-Nazis nennen Tageszeitung "Hetzpostille"

Im Zuge ihrer Südtirol-Kampagne startet die NPD auch einen Feldzug gegen die "Neue Südtiroler Tageszeitung" und bezeichnet sie als Lügnerin, Hezerin und "Schweinejournalismus".
I
n der typischen Manier neonazisticher SchreiberInnen und mit deren unverkennbaren Rethorik geht es hier zu:
"Die deutschsprachige "Neue Südtiroler Tageszeitung" (NSTZ) bezeichnet sich gern als linksliberal. In Wahrheit ist sie aber das Sprachorgan der italienischen und antideutschen Besatzungsjustiz in Süd-Tirol. Ihr Denunziationsjargon und ihre schlechten Geschichtskenntnisse sind mit den Hetzblättern von bekennenden Linksextremisten in der BRD und Österreich problemlos austauschbar. Im Zuge der Ermittlungen und Inhaftierung von jungen deutschen Südtirolern im April 2008 erledigte die "Neue Südtiroler Tageszeitung" (NSTZ) erwartungsgemäß ihren üblichen und seit Jahren bekannten Schweinejournalismus."

Das mutige Auftreten und die Berichte über Neonazis können nur von solchen kritisiert werden, die sich selbst betroffen sehen müssen. Der Artikel der NPD beweist, wie richtig und wichtig es ist, über rechtsextreme Tendenzen und Gruppierungen zu berichten.

Quelle und Bildquelle:
http://www.jn-bayern.de/suedtirol/nstz.html

mercoledì 26 novembre 2008

Der Ideologe aus Niederösterreich

Zwei Leidenschaften prägen den Niederösterreicher Andreas Mayerhofer: Südtirol und die rechtsextreme Ideologie. Und deshalb führt er einen wutentbrannten Kampf für seine im Frühjahr verhafteten Nazi-Freunde.
Wir erinnern uns: Im Frühjahr 2008 wurden 16 Neonazis aus dem Burggrafenamt verhaftet. Zudem gab es unzählige Hausdurchsuchungen, zwei davon auch in Österreichs. Wen verwundert's, dass die österreichischen und italienischen Sicherheitskräfte auch in Lichtenau im Waldviertel/Niederösterreich auftauchten, und die Wohnung von Herrn Mayerhofer genauer unter die Lupe nahmen? Grund dafür war sein ideologischer Einfluss, den er auf die Buggräfler Szene - laut Staatsanwaltschaft Bozen - gehabt hat. Der Espresso zitiert, die Verhaftungen beschreibend: "Un branco che si muoveva senza frontiere. Gli ideologi, secondo la Procura, sarebbero i fratelli Alexander e Patrick Ennemoser, Urban Lanthaler, Wolfgang Innerhofer, Christian Göller, l'austriaco Andreas Mayerhofer e il tedesco Nikolas Zimmermann. Il loro covo era vicino a Merano, a Saltusio. Per loro la vecchia rivendicazione di un Alto Adige unito all'Austria è roba archeologica: non guardano a Vienna, ma alla Berlino del Terzo Reich."
Mayerhofer bestätigt dies. Im rechtsextremen Forum "Thazi-Forum - Germanische Weltnetzgemeinschaft" äußert er sich - über den User "deichgraf" - folgendermaßen:
"Heil Euch! Heute hatte ich gegen 06.00 Uhr unter anderem Besuch aus Südtirol!!!!! Eigentlich Grund zur Freude, jedoch waren es 7 Beamte aus Italien, Südtirol, Niederösterreich und laut meines Erachtens auch aus Wien, die mir einen Besuch zwecks einer Hausdurchsuchung abstatteten. [...] Vorerst bin ich weder telefonisch, noch über das Weltnetz erreichbar. Gespannt warte ich auch auf weitere Schritte der Staatsbüttel, da bei mir zahlreiches, belastendes Material zur Südtirolthematik gefunden wurde! Auf jeden Fall haben die Beamten aus Italien und Südtirol einen weiten Weg von über 500 Kilometer zu mir her nach Niederösterreich nicht gescheut! Bis auf weiteres verbleibe ich mit den besten Grüßen: Andre"
Mayerhofer wurde nicht verhaftet, weil ihm - außer den guten und regelmäßigen Kontakten zur (Südtiroler) Naziszene - keine Straftat nachgewiesen wurde. Seitdem schreibt und hetzt er gegen "Systempresse", "Hetzpostille", "Besatzungsjustiz" und "Büttel des italienischen Staatsterrorismus" und für die verhafteten Neonazi-Freunde.
Die guten Kontakte der Südtiroler Neonazis nach Bayern kommen auch hier zur Geltung. Der Espresso hatte berichtet: "Per questo, secondo gli investigatori, sulla provincia di Bolzano si concentra l'interesse del Npd, il partito nazionaldemocratico tedesco legale in Germania. Nel covo sopra Merano arrivano spessoi neonazisti stranieri e i rappresentanti del movimento politico." Eine korrekte Feststellung, betrachtet man das Agieren der Jugendorganisation JN der NPD Bayern. Diese hatte eine ganze Kampagne für die Verhafteten gestartet, mit Infoblättern, Sticker, Plakaten, T-Shirts und Unterstützungsaktionen. So verteilten NPD-Mitglieder Flugblätter vor dem italienischen und österreichischen Konsulat in München und beim Kirchweihfest in Fürth. Natürlich wird auch Geld gesammelt - Spenden für die Kameraden.
Auch ein Artikel von Mayerhofer wird auf der NPD-Homepage abgedruckt. Ob dies der einzige Beitrag zur deren Kampagne ist oder ob er sogar federführend beteiligt ist, bleibt offen. Brisant aber ist allemal der Inhalt: Mayerhofer berichtet von der Schützendemo vom 08.11.08 in Bozen, bei der er selbst teilgenommen h
at.
"Unter dem Motto: "Gegen Faschismus - für Tirol!" fand am 8. November 2008 eine Großkundgebung der Schützen als mahnendes Zeichen zur 90-igjährigen Abtrennung des südlichen Landesteiles von Tirol statt.
Scheinbar fühlten sich die Besatzer [die Italiener, Anm.d.A.] durch Schützentrachten, Fackeln und Trommeln so bedroht, sodaß sie ihr wahres Gesicht zeigten und sich auch noch nach 90 Jahren als die legitimen Besitzer des Landes südlich des Brenners fühlten. [...]
Vor dem Siegesdenkmal war ein Meer von Kerzen zu erblicken, die von offensichtlichen Faschisten und zahlreichen Tricolorefahnen beschützt wurden. Immer wieder waren vermeintlichen Droh- und Schmährufe der Völkerfeinde zu vernehmen! Auch die fremdländischen Passanten verlachten, verhöhnten und beleidigten den vorbeiziehenden Fackelzug immer wieder auf ein Neues! [...]
Auch wenn völkische Kräfte nicht erwünscht waren, so sind jene anwesenden Personen mitnichten als solche in Erscheinung getreten und mußten wohl mit dem Gedanken Bozen verlassen, daß man seine Werte nicht einmal im Leibe tragen darf, jedoch die faschistischen Triebe ohne Schwierigkeiten geduldet werden!"

Zugleich wird in diesem Bericht ein Dilemma (von vielen) der europäischen Rechtsextremen aufgezeigt: Zwar ist man zu "völkischer Brüderlichkeit" auf internationaler Ebene verpflichtet, aber die Südtirol-Frage lässt keine Freundschaft zu.
Mayerhofer publiziert seine Artikel aber auch in anderen Zeitschriften wie dem "Wiener Beobachter", der von der österreichischen AFP - Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik - herausgegeben wird und
laut DÖW "seit Jahrzehnten massiv gegen die Bestimmungen des Verbotsgesetzes verstößt". Dort hatte Mayerhofer einen Kurzartikel ("Nachricht aus dem Süden") über die Verhaftungen in Südtirol publiziert, den oben erwähnten Artikel über die Schützendemo und - man höre und staune - einen Bericht über die Gedenkveranstaltung der Südtiroler-Freiheit am Brenner vor einem Jahr (11.11.2007), bei der er ebenfalls anwesend gewesen ist. Er schreibt:
"So trafen wir uns nun unter dem Motto: „89 Jahre Unrechtsgrenze - wie lange wollen wir dieses Unrecht noch dulden?” und lauschten den Grußworten des im Exil lebenden Pusterer-Buam Siegfried Steger. [...] Im Anschluß folgte eine Kranzniederlegung, sowie die zuvor erwähnte Enthüllung der Brennertafeln. Sie sollten noch in der selben Nacht von Südtirolfeinden zerstört werden! Ein gemütlicher Abschluß erfolgte noch in einer Wirtschaft auf der Nordseite, wo wir erfahren durften, daß es in Tirol keinen Wein gibt. In der Tiefe unserer Herzen ist und bleibt Süd-Tirol ein Teil von uns und die Brennergrenze hat für mich mit oder ohne EU keine Gültigkeit!"
Um abzuschließen: Mayerhofers agieren ist besorgniserregend und gefährlich - es ist bedauerlich, dass er ungeschoren seinen menschen- und wahrheitsverachtenden Kampf weiterführen kann. Weder die Schützen noch die Süd-Tiroler Freiheit können und dürfen mit dieser Person in eine direkte Verbindung gebracht werden. Doch sind gerade diese Vereinigungen gefordert, wenn es darum geht, Personen mit solch eine Gedankengut auszuschließen und zurückzudrängen. Denn Mayerhofer wird auch weiterhin bei deren Veranstaltungen dabei sein, dies ist gewiss.

Weitere Links:
Mayerhofer "Südtirol bleibt deutsch"
Artikel über die AFP u.a.

Das Wesen des Faschismus

Faschistische Systeme gehören in Europa glücklicherweise der Vergangenheit an - und das soll auch so bleiben. Daher ist eine Analyse des modus operandi dieser Systeme unadingbar.
Da der Faschismus sich geändert hat - von Staatssystemen, die nur mit Waffengewalt zu bekämpfen waren, hin zu pseudodemokratischen Vereinigungen und neu gekleideten, aber faschistoiden politischen Ideen -, bedarf es auch eine Anpassung des Antifaschismus. Die Bekämpfung rechtsextremer Gruppierungen ist richtig und wichtig, aber sie stellt nur einen Teil unseres Aufgabenbereichs dar. Der andere Teil ist die Bekämpfung faschistischer Tendenzen, welche in das tägliche politische Geschehen Eingang finden. Eine grundlegende Analyse bildet das Werkzeug, solche Tendenze zu entlarven und zu verstehen.

14 Charakteristika des Faschismus
Dr. Lawrence Britt hat die faschistischen Regimes von Hitler in Deutschland, Mussolini in Italien, Franco in Spanien, Suharto in Indonesien, Salazar in Portugal, Papadopoulos in Griechenland und Pinochet in Chile untersucht. Das Ergebnis sind 14 Charakteristika, welche allen diesen Regimes gemein sind, auch wenn es natürlich große Unterschiede gibt.
Die Originalfassung erschien in englischer Sprache unter dem Titel "Fascism Anyone?" in der Zeitung Free Inquiry Magazine
und wurde zum besseren Verständnis von Mitarbeitern der Antifa Meran übersetzt.
1. Starke und anhaltende Äußerung von Nationalismus.
Von der hervorstechenden Zurschaustellung von Flaggen und Wimpeln bis hin zu allgegenwärtigen kennzeichnenden Anstecknadeln: Die Begeisterung, patriotischen Nationalismus zu zeigen, war immer klar ersichtlich, einerseits vonseiten des Regimes selbst, zugleich aber auch von den Bürgerinnen und Bürgern, welche in dieser Ekstase gleichzogen. Mitreißende Slogans wie „unser Stolz das Militär“ und der Aufruf zu Einigkeit waren gängige Methoden, um dem Nationalismus Ausdruck zu verleihen. Üblicherweise war dies verbunden mit einem Argwohn gegenüber fremden Dingen, an dem oft eine rassistische Ausländerfeindlichkeit anschloss.

2. Geringschätzung der Menschenrechte.
Von den Regimes selbst wurden die Menschenrechte nur als gering zu schätzende Werte und als Hindernis für die Realisierung der Ziele der herrschenden Elite angesehen. Durch den geschickten Einsatz von Propaganda wurde die Bevölkerung dazu gebracht, die Menschenrechtsverletzungen zu akzeptieren, indem diese Rechte marginalisiert oder sogar dämonisiert wurden. Wenn die Missachtung Empörung hervorrief, war die Taktik Geheimhaltung, Leugnung und Falschinformation.

3. Identifizierung von Feinden/Sündenböcken als vereinigender Faktor.
Der bedeutsamste verbindende Faden zwischen diesen Regimes war die Konstruktion und Verwendung von Sündenböcken als Hilfsmittel, um die Aufmerksamkeit des Volkes von anderen Problemen abzulenken, um die Schuld an Fehlentwicklungen zu verschieben und um die Frustration in kontrollierte Richtungen zu kanalisieren. Die Methoden der Auswahl – unbarmherzige Propaganda und Falschinformation – waren für gewöhnlich effektiv. Oft hatten die Regimes zu „spontanen“ Aktionen gegen die angezielten Sündenböcke aufgehetzt – üblicherweise Kommunisten, Sozialisten, Liberale, Juden, ethnische und „rassische“ Minderheiten, traditionelle Nationalfeinde, Mitglieder anderer Religionen, Säkulare, Homosexuelle und „Terroristen“. Aktive Gegner dieser Regimes wurden zwangsläufig als Terroristen abgestempelt und mit Übereinstimmung behandelt.

4. Vorherrschen des Militärs/begeisterter Militarismus.
Die herrschenden Eliten identifizierten sich immer nahe mit dem Militär und der industriellen Infrastruktur, von welchen sie unterstützt wurden. Einen unverhältnismäßigen Anteil der nationalen Ressourcen wurde dem Militär zugeteilt, auch wenn die inländische Not akut war. Das Militär wurde als Ausdruck des Nationalismus gesehen und wurde immer, wo es möglich war, benutzt, um nationale Ziele geltend zu machen, andere Nationen einzuschüchtern und die Stärke und das Prestige der herrschenden Elite zu vergrößern.

5. Weit verbreiteter Sexismus.
Über die einfache Tatsache hinaus, dass die politische Elite und die nationale Kultur von Männern dominiert wurden, wurden Frauen von diesen Regimes notwendigerweise als Bürgerinnen zweiter Klasse gesehen. Hartnäckige Ablehnung von Abtreibung und auch Homophobie waren vorherrschend. Diese Standpunkte fanden üblicherweise Ausdruck in drakonischen Gesetzen, welche sich großer Unterstützung seitens der orthodoxen Religionsvertreter dieser Länder erfreuten. Diese gewährten dem Regime im Gegenzug dafür Toleranz bei deren Übergriffen.

6. Kontrollierte Massenmedien.
Unter einigen dieser Regimes waren die Massenmedien unter strikter und direkter Kontrolle, sie bewegten sich verlässlich auf der Linie der Partei. Andere Regimes übten subtileren Einfluss aus, um sich die Zustimmung der Medien zu sichern. Die Methoden umfassten die Kontrolle der Lizenzen und den Zugang zu Ressourcen, finanziellen Druck, Appelle an den Patriotismus und inbegriffene Drohungen. Die Führer der Massenmedien waren oft politisch an die regierende Elite angepasst. Das Ergebnis war für gewöhnlich eine erfolgreiche Vorenthaltung der Exzesse vor der Allgemeinheit.

7. Besessenheit von nationaler Sicherheit.
Ein nationaler Sicherheitsapparat war unvermeidlich unter direkter Kontrolle der herrschenden Elite. Üblicherweise war er ein Instrument zur Repression, mit dem im Geheimen und ohne Einschränkung operiert wurde. Seine Vorgehensweise wurde mit dem Vorwand gerechtfertigt, die „nationale Sicherheit“ zu schützen, seine Handlungen infrage zu stellen galt als unpatriotisch oder gar verräterisch.

8. Religion und herrschende Elite sind aneinandergekoppelt.
Faschistische und protofaschistische Regimes wurden nie von der Opposition als so gottlos bezeichnet wie die kommunistischen. Tatsächlich waren die meisten dieser Regimes der vorherrschenden Religion ihres Landes sehr angetan und präsentierten sich selbst als kämpferische Verteidiger ebendieser. Die faktische Unvereinbarkeit des Handelns der herrschenden Eliten mit den Regeln der Religion wurde für gewöhnlich unter den Teppich gekehrt. Durch Propaganda wurde die Illusion aufrecht erhalten, dass das Regime Verteidiger des Glaubens und Gegner der „Gottlosen“ sei. Zudem wurde die Wahrnehmung konstruiert, dass die Ablehnung der starken Elite gleichbedeutend sei mit einem Angriff auf die Religion.

9. Schutz der Macht der Konzerne.
Obschon das persönliche Leben der einfachen BürgerInnen einer strikten Kontrolle unterlag, wurden die Möglichkeiten großer Gesellschaften und Konzerne, in relativer Freiheit zu operieren, nicht eingeschränkt. Die führende Elite sah in der Struktur der Konzerne einen Weg nicht nur die Rüstungsproduktion zu sichern (in entwickelten Ländern), aber auch als zusätzliches Hilfsmittel sozialer Kontrolle. Die Beziehungen der politischen Führung zu Mitgliedern der ökonomischen Elite wurden oft sehr gut gepflegt, um gegenseitige Interessen abzusichern, besonders bei der Unterdrückung mittelloser BürgerInnen.

10. Unterdrückung oder Eliminierung der Macht der Arbeitenden.
Seit die organisierte ArbeiterInnenschaft als die zentrale Kraft angesehen wurde, welche die politische Vorherrschaft der führenden Eliten und ihrer verbündeten Konzerne herausfordern könnte, wurde sie zwangsläufig gebrochen oder entmachtet. Die Armen bildeten eine Unterklasse, die mit Argwohn oder vollständiger Verachtung betrachtet wurde. Unter einigen Regimes galt Armut als Untat und Laster.

11. Geringschätzung und Unterdrückung der Intellektuellen und der Kunst.
Intellektuelle und die dazu gehörende Ideen- und Ausdrucksfreiheit waren diesen Regimes zuwider. Intellektuelle und akademische Freiheit wurden als subversiv der nationalen Sicherheit und den patriotischen Idealen gegenüber betrachtet. Universitäten wurden streng kontrolliert; politisch unangenehme Fakultäten angeschwärzt oder abgeschafft. Unorthodoxe Ideen oder der Äußerung von Meinungsverschiedenheiten wurden massiv attackiert, zum Schweigen gebracht oder unterdrückt. Für diese Regimes sollten Kunst und Literatur den nationalen Interessen dienen oder sie hatten keine Existenzberechtigung.


12. Fixierung auf Verbrechen und deren Bestrafung.
Die meisten dieser Regime unterhalten ein drakonisches Justizsystem mit einer enormen Anzahl an Gefängnisinsassen. Hierbei erfährt der Polizeiapparat eine Überhöhung und Glorifizierung. Die Folgen sind eine unkontrollierte, ungezügelte Exekutive welche ihre Macht missbraucht. „Normale“ und scheinbar „politische“ Verbrechen werden schlichtweg zusammengefasst um so politische Opposition zu unterdrücken. Solche Systeme arbeiten mit Propaganda, Angst und Hass um die Ausschreitungen der Polizei rechtfertigen zu können.


13. Wild wuchernde Vetternwirtschaft und Korruption.
Die Eliten des Systems missbrauchen oft ihre Machtposition um sich selbst zu bereichern. Diese Korruption beruht auf Gegenseitigkeit. Sowohl erhält die politische Elite finanzielle Geschenke seitens der Wirtschaft, als auch diese als Ausgleich eine Bevorzugung seitens der Machthaber erfährt. Zusätzlich mehren die Machteliten eines faschistischen Staates ihr persönliches Vermögen auch noch durch andere Einnahmenquellen, z.B. durch den Raub nationaler Ressourcen unterschiedlichster Art. Durch die absolute Kontrolle des Sicherheitsapparates und die gezielte Manipulation der Medien wird diese Vorgehensweise für die breite Öffentlichkeit undurchsichtig und verschleiert.


14. Manipulierte Wahlen.
Wahlen bzw. öffentliche Umfragen werden in der Regel schlichtweg gefälscht. Werden „freie“ Wahlen mit mehreren Kandidaten abgehalten, so werden diese von den Machteliten unterwandert, um das von ihnen gewünschte Ergebnis zu erzielen. Übliche Methoden derartiger Systeme um Wahlen zu lenken sind die Einschüchterung und Entrechtung der Opposition und Annullierung von abgegebenen Stimmen.

lunedì 24 novembre 2008

Gewalt gegen Frauen - Nicht mit uns!

Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November möchten wir auf eine Kampagne zu diesem wichtigen Thema von Amnesty International Österreich aufmerksam machen.
Gleichzeitig geben wir bekannt, dass wir nach einer Umfrage über die beliebteste Form der geschlechtersensiblen Sprache - eindeutig das Binnen-I - nun durchgehend diese verwenden werden.

Entschuldigen reicht nicht!
Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung
Gewalt gegen Frauen ist der größte Menschenrechtsskandal unserer Zeit.In den reichen Industriestaaten ebenso wie in den so genannten Entwicklungsländern, in Demokratien ebenso wie in Diktaturen.
Ungleiche Macht- und Besitzverhältnisse schaffen weltweit den Nährboden für ein Klima der Gewalt, das für Millionen von Frauen in Friedenszeiten ihr Heim zur Hölle werden lässt und das Frauen in Konflikten gezielt zu Opfern macht. Amnesty International fordert in einer weltweiten Kampagne die Menschen-rechte für Frauen ein – von Staaten ebenso wie von jeder und jedem Einzelnen.
Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites, aber kein unvermeidbares Problem. Es liegt in unserer Hand, ihr ein Ende zu setzen. Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!

Video nuovi - Neue Videos

In der Videothek sind drei Neuigkeiten zu besichtigen:
1. Video von der Antifa-Demo in Meran, Februar 2008;
2. Grundlegend informativer Film über das Grundeinkommen;
3. die BBC-Dokumentation über die Kriegsverbrechen der Italiener im 2. WK. Dabei geht es um Folgendes:
Fascist Legacy - L'eredità del fascismo
Fascist Legacy ("L'eredità del fascismo") è un documentario della BBC sui crimini di guerra commessi dagli italiani durante la Seconda Guerra Mondiale. La RAI acquistò una copia del programma, che però non fu mai mostrato al pubblico. La7 ne ha trasmesso ampi stralci nel 2004. Il documentario, diretto da Ken Kirby, ricostruisce le terribili vicende che accaddero nel corso della guerra di conquista coloniale in Etiopia – e negli anni successivi – e delle ancora più terribili vicende durante l’occupazione nazifascista della Jugoslavia tra gli anni 1941 e 1943. Particolarmente crudele la repressione delle milizie fasciste italiane nella guerriglia antipartigiana in Montenegro ed in altre regioni dei Balcani. Tali azioni vengono mostrate con ottima, ed esclusiva, documentazione filmata di repertorio e con testimonianze registrate sui luoghi storici nella I puntata del film. Il documentario mostra anche i crimini fascisti in Libia e in Etiopia. Nella II puntata il documentario cerca di spiegare le ragioni per le quali i responsabili militari e politici fascisti -colpevoli dei crimini- non sono stati condannati ai sensi del codice del Tribunale Militare Internazionale di Norimberga, per crimini di guerra e crimini contro l’umanità. Conduttore del film è lo storico americano Michael Palumbo, autore del libro “L’olocausto rimosso”, edito -in Italia- da Rizzoli. Nel film vengono intervistati -fra gli altri- gli storici italiani Angelo Del Boca, Giorgio Rochat, Claudio Pavone e lo storico inglese David Ellwood. (fonte: MicroMega)
Teil 1/5 
(für die folgenden Teile: Doppelklick auf das Video -> YouTube; die anderen Teile erscheinen in der Liste rechts)

domenica 23 novembre 2008

And The Winner Is...

Für das Motiv "Rechts wird's eng" hatte sich die Mehrheit der Abstimmenden beim Antifa-Sticker-Wettbewerb ausgesprochen - ein Dank an dieser Stelle an alle, die teilgenommen haben.
Der Entwurf stammt von Andreas Trenker aus dem Pustertal, der Sticker selbst wird hoffentlich in rund einem Monat gedruckt sein.

Etwas Gerechtigkeit nach 63 Jahren

Alfred Grundstein? Ein nichtssagender Name - bis seine Geschichte zuerst im Gaismair-Jahrbuch 2009 und nun, vor zwei Tagen, von der Tiroler Tageszeitung aufgegriffen wurde.
Grundstein, Familienvater und Innsbrucker, hatte sich unter der Nazi-Herrschaft dem aktiven Widerstand angeschlossen. Mit einem Attentat auf den Gauleiter Franz Hofer sollte der Umsturz herbeigeführt werden. Aber Grundstein wurde verraten, zum Tode verurteilt und am 26. Februar 1945 hingerichtet.
Dass seine Geschichte und sein Verdienst nun Verbreitung und Anerkennung findet, bedeutet gleichzeitig ein Sück Gerechtigkeit, die ihm zuteil wird. Der Vorstoß der Tiroler Tageszeitung ist wichtig und löblich - es wäre schön, wenn sich der Südtiroler Pendant, die Dolomiten, in ähnlicher Weise an der Aufarbeitung der jüngeren Geschichte beteiligen würde.
Grundsteins Tochter, Elisabeth Schmid, bringt dann noch ein wichtiges Thema auf den Punkt: „Am Bergisel wird ein neues Museum errichtet, das an den Tiroler Widerstand von 1809 erinnern soll. Für die Tiroler Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur gibt es das noch nicht." In Südtirol ist die Situation ähnlich; ein guter Anfang wäre die Anbringung einer Tafel in Gedenken an den Südtiroler Widerstandskämpfer Hans Egarter aus Brixen.

Artikel in der TT:
http://portal.tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=24786&sid=56&fid=21

giovedì 20 novembre 2008

In bester Gesellschaft

Bei der Schützendemo am 8.11.2008 waren die Grenzen nicht so eindeutig gezogen wie es manche glaubhaft machen wollen. Neben den marschierenden Schützen und dem geifernden Haufen Neofaschisten und Nationalisten gab es noch eine große Anzahl Schaulustiger - und einige, die nicht genau wussten, wo sie zu stehen hatten.
Einer davon ist mit Sicherheit Davide Orfino, nach seinem Selbstverständnis prädestinierter AN-Landtagsabgeordneter, bis dato Präsident der "Azione Giovane" in Südtirol. Mehrere ZeugInnen wollen ihn beim Zeigen des "Saluto Romano" beobachtet und gehört haben, wie er wüste Beschimpfungen auf die marschierenden Schützen losgelassen habe (Lorenz Puff, Süd-Tiroler Freiheit: "Es gibt Fotos und über 20 Zeugen"). Zwar sind solche Aussagen kritisch zu behandeln, dennoch zeigen einige Fotos Orfino in belastender Pose und in zweifelhafter Gesellschaft: Am Siegesplatz mit ausgestreckter Hand und vom Schreien verzerrtem Gesicht ("Dolomiten", 8.11.), am Gerichtsplatz inmitten einer Gruppe neofaschistischer Jugendlicher.
Seine Mutter und später er selbst auch erklärten, die Vorwürfe seien allesamt erfunden und erlogen:
"[v]oglio far presente, che non ho mai espresso delle affermazioni razziste nei confronti dei sudtirolesi. Non mi permetterei mai di dire qualcosa di razzista perché rifiuto fermamente qualsiasi forma di razzismo e qualsiasi forma di totalitarismo, dato che sono stato accusato perfino di essere una persona anti-democratica. [...] Ribadisco di non aver fatto alcun saluto romano! Nelle foto e nei video in cui mi si vede con un braccio alzato (fino a prova contraria in Italia non è reato alzare un braccio), non faccio saluti bensì mi rivolgo agli Schuetzen mediante una semplice indicazione."
Auch wenn man Orfinos Aussagen glauben schenkt: Hätte nicht jedeR DemokratIn dem unerträglichen Treiben der NeofaschistInnen Einhalt gebieten müssen? Wie ein Mitarbeiter der Antifa berichtete und dokumentierte, stand Orfino am Gerichtsplatz beispielsweise längere Zeit direkt neben solchen, ohne ein Wort des Einspruchs zu erheben. Dies spricht nicht umbedingt für den AN-Jungpolitiker. Die Gretchenfrage bleibt offen: Wie hältst du's mit dem Faschismus? Orfino scheint - entgegen dem (Lippen)Bekenntnis des AN-Leaders Gianfranco Fini zu den antifaschistischen Werten - es eher mit der nationalen "Azione Giovane" zu halten. Diese widersprachen ihrem Spitzenmann und erklärten: "Non saremo mai antifascisti."

Videoteca - Videothek

Qui vi presentiamo una lista di video da vedere fra qui alcuni di produzione propia (AntifaVideo), dall'altra parte video su Youtube (YouAntifa). Video di altri siti li trovate in fondo (Weitere Videos - altri video).
Se conosci altri video da consigliare,
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Hier präsentieren wir - laufend aktualisiert - eine Liste von sehenswerten Videos, zum Einen Eigenproduktionen (AntifaVideo), zum Anderen solche aus den Weiten von YouTube (YouAntifa). Videos aus anderen Portalen findest du als Link ganz unten (Weitere Videos - altri video).

Wenn auch du ein gutes Video findest, das in die Liste aufgenommen werden soll,
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ANTIFAVIDEO




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WEITERE VIDEOS - ALTRI VIDEO

mercoledì 19 novembre 2008

Cosí si fa...

Video della manifestazione antifascista "Nessuna guerra per nessuna vittoria", 4-11-07 a Bolzano. / Video von der Antifa-Demonstration "Kein Sieg, kein Krieg" am 04.11.2007 in Bozen.

Von Schaumschlägern, Schoßhunden und einem, für den Ironie ein Fremdwort ist

"Freiheitlicher Bezirksjugendsprecher im Burggrafenamt"; abgesehen davon, dass sein Aufenthaltsort eher uninteressant sein dürfte - man hätte von dem Träger eines solch hochtrabenden Titels etwas besseres erwartet als das, was er diesmal den SüdtirolerInnen auftischen will. Denn seine neueste création schmeckt leider gleich fad wie seine früheren Werke.
Aber genug der Einleitung, zurück zu den Fakten: Lukas Prezzi, Parteisoldat der Freiheitlichen, publiziert am 18.11.2008 eine Pressemitteilung, mit welcher er die Antifa Meran und insbesondere ihre Haltung zur Schützendemo heftigst kritisiert ("Antifa Meran - linke Schaumschläger. Parteiunabhängige Antifaschisten oder Schoßhunde linker Parteien?"). Hier die Stellungnahme der Antifa Meran bzw. die Antwort an Herrn Prezzi.
Lesenswert diesbezüglich auch die
Antwort auf ähnliche Vorwürfe von Vertretern der Süd-Tiroler Freiheit.

Lieber Herr Prezzi!

Sie scheinen sich unsere Artikel bezüglich
Schützendemo gar nicht oder sehr stümperhaft durchgelesen zu haben. Zentraler Kritikpunkt von unserer Seite an der Veranstaltung der Schützen ist, dass es bei dieser Demo nicht primär um den (Anti)Faschismus ging, sondern dass dieser benutzt wurde, um das Thema der Selbstbestimmung (bzw. Wiederangliederung an Österreich) zu lancieren. Ausführlich können Sie das in den Artikeln selbst ([1] [2]) nachlesen. Zudem ist ihre Argumentation insofern nicht schlüssig, da die Tatsache, dass auch italienischsprachige SüdtirolerInnen an der Demo teilgenommen haben, nichts an der Einseitigkeit (bzgl. Sprachgruppe) des Aufrufs ändert.
Zum Zweiten: Wie schon in früheren Pressemitteilungen werfen Sie uns
Linksextremismus vor. Diese Taktik - eine beliebte, wie wir meinen - soll den Wahrheitsgehalt unserer Forderungen bzw. Aussagen schmälern. Was es natürlich nicht tut, da solche Vorwürfe haltlos sind. Sie bezeichnen die Antifa Meran als "Südtirol-Ableger der Antifaorganisationen" und verfallen so der irrigen Annahme, es gäbe eine homogene Vereinigung von Gruppen an, die sich als Antifa verstehen. Wir sind vollkommen autonom und mit keiner anderen Gruppe verbunden. Nur weil die Bezeichnung dieselbe ist, ist es der Inhalt noch lange nicht - unterlassen Sie bitte einen solch oberflächlichen Diskurs und beurteilen Sie uns nach unseren Grundsätzen, Aussagen und Taten. In diesem Zusammenhang ist Ihre Aussage, dass "bereits einige deutsche Schwesterorganisationen vom Bundesamt für Verfassungsschutz zur gewaltbereiten linken Szene gezählt [werden] und daher unter strenger Beobachtung [stehen]", völlig irrelevant und die Bezeichnung "Schwesterorganisationen" komplett falsch.
Weiters bemerken Sie, dass "hochrangige Exponenten" der Antifa Meran bei den Landtagswahlen kandidiert haben, "obwohl die strikte
Parteienunahängigkeit propagiert". Dies setzt voraus, dass es hierarchische Strukturen innerhalb der Antifa gäbe - was es nicht tut. JedeR, die/der mitarbeiten will, ist gleich willkommen und entscheidungsberechtigt. Wenn nun zwei Mitarbeiter sich auch noch anderweitig politisch betätigen, kann und will die Antifa ihnen dies nicht verbieten. Als Vereinigung "Antifa Meran" sind wir weder finanziell noch inhaltlich an irgendwelche staatliche Institutionen oder Parteien gebunden.
Drittens: Sie kritisieren, dass wir Fotos von - wie Sie es bezeichnen - "jungen Burschen mit rechtsextremen Symbolen" (andere würden
Neonazis dazu sagen) veröffentlicht haben. Dabei gilt es festzuhalten, dass diese Fotos nicht von uns veröffentlicht wurden, sonern dass wir nur darauf hingewiesen haben um zu zeigen, dass es im Burggrafenamt nicht unüblich ist, dass die Freiheitlichen ihre Ortsjugendsprecher aus der Neonaziszene rekrutieren. Wir vertreten die Auffassung, dass Jugendliche, die noch vor einem Jahr mit Nazikleidung zu sehen waren, nicht einige Monate später Funktionäre demokratischer Parteien sein sollten.
Dass Sie uns des
Extremismus bezichtigen, hat schon krankhafte Züge. Wer für die Menschenrechte eintritt, friedliches Zusammenleben zwischen Sprach- und Kulturgruppen propagiert, sich gegen Diskriminierung und (Rechts)Extremismus jeglicher Art engagiert - solche Menschen als Extremisten zu bezeichnen ist mehr als verwegen. Ebenso wie die Aussage, dass mit "dem Fernbleiben an der Kundgebung gegen Faschismus [ ] auch der letzte Pfeiler eurer Daseinsberechtigung gefallen [ist]". Bitte passen Sie in der Formulierung besser auf - man könnte sonst glatt glauben, dass Sie die Existenz von uns als Menschen anzweifeln wollen.
Abschließend möchten wir Ihnen noch eines mit auf den Weg geben. Sie sagten: "Weiters lässt eine jüngst von ihrem Pressesprecher getätigte Aussage, 'die Antifa Meran sei selbstverständlich linksextrem' stark an ihr [Gewaltlosigkeit, Anm.d.A.] zweifeln." Die besagte Textstelle findet sich in der
Antwort von Joachim Staffler auf in etwa die selben Vorwürfe eines Exponenten der Süd-Tiroler Freiheit. Das Corpus delicti ist folgendes:
Die Antifa Meran ist selbstverständlich linksextrem, deswegn unterstützt sie ja auch die Initative für mehr Direkte Demokratie und Friedensnetzwerke. Wir haben noch nie einen einzige Stein gworfen, verachten Uniformen, haben noch nie eine Fahne verbrannt oder uns noch nie menschenverachtend geäussert. Vielmehr macht unsere Solidarität vor keinen sprachlichen, kulturellen oder ethnischen Grenzen halt.
Solche Aussagen (bzw. der erste Satz) werden im Allgemeinen als "Ironie" bezeichnet und in den meisten Fällen auch als solche verstanden. Da dies nicht der Fall war, hier eine kleine Bereicherung Ihrer Allgemeinbildung: I|ro|nie [f. -; nur Sg.] verhüllter Spott, bei dem das Gegenteil von dem gesagt wird, was gemeint ist. (Quelle: wissen.spiegel.de)

Es verbleiben in Hochachtung,

die Antifa Meran
und Andreas Fink



Bildquellen: www.gastrohouse.com, www.wolkenrot.de, www.die-freiheitlichen.com

Karikaturenstreit von 2006

Zwei Jahre ist es nun bereits her als Muslime sich in aller Welt über Karikaturen so sehr empörten, dass sie in einem Moment von religiösem „Übereifer“ westliche Botschaften überrannten und in Trümmer legten.
Dabei brachte ihnen der Mainstream der europäischen Politik Verständnis für ihre verletzten religiösen Gefühle entgegen. Ein gewisses Spektrum der öffentlichen Akteure ging sogar soweit, die Zeitung welche die Zeichnungen gedruckt hatte, verantwortlich für die Ausschreitungen zu machen. Nun wird in Dänemark ein Buch unter dem Titel „Groft Sagt“ veröffentlicht, welches die damaligen „gotteslästerlichen“ Abbilder erneut enthält.[1] Diese Wiederauflage möchte ich hiermit zum Anlass nehmen, die Geschehnisse von damals erneut zu beleuchten, da uns heute neue Erkenntnisse vorliegen.
[Text in voller Länge auf no-coffecups.blogspot.com]

martedì 18 novembre 2008

Wer's gern einstimmig mag...

Kurzes Animationsvideo zur Antifa-Kampagne für den Gebrauch der geschlechtersensiblen Sprache. Enjoy it!

lunedì 17 novembre 2008

Christian Felber in Nord- und Südtirol

Christian Felber, ein Vordenker der österreichischen globalisierungskritischen Bewegung, Mitbegründer von Attac Österreich und Autor des Bestsellers "50 Vorschläge für eine gerechtere Welt" kommt wieder nach Südtirol.
Schon sein erster Abstecher südlich des Brenners hatte nicht nur in den Köpfen vieler Leute bleibende Spuren hinterlassen, sondern auch zur Gründung der Attac-Sektion in Meran geführt. Sein Besuch Ende November, bei dem er sein neuestes Buch, "Neue Werte für die Wirtschaft - Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus" vorstellt, wird dementsprechend mit Spannung erwartet. Aber auch in Innsbruck wird er einen Zwischenstopp einlegen.

Neue Werte für die Wirtschaft
Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus

Vortrag mit öffentlicher Diskussion
19. November 2008, 19.30h, Innsbruck - Haus d. Begegnung, Rennweg 12
27. November 2008, 20 Uhr, Lana - Bibliothek Lana

Das Buch
Der Kapitalismus hält keines seiner zentralen Versprechen. Individuelle Freiheit und persönliches Glück, wie sie Hayek und Friedman in Aussicht stellten, rücken für den Großteil der Menschen in unerreichbare Ferne. Die kapitalistischen Kernwerte - Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Gewinn - stehen im Widerspruch zu den fundamentalen Werten der Demokratie: Freiheit, Menschenwürde und Gerechtigkeit. Welche Werte aber wollen wir?
Christian Felber plädiert in seinem neuen Buch für einen ganzheitlichen "dritten" Weg. In der Wirtschaft sollen dieselben humanen Werte gelten wie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Gesetze und Institutionen müssen diese neuen Werte belohnen. Nicht Egoismus, Konkurrenz und Materialismus sollten gefördert werden, sondern Kooperation, Selbstbestimmung und ökologische Verantwortung. Das Gelingen von zwischenmenschlichen Beziehungen muss zur Maxime wirtschaftlichen Handelns und zum Kriterium für Leistung und Erfolg werden. Sich vom egoistischen Verhalten der einzelnen Akteure den größten Profit für das Gemeinwohl zu erwarten, ist die Lebenslüge des Kapitalismus.
Christian Felber zeigt auf überzeugende Weise, wie wir die Werte der Wirtschaft mit den Werten unseres Lebens in Übereinstimmung bringen und das "Werte schaffen" (Wirtschaften) auf ein neues Fundament stellen können.

Links: http://www.christian-felber.at/

domenica 16 novembre 2008

"Das bringst du nimmer aus dem Kopf."

Franz Thaler, 1925 im Sarntal geboren, hat die Schrecken der Nazizeit am eigenen Leib erfahren, wie viele. Nachdem er 1944 der Rekrutierung durch die deutschen Wehrmacht zu entgehen versucht, sich aber nach Androhung von Sippenhaft stellt, wird er von den Nazis verurteilt und ins Konzentrationslager gebracht, wie viele. Nach der Befreiung durch die Amerikaner und Kriegsgefangenschaft kehrt er im August 1945 in seine Heimat Sarntal zurück, wie viele.
Aber als einer der wenigsten bricht er die Mauer des Schweigens, durchstößt den Mantel des Vergessens mit seinen einfachen, klaren und eindringlichen Worten. Es sind Erinnerungen, die er über Jahre aufgeschrieben hat und 1989 in Buchform veröffentlicht. Nicht um anzuklagen - Franz Thaler hat seinen Peinigern verziehen -, sondern um aufzuzeigen und wissen zu lassen. Vor allem die Jugend, in die er große Hoffnungen setzt:
Danken möchte ich zum Schluß jenen, die heute wieder den Mut aufbringen und keine Mühen scheuen, sich für den Frieden einzusetzen, besonders sind es die Frauen und Jugendlichen, aber auch Männer. Ich wünsche ihenen viel Durchsetzungskraft, damit immer mehr Menschen einsehen, daß ein Leben in Frieden und Genügsamkeit, Nächstenliebe und Nächstenhilfe schön sein kann.
Franz Thaler hat mit seinem Buch einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung dieses düsteren Stücks Südtiroler Geschichte beigetragen, es zu lesen ist fast eine Pflicht. Wieder dem Vergessen, oder um es mit Adorno zu sagen: Damit wir den Ermordeten das einzige zuteil werden lassen, was wir ihnen in unserer Ohnmacht schenken können, das Gedächtnis.


Das Buch
"Unvergessen" ist die dramatische Lebensgeschichte eines Sarner Kleinhäuslers. Einer kinderreichen Familie entstammend und bei einer Pflegefamilie aufgewachsen, besuchte Franz Thaler die damals faschistische italienische Schule. Bei der Option 1939, nach seinem letzten Schuljahr, entschloss sich sein Vater fürs Dableiben, Franz und seine fünf minderjährigen Geschwister waren in den Augen der meisten Nachbarn plötzlich "Walsche".
Als Thaler 1944, obwohl Dableiber, den Befehl zum Einrücken erhielt, flüchtete er in die Berge. Erst als man, ganz im Sinne der Sippenhaft, seinen Vater bedrohte, stellte er sich. Sein Leidensweg führte ihn durch mehrere Gefängnisse ins Konzentrationslager Dachau. Im August 1945 kam er, zwanzigjährig, seelisch und körperlich gebrochen, nach Hause.
Franz Thaler schildert die bewegte Zeit der Option, seine Flucht und seine Jahre in Dachau in schlichten, aber eindringlichen Worten. Sein Buch, bereits mehrmals verlegt und wieder vergriffen, wurde zum Klassiker der neuen Südtiroler Geschichtsschreibung. (www.raetia.com)

70. Jahrtag der Rassengesetze - 70 anni fa le leggi razziali

70. Jahrestag der Rassengesetze
Gedenken vor dem Mahnmal für die Opfer der Shoah
Präsident Dello Sbarba und Bürgermeister Spagnolli gedenken am Montag auf dem Bozner Friedhof der Opfer der italienischen Rassengesetze. Am 17. November 1938 hat die Regierung Mussolini die „Gesetze zum Schutz der Rasse“ erlassen, mit der die Judenverfolgung in Italien ihren Anfang nahm.Siebzig Jahre später rufen Landtagspräsident Riccardo Dello Sbarba und Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli zu einem Augenblick der Besinnung auf, um der Opfer des Holocaust zu gedenken und ein Bekenntnis gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung abzulegen.
Montag, 17. November 2008, 17 h
am Mahnmal für die Opfer der Shoah
im Friedhof von Bozen
Bei der Veranstaltung wird auch Elisabetta Innerhofer, Präsidentin der Jüdischen Kultusgemeinde der Region, das Wort ergreifen, während Federico Steinhaus an die Verfolgung der Meraner Juden erinnern wird. Presse und Rundfunk sowie alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, daran teilzunehmen.

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70 anni fa le leggi razziali
Cerimonia al monumento alle vittime della Shoah
Dello Sbarba e Spagnolli commemoreranno le vittime al cimitero di Bolzano. Il 17 novembre 1938 il governo Mussolini emanò le leggi “Per la difesa della razza”, che diedero il via alla persecuzione degli ebrei in Italia. Settanta anni dopo, il presidente del Consiglio provinciale Riccardo Dello Sbarba e il sindaco di Bolzano Luigi Spagnolli invitano a un momento di raccoglimento, per ricordare le vittime dell’Olocausto e ripudiare di ogni forma di razzismo e di discriminazione. L'appuntamento è fissato il giorno
lunedì 17 novembre 2008, alle ore 17
presso il monumento alle vittime della Shoah
nel cimitero di Bolzano.
Prenderanno la parola anche la presidente della Comunità ebraica del Trentino Alto Adige-Südtirol, Elisabetta Innerhofer, e Federico Steinhaus, che ripercorrerà le vicende della persecuzione degli ebrei meranesi. La cittadinanza è invitata a partecipare.così come giornalisti/e ed operatori/trici dei media.

Die Hüter der "deutschen Rasse"

Die Reaktionen auf das Pro-und-Contra-Streitgespräch blieben freilich nicht aus, aber dass sie derart wüst ausfallen würden, hätte wohl niemand gedacht. Über einen Leserbrief, der es in sich hat.
Dass sich die Süd-Tiroler Freiheit als der parteipolitische Pendant der Schützen sieht ist ebenso gut nachvollziehbar wie die öffentlich ausgesprochenen Symphathiebekundungen eben für die Schützendemonstration in Bozen. Was aber Ivo Hechtensteiner, Exponent der Süd-Tiroler-Freiheit und Ex-Landtagskandidat aus St. Pauls, in einem Leserbrief von sich gibt, sprengt alle Grenzen des guten Geschmackes. Stein des Anstoßes war die Pro-und-Contra-Sendung bzgl. Schützendemo zwischen Schützenmajor Bacher und Landtagsabgeordneten Heiss.
Hechtensteiner bezeichnet Heiss' Forderung, man solle doch bei einer Kundgebung gegen Nationalsozialismus und Faschismus in den Tagen, in denen sich der Novemberpogrom von 1938 zum 70. Mal jährt, auch den vier jüdischen Todesopfern aus Innsbruck gedenken, als "unmöglich und deplaziert". Schließlich hätten die Südtiroler "ganz andere Probleme zu wälzen" gehabt, denn "es war der Vorabend des Aussiedlungsabkommens zwischen Hitler und Mussolini, um eben diese deutsche Rasse restlos aus Südtirol zu vertreiben". Die Südtiroler daher "in diese fürchterliche Geschichte hineinziehen zu wollen, ist eine ungeheuerliche Unterstellung."
Und es geht noch weiter: "Am 15. Mai 1945 wurden fünf Grödner Väter aus St. Christina von ital. Partisanen aus den Betten geholt und bestialisch zu Tode gebracht, wie viele Südtiroler auf dem Rückzug von ital. Partisanen ermordet wurden, dürfte die Grünen Gutmenschen kaum interessieren, es waren ja nur Südtiroler, und keine Juden."

Dazu drei Punkte:
1. Es ist fürchterlich, noch im Jahre 2008 ein Gerede von "deutscher Rasse" hören zu müssen. Dass dieser Begriff ein fiktives Konstrukt ohne wisseschaftlichen Gehalts ist und er deshalb aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verbannt wurde, scheint bei so Manchem nicht angekommen zu sein. Von diesen Aussagen muss sich die Süd-Tiroler Freiheit umgehend distanzieren! (Anmerkung: Auch Roland Lang von derselben Partei sprach in einer Aussendung vom Durchgangslager Bozen, in dem Menschen wegen ihrer "Rasse" eingesperrt worden waren.)
2. Auch wenn die Südtiroer Bevölkerung nicht direkt am Novemberpogrom 1938 beteiligt gewesen ist, so haben sich dennoch viele Südtiroler(innen) danach an Taten schuldig gemacht, deren es heute mit gesenktem Haupt zu Gedenken angebracht wäre. Nicht zu vergessen: Hitler wurde fahnenschwenkend und unter Jubelschreien am Brenner von Südtiroler(innen) empfangen, Südtiroler(innen) kämpften und mordeten überzeugt für die Nazis, Südtiroler(innen) beteiligten sich an der Deportation von jüdischgläubigen Südtiroler(innen) und anderer Systemfeinde. Teile der südtiroler Bevölkerung also in engen Bezug zum Nationalsozialismus und dessen Schrecken zu setzen ist daher keine "ungeheuerliche Unterstellung", sondern eine Notwendigkeit, wenn man sich ernsthaft und kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzten will. (Anmerkung: Wenn auch jetzt von vielen Seiten zu hören ist, dass Mussolini UND Hitler den Südtiroler(innen) viel Leid gebracht haben, darf dadurch aber nicht die Tatsache aus den Augen verloren werden, dass viele Südtiroler(innen) maßgeblich an diesem Leid beteiligt gewesen sind.)
3. Im letzten Satz wird Hechtensteiner nochmals ironisch; seine beschränkte Sichtweise hält er bei. Wenn er nämlich von "fünf Grödner Vätern aus St. Christina" spricht, so hält er den Leser(innen) vor, dass diese Väter Nazischergen gewesen sind. Eine Textpassage dazu:
"Wegen Verfolgung von Dableibern sowie Festsetzung heimkehrender Soldaten des Badoglio-Heeres und deren Auslieferung an die Besatzungsorgane wurden der Ortsgruppenleiter und der Bürgermeister von Wolkenstein sowie die SOD-Führer von Wolkenstein und St. Christina noch nach Kriegsende, am 15. Mai 1945, zusammen mit anderen NS-Exponeneten des Grödner Tales von bellunesischen Partisanen festgenommen und auf dem Weg ins Gefängnis von Belluno unter nicht eindeutig geklärten Umständen getötet." (Wedekind, Michael; Nazionalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien 1943; S.427)
Das Eklatante aber im Leserbrief ist: Hechtensteiner stellt den braven Südtirolern die bösen Italiener (Partisanen!) gegenüber, welche grundlos in Südtirol Menschen meuchelten. Über die nazistische Vergangenheit der deutschsprachigen Südtiroler wird gutmütig hinweggesehen - wie es schon nach dem Krieg gängige Praxis war. Auch die Andeutung, die im Satzteil "wie viele Südtiroler auf dem Rückzug von ital. Partisanen ermordet wurden" schlummert, ist falsch: Die Ausschreitungen in St. Christina sind einzigartig im Südtirol dieser Jahre. Und nicht zuletzt unterstellt er, dass jüdische Opfer "bevorzugt" behandelt werden würden.

Es summieren sich zu viele Halbwahrheiten und Falschaussagen, um diesen Leserbrief unkommentiert zu lassen. Für den Autor muss festgehalten werden, dass er weder aus noch von der Geschichte viel gelernt hat.

Link Leserbrief:

Lesetipp:
Steinacher, Gerald: "Nicht vergessen, nur verschwiegen". Das US-Geheimdienstunternehmen ‚Tacoma‘ und das "Massaker in Gröden 1945", in: Geschichte und Region/ storia e regione anno/Jg. 6, S. 163-194.

Bildquelle: suedtiroler-freiheit.com